Die Spur der Schätze Folge 7: Teufelswerk im Gotteshaus
Folge 7
Teufelswerk im Gotteshaus
Folge 7 (30 Min.)
Hollywood hätte diesen Kunstkrimi nicht besser inszenieren können. Im Mai 1980 wird aus der kleinen Dorfkirche von Klieken bei Coswig in Sachsen-Anhalt große Kunst gestohlen. Der oder die Täter brechen die Flügel aus einem Altar. Seltene Frühwerke aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren. Die Polizei ermittelt fieberhaft. 20 Kriminalisten quartieren sich monatelang in der Nachbarschaft ein. Hunderte Spuren werden in Klieken und den umliegenden Dörfern aufgenommen. Doch die Ermittlungen verlaufen im Sande. Die Diebe werden nie gefasst. 27 Jahre später entdeckt ein Kunstexperte die Altarflügel zufällig in einem Bayerischen Antiquitätengeschäft. Erneut wird die Polizei tätig. Aber die Händler haben die Cranach-Werke rechtmäßig ersteigert. Die Mariengeschichte war Teil eines Schrankes geworden. Was folgte war ein juristisches Tauziehen. Die Altarflügel sind
schließlich mindestens eine Million Euro wert. Für die Kliekener Kirche freilich sind sie ein noch wertvollerer Schatz. Mit Hilfe von Landeskirche, Landesregierung und der Kulturstiftung der Länder kann nach jahrelangen Verhandlungen schließlich eine gütliche Einigung erzielt werden. Zu welchem Preis, wird nicht verraten. In Halle wurde der Altar liebevoll restauriert. Bevor er jedoch Ende des Jahres in Klieken wieder hergerichtet werden kann, muss die kleine Kirche umfassend saniert und gesichert werden. Einen Tag lang aber, im März 2009, waren Cranachs Meisterwerke im Dorf schon mal zu sehen. Das Interesse war gewaltig. Dr. Carl Ludwig Fuchs verbindet eine lange Familiengeschichte mit dem Altar. In Klieken, Wittenberg und Halle folgt er den Spuren des Kunstwerks, trifft sich mit Pfarrern, Denkmalpflegern und den einstigen Ermittlern im Kunst-Krimi von Klieken. (Text: mdr)