Die Spur der Ahnen Folge 78: Gefangen in der russischen Eishölle
Folge 78
Gefangen in der russischen Eishölle
Folge 78 (30 Min.)
„Nicht mal ein Stück Vieh auf meines Vaters Hof“ würde so elendiglich zugrunde gehen, schreibt der Bahnschaffner August Lott aus der Hansestadt Osterburg in russischer Kriegsgefangenschaft in sein Tagebuch. Als einfacher Soldat kam er 1914 an die Ostfront und wurde im März 1915 von russischen Soldaten gefangengenommen. Es beginnt eine dreijährige Odyssee, die ihn kreuz und quer durch das riesige russische Reich führt. Zwangsarbeit, Typhus, Schläge, Hunger, bittere Kälte – seine dramatischen Lebensumstände hält er in einem Tagebuch
fest. Augusts Enkel Peter Lott weiß zwar schon länger, dass dieses Tagebuch existiert, findet aber erst jetzt im Ruhestand die Zeit, sich damit zu beschäftigen. Die drastischen Schilderungen seines Großvaters beurteilt er kritisch. Kann es wirklich sein, dass sein Großvater so schlecht behandelt wurde? Warum hat man ihn durch ganz Russland geschickt? Sind seine Erinnerungen Wahn oder Wirklichkeit? Peter Lott geht auf Spurensuche und taucht tief ein in das Leben und das Leid der Kriegsgefangenen in Russland, aber auch in die Geschichte seiner Großeltern. (Text: mdr)