Als der Superkontinent Gondwana auseinanderbrach, füllte sich der Atlantik zwischen Südamerika und Afrika. So entstand der aus der Antarktis kommende Benguelastrom, der entlang der Küsten des heutigen Namibia gen Norden fließt. Die kalte Meeresströmung veränderte die Landschaft nachhaltig. Die Abkühlung der Lufttemperatur verhindert über dem Meer das Aufsteigen feuchterer Luftmassen und damit die Wolkenbildung. Dieses als Inversionswetterlage bezeichnete Phänomen hatte zur Folge, dass ein etwa 100 Kilometer breiter Streifen entlang der namibischen Küste austrocknete. Die aufgrund des Kontinentaldrifts lange Zeit isolierte Landmasse brachte eine eigene Überordnung in der Klasse der Säugetiere hervor. Diese sogenannten Afrotheria stammen alle von einem gemeinsamen, einer Ratte ähnlichen, Vorfahren ab. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die perfekt an die
Lebensbedingungen angepassten Tiere: der Afrikanische Elefant, das Erdferkel, der Löffelhund und der Erdwolf. Letzterer stammt von den ersten Hyänen ab, die nach der Kollision der afrikanischen mit der eurasischen Platte einwanderten. Genau wie der Löffelhund ernährt er sich von Termiten, einer nie versiegenden Nahrungsquelle. In den trockenen Ebenen der Namib-Wüste trotzen Gräser den unwirtlichen Bedingungen. Die Prärien sind von zahllosen Feenkreisen übersät. Nach Ansicht des Biologen Norbert Jürgens sind sie das Werk von Sandtermiten. Die unter der Trockenheit leidenden Termiten fressen das Gras, wodurch immer größere konzentrische Kreise aus feuchtem Sand entstehen. Selbst bei größter Hitze sind diese Kreise immer noch wasserreicher als ihre Umgebung. Und in einem derart trockenen Habitat entscheidet diese Feuchtigkeit für viele Arten über Leben und Tod. (Text: arte)