bisher 3 Folgen, Folge 1–3

  • Folge 1 (90 Min.)
    Britanniens Ostküste bietet atemberaubende Landschaften. Hier die Robin Hood’s Bay mit dem gleichnamigen alten Schmugglernest, malerisch zwängt es sich in die Klippen. – Bild: NDR /​ MANFRED SCHULZ TV /​ FilmProduktion
    Britanniens Ostküste bietet atemberaubende Landschaften. Hier die Robin Hood’s Bay mit dem gleichnamigen alten Schmugglernest, malerisch zwängt es sich in die Klippen.
    Willem Ruempler und sein Sohn Gerrit brechen auf, die Ostküste Großbritanniens zu entdecken. Abenteuerlustig und immer auf der Suche nach neuen Ufern. Sie sind unterwegs mit der „Johanna von Amrum“, einem Traditionssegler. Zunächst geht es die Nacht hindurch 120 Seemeilen über die Nordsee nach Lowestoft, wo die Angeln und Sachsen einst landeten. Im Hinterland liegen die Norfolk Broads, altes Moorland und heute das wohl beliebteste Wassersportrevier der Engländer, Heimat der historischen „Norfolk Wherries“. Ganz in der Nähe steht die Bodenstation des weltweit ersten Radarsystems zur Flugabwehr, heute ist es ein Museum.
    Weiter nördlich liegt Wells-next-the-Sea, eine alte Hafenstadt tief in einer atemberaubenden Landschaft aus Watten und Salzwiesen. Im Binnenland blühen lila Lavendelfelder. Der nächte Stopp gilt der Hanse: King’s Lynn war einer ihrer wichtigsten Häfen. Von dort über die Flüsse wurden viele Grafschaften im Landesinneren versorgt. Auch die altehrwürdige Universitätsstadt Cambridge und Ely, wo eine der großartigsten Kathedralen steht. In vielen Schlössern der Insel wie Castle Howard und Harewood House leben immer noch die alten Adelsfamilien.
    An der Ostküste geht es weiter zum Humber und über Flüsse nach Sheffield: Keimzelle der industriellen Revolution und ein Jahrhundert lang Eisen- und Stahlzentrum der Welt. Dort arbeitet ein Messerschmied. Ein faszinierender Mensch und Künstler. Wieder zurück an der Küste liegt Scarborough mit dem Markt Scarborough fair, dem Simon & Garfunkel ihren berühmten Song gewidmet haben. Weiter landeinwärts liegt der North York Moors Nationalpark. Eine schier unendlich weite, mit purpurner Heide bewachsene Hochmoorebene.
    Mittendrin der kleine, zauberhafte Bahnhof Goathland: in den Harry-Potter-Filmen die Station Hogsmeade. In Shildon fuhr die weltweit erste öffentliche Eisenbahn, mit der Locomotion No. 1 begann die Eisenbahnrevolution. Weitere Stationen sind das malerische „Schmugglernest“ Robin Hood’s Bay, Whitby, Heimat von Captain Cook und Dracula, Lindisfarne, auch Holy Island (Heilige Insel) genannt, die einen Heavy-Metal-Professor zu einer düsteren Ballade inspirierte, Alnwick Castle, Stammsitz des Duke of Northumberland, wo Harry Potter das Besenfliegen lernte.
    Gleich nebenan liegt ein Garten mit tödlichem Potenzial. Ins Land führt der Hadrianswall, das Bollwerk der Römer gegen die Schotten. Die Reise führt bis nach Schottland, berühmt für seine Highland Games. In der Hauptstadt Edinburgh designt ein Kiltmacher den Herrenrock zum Alltagsoutfit um. Die Stadt in silbergrauem Sandstein, berühmt für enge Gassen und düsteren Spuk. Das alljährliche The Royal Edinburgh Military Tattoo, ein Feuerwerk aus Dudelsackmusik und Schottenkaro, bildet den Abschluss dieser Tour. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.04.2023NDR
  • Folge 2 (90 Min.)
    Die Kathedrale von Canterbury gilt als die Mutterkirche der Anglikaner. Sie hat sich von Rom abgespaltet. Ihr Oberhaupt ist nicht der Papst sondern der Englische König. Mit ihren historischen Buntglasfenstern gehört die Kathedrale heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
    Schroffe Klippen aus Kreide und bunten Sandstein, eine atemberaubende Küste: Skipper Christian Ide und Andreas Künzi wollen die Südküste Englands auf eigenem Kiel, auf den Spuren der Seefahrer des Königreiches, erkunden. Sie sind neugierig auf Geschichte und Geschichten über die Briten, die bisweilen schrullig, exzentrisch aber stets freundlich und amüsant sein sollen. Die Abenteuerreise beginnt in London. Die Themse war und ist der Lebensnerv der Hauptstadt Englands sowie des Vereinigten Königreiches.
    Die Mitglieder der königlichen Leibwache, von vielen auch Beefeater genannt, haben eine ganz besondere Aufgabe: Sie pflegen und füttern die Raben. Denn eine Legende besagt, wenn die Vögel den Tower verlassen, wird Britannien untergehen. Very british geht es etwas weiter die Themse aufwärts zu. Bei der traditionsreichen Henley Royal Regatta der Vereinsruderer messen sich die Besten der Besten. Das Publikum am Ufer zeigt sich entsprechend elegant und bunt behütet. Die Bedeutung von Greenwich ist den beiden Seefahrern natürlich geläufig.
    Von hier aus wurde die Welt in Längengrade aufgeteilt. Für eine genaue Navigation braucht man auf hoher See eine genaue Zeit und demzufolge eine Uhr, die trotz des Seegangs noch genau geht. Im Königlichen Observatorium auf dem Nullmeridian ist die H1 ausgestellt. Das erste Seechronometer, mit dem Seefahrer schon ganz gut navigieren konnten. Die Themse abwärts geht es von London aus zum Historic Dockyard Chatham. Eine königliche Werft aus der Zeit der Segelschiffe, als die Royal Navy die Ozeane beherrschte und Großbritannien als Weltmacht etablierte.
    Die Südküste ist voller Kultur und überraschender Entdeckungen. In Broadstairs verbrachte Schriftsteller Charles Dickens die Sommer. Im Charleston Farmhouse diskutierte Schriftstellerin Virginia Woolf mit ihren Künstlerfreunden. Zuvor wurde bereits im 18. Jahrhundert das Sandwich erfunden. John Montagu, 4. Earl of Sandwich, legte seine Mahlzeit, meist Fleisch, einfach zwischen zwei Schreiben Brot.
    So hatte er bei der Arbeit oder beim Spiel immer eine Hand frei. Rolls-Royce Motor Cars hat auch heute noch den Anspruch, einfach die besten Autos der Welt zu bauen. In Goodwood an der Südküste werden die edlen Limousinen für den prall gefüllten Geldbeutel zusammengebaut. Und natürlich wird jeder Kundenwunsch erfüllt. Very british! Die beiden Segler bewundern die Kreidekliffe von Dover, bevor sie nach Portsmouth gelangen. Hier liegt das älteste noch in Betrieb befindliche Schiff der Royal Navy, die HMS „Victoria“.
    Mit 260 Jahren ganz im Sinne der britischen Tradition das Flaggschiff des Ersten Seelords Ihrer Majestät. Von Portsmouth aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Isle of Wight, dem Ziel dieser Abenteuerreise. Hier verkehrt die weltweit letzte Hovercraft-Fähre. Aber die Segler wollen natürlich auf eigenem Kiel den Hafen von Cowes erreichen, Mekka des Segelsports. Die Segelregatta Cowes Week inspirierte den deutschen Kaiser Wilhelm II., die Kieler Woche ins Leben zu rufen.
    Die wohl kurioseste Tradition auf der Isle of Wight, bei der die Segler mitmachen: das Cricket-Match auf der Bramble-Bank, einer Sandbank weit draußen vor der Küste. Sie taucht nur bei extremem Niedrigwasser aus den Meeresfluten auf. Und das nur für gut zwei Stunden. Aber Zeit genug für ein Spiel. Die beiden Segler erleben eine ungewöhnliche Reise, ein echtes Abenteuer zwischen Wellen, Strömungen und Gezeiten im Ärmelkanal. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/​Bremen mbH (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.04.2024NDR
  • Folge 3 (90 Min.)
    Die Fähre am South Sands Beach in Salcombe hat ein Problem. Sie kann am Strand nicht anlegen. Deshalb gibt es dort ein wohl einzigartiges Kuriosum: Die Passagiere der Fähre müssen mitten in der Bucht auf einen Sea-Tractor übersteigen.
    Ein Inselreich, zumal ein königliches, erkundet man am besten vom Wasser aus. Für den deutschen Skipper Christian Ide und seinen Segelfreund Andreas Künzi ist diese Reise seit Langem ein Traum. Sie starten in Southampton, hier stach 1912 die „Titanic“ in See. Ihr Boot ist ein wenig kleiner, eine Segeljacht, ideal für verwunschene Häfen und Flussmündungen. Sie sind neugierig auch auf spannende Geschichten an Land. In Shaftesbury gibt es die wohl schönste und vielleicht auch steilste Kopfsteingasse Englands: den Gold Hill aus angelsächsischer Zeit. Alle Jahre erstürmen ihn wieder ausgeflippte Enthusiasten, „very british“, mit einem 25 Kilogramm schweren Cheddar-Käse im Arm.
    Die Swannery im wunderhübschen Dörflein Abbotsbury ist ein weltweit einzigartiges Schutzgebiet für derzeit 600 Höckerschwäne. Schwäne waren im 11. Jahrhundert für den König ein Festtagsschmaus. Die Küste in dieser Region ist besonders: Als Jurassic Coast hat die UNESCO sie in ihre Welterbeliste aufgenommen. Hier wird so gut wie jeder Fossiliensammler fündig. Je weiter der Törn nach Westen führt, desto mediterraner wird das Flair. In traumhaft schönen, felsigen Buchten liegen romantische Orte und Häfen.
    Die Briten sprechen von der „Englischen Riviera“, Agatha Christie wurde hier geboren. Auf der winzigen Gezeiteninsel Burgh Island hat sie sich zu einigen ihrer weltberühmten Kriminalgeschichten inspirieren lassen. Bei Hochwasser kommt man auf dieses spektakuläre Klippeneiland nur mit dem Sea-Tractor, ein kurioses Gefährt Marke Eigenbau. Der Hafen von Plymouth war Ausgangspunkt für mutige Weltumsegler und Missionare, die in die Neue Welt aufbrachen. Heute gibt es mehr als 50 Orte auf der Erde, die Plymouth heißen. In Plymouth, sagt man, wurde auch der Gin erfunden.
    Und der hat etwas mit dem Schießpulver der Royal Navy zu tun. Devon und Cornwall heißen die Grafschaften im Südwesten Englands, für viele Europäer sind sie die beliebtesten auf den Britischen Inseln. Sehr lebendig geht es in Polperro zu, ein in eine enge Küstenschlucht hineingebautes Fischerdorf. Mit Glück, und nur bei Hochwasser, trifft man dort die singenden Fisherman im Hafen mit ihren Shantys über Sehnsucht und Meer. Später im Pub fließt dann der Cider, gezapft wie Ale aus dem Fass. Cider gilt als Nationalgetränk Cornwalls.
    Das Klima ist in Cornwall dank des nahen Golfstroms nicht wirklich „englisch“, eher sonnig-mild und oft ist es bis in den November hinein warm. Daher wachsen am Straßenrand Palmen, in Gärten und Parks blühen exotische Pflanzen. Und mit dem Eden Project stehen dort die wohl größten Geo-Dome der Welt. Wie riesige facettierte Perlen liegen die Biotope eingebettet in einer verlassenen Tongrube. Die traumhafte Landschaft von Cornwall ist beliebte Kulisse vieler Rosamunde-Pilcher-Filme, sie spielten oft im Schlösschen Prideaux Place in Padstow. Die Segelreise endet in Land’s End, dem westlichsten Punkt des Königreiches. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.05.2024NDR

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