Die großen Sportduelle Folge 18: Boxen: Kuba – USA
Folge 18
18. Boxen: Kuba – USA
Folge 18
Der politische Konflikt zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten macht sich in regelmäßigen Abständen bei sportlichen Wettkämpfen Luft: Geeignete Ventile sind Baseball oder, besser noch, der Boxsport! Zuweilen nehmen die „kleinen Kubaner“ in Sportarten, die allgemein von „Uncle Sam“ beherrscht werden, genüsslich Rache. Und wenn es sich beim Austragungsort um einen olympischen Boxring handelt – der Profisport wurde im Land des „Máximo Líder“ abgeschafft – wird die ganze Welt Zeuge des Kräftemessens … So geschehen, als Teofilo Stevenson, dreifacher Olympiasieger (1972, 1976 und 1980), in München Duane Bobick, die „große weiße Hoffnung“ Amerikas, zu Boden zwang. Stevenson hätten alle gern im Duell mit Mohamed Ali, dem „Größten aller Zeiten“, gesehen. Wer allerdings diesen Traum-Boxkampf gewonnen hätte, wird man nie erfahren. Noch dazu
verkörperten diese beiden Giganten zwei völlig verschiedene Auffassungen von Sport: kubanischer Amateursport kontra US-amerikanischen Profisport. Félix Savon, Stevensons „direkter Erbe“ im Schwergewichtsboxen und Goldmedaillengewinner 1992, 1996 (in Atlanta!) und 2000 in Sydney, hat keinen einzigen Kampf gegen einen Amerikaner verloren: „Gegen die Gringos muss man Nahkampf führen, auf allen Gebieten, an allen Fronten!“ Aber auch den Amerikanern blieb Genugtuung nicht völlig versagt – etwa, als der unglaubliche Sugar Ray Leonard den Kubaner Andrés Aldama in Montreal mit nur einer Hand bezwang, oder als David Reid in Atlanta Alfredo Duvergel k.o. schlug. Bei den letzten Olympischen Spielen in Sydney heimsten die Kubaner in den zwölf Sparten sieben Goldmedaillen ein, wobei sie einige Amerikaner das Fürchten lehrten. Bis zu den nächsten Spielen im Juli 2004 in Athen liegt Kuba also vorn. (Text: arte)