Die Meinungsfreiheit ist fest in unserem Grundgesetz verankert und ein wichtiger Baustein unserer Demokratie. Doch was geschieht, wenn die Meinungsfreiheit tatsächlich unter Druck gerät? Welche Folgen drohen, wenn Vielfalt, Pluralität und Toleranz durch das Gefühl von Zensur verdrängt werden? Nicht nur in den sozialen Medien brüllen wir uns inzwischen ständig an, viele scheinen keine andere Meinung mehr auszuhalten als die eigene. Es wird gedroht, beleidigt, niedergebrüllt. Auf der anderen Seite wiederum haben viele das Gefühl, dass „man nichts mehr sagen darf“. Auch die großen Bühnen sind von umstrittenen Entscheidungen betroffen: In den USA wird Jimmy Kimmel vorübergehend abgesetzt, in Deutschland trennt sich der NDR von Julia Ruhs.
Im digitalen Zeitalter hat sich unsere Diskussionskultur grundlegend verändert. Die Möglichkeit, anonym beleidigen, zu Gewalt und Hetze aufrufen und die Grenzen der Meinungsfreiheit austesten zu können, scheint einen Reiz auszuüben. Wie kann unsere Antwort darauf lauten? Wie viel Meinung sollten wir als Gesellschaft aushalten, ist „Cancel Culture“ eine Gefahr für die Meinungsfreiheit – oder ist sie eine notwendige Konsequenz im öffentlichen Diskurs?
Wir freuen uns auf die Meinungen von: Nicole Diekmann (ZDF), Julia Reuschenbach (Politikwissenschaftlerin FU Berlin), Hajo Schumacher (Publizist und Podcaster), Nikolaus Blome (RTL/n-tv) und René Pfister (DER SPIEGEL). Satirische Zwischentöne gibt es von Kabarettist Florian Schroeder. Gastgeber ist radioeins-Moderator Marco Seiffert. (Text: rbb)