Der Pragmaticus Folge 3: Gutes Klima für Atomstrom?
Folge 3
3. Gutes Klima für Atomstrom?
Folge 3 (60 Min.)
Die Klimakonferenz in Glasgow hat gezeigt: Viele pathetische Appelle, aber wenig konkrete Maßnahmen. Staaten wie China, die Türkei oder auch Indien sind dem Gipfel überhaupt ferngeblieben. Immer mehr Staaten, etwa Frankreich, Finnland oder das Vereinigte Königreich setzen auf den Ausbau der Kernenergie, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. In Finnland werden im Jänner zwei neue Reaktorblöcke ans Netz gehen. Deutschland hingegen will den nach der Katastrophe von Fukujima beschlossenen Atomausstieg schon 2022 abschließen und gleichzeitig aus der Stromproduktion durch CO2-schädliche Kohlekraftwerke aussteigen und praktisch die ganze Energieversorgung „elektrifizieren“. Wie soll das funktionieren? Schon jetzt explodieren die Energiepreise, befeuern die
Inflation. Manfred Haferburg (Nuklear-Energetiker und früherer Bereichsleiter des Atomkraftwerks Greifswald): „Die Energiewende in Deutschland ist inzwischen krachend gescheitert. Das sieht man an den steigenden Energiepreisen und an dem drohenden Stromsozialismus.“ Veronika Wendland (Technikhistorikerin): „Es reden so viele Politiker und Aktivisten vom Klimanotstand, aber sie sind dann nicht bereit die einzige Notstandslösung in Gang zu setzen und das wäre den Atomausstieg zu verschieben.“ Helmuth Böck (ehem. Leiter des Atominstitut der TU Wien): „Kernenergie, über den gesamten Zyklus gesehen, verursacht weniger als 1 Prozent an CO2 im Vergleich zu Kohlekraftwerken.“ Moderation: Roger Köppel (Chefredakteur „Weltwoche“) (Text: Servus TV)
Deutsche TV-PremiereSo. 07.11.2021ServusTV Deutschland