Der Osten – Entdecke wo du lebst Folge 172: „Großdeutschlandring“ – Geschichte einer vergessenen Rennstrecke
Folge 172
„Großdeutschlandring“ – Geschichte einer vergessenen Rennstrecke
Folge 172 (30 Min.)
Benzingeruch, schnittige Rennwagen, schnelle Motorräder, Zehntausende Zuschauer – und das alles in der Sächsischen Schweiz? Am Rande des heutigen Nationalparks gab es das wirklich. Vor 90 Jahren schlug hier das Herz des sächsischen Motorrennsports. 1926 sausten aus dem Polenztal Motorräder den Berg hinauf – die zehn kühnen Serpentinen nahe Hohnstein waren berühmt bei den ganz Großen des Motorsports. Stars wie Rudolf Caracciola, Ernst von Delius oder Robert Kohlrausch wurden von bis zu 50.000 Zuschauern bejubelt. Ab 1933 wurde die Strecke dann zum zehn Kilometer langen Ring ausgebaut. 1939, nur fünf Monate vor Kriegsbeginn, wurde der „Großdeutschlandring“ eingeweiht und sollte den Nürburgring in seiner Bedeutung ablösen. Doch nur noch ein einziges Rennen wurde hier ausgetragen – und das auch erst lange nach
dem Krieg. Dann nie wieder. Weil es Todesopfer gab? Stimmt es, dass KZ-Häftlinge daran mitgebaut haben? Was passierte mit der „modernsten Rennsportanlage Deutschlands“? „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ sucht in den Archiven des Freistaates nach alten Dokumenten und Bauplänen und an den Straßen rund um das Städtchen Hohnstein nach Hinweisen auf das Renngeschehen. Im Gasthaus „Einkehr zur Rennstrecke“ treffen die Fernsehmacher einen Österreicher, der alles sammelt, was er zum „Großdeutschlandring“ finden kann. Und sie testen das Rennfeeling: Frieder Bach aus Chemnitz nimmt das Kamerateam mit in seinem historischen DKW-Rennwagen und lässt die 29 PS mal richtig raus. Außerdem testet Rudolf Preuß aus Wehlen mit seinem Hanomag von 1924, wie schnell er noch ist, auf dem fast vergessenen Rundkurs bei Hohnstein. (Text: mdr)