Der lange Abschied von der Kohle Folge 2: Nur zusammen sind wir stark
Folge 2
2. Nur zusammen sind wir stark
Folge 2 (30 Min.)
In der zweiten Folge erzählt der Film von der Lebenskultur der Bergleute. Mit beindruckendem Archivmaterial wird deutlich, dass das Ruhrgebiet einst schwarz war, bedeckt mit Kohlenstaub. Die Menschen, die dort leben, kommen aus vielen Ländern, denn im Bergbau verdiente man gutes Geld und Arbeitskräfte wurden gebraucht. Man baute Siedlungen, die man Kolonien nannte. Der Zusammenhalt bei der Arbeit unter Tage setzte sich dort fort, man lebte zusammen und half sich gegenseitig. Dabei schaute man nicht auf die Nationalität der Kumpel. So fiel die Integration der Menschen anderer Kulturen leicht. Als 1997 die Politik die staatlichen Subventionen für die Kohle streichen wollte, kämpften die Bergleute um ihre Arbeitsplätze mit dem Ziel, den Ausstieg aus der
Kohlenförderung sozialverträglich hinzubekommen. In zähen Verhandlungen über viele Jahre einigte man sich schließlich auf ein sozialverträgliches Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018. Das bedeutete, Zechenbetriebe zu schließen, Bergleute in den Vorruhestand zu schicken, Gebäude abzureißen, Flächen mit neuen Betrieben zu entwickeln, für das Management des Grubenwassers zu sorgen, um zu verhindern, dass das Ruhrgebiet absäuft. Als die Zeche Auguste Victoria mit einer großen Abschiedsfeier geschlossen wurde, solidarisierten sich 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion von Schalke 04 bei einem Bundesligaspiel mit den Bergleuten. Gemeinsam sangen sie mit dem Bergmannschor der RAG das Lied „Der Steiger kommt“. (Text: SWR)