Es gibt sie noch: die Oasen mitten in der Stadt, die sich auf überraschend große Grünräume öffnen, mit berühmten Baudenkmälern im Hintergrund. Unter solchen Umständen kann die Bebauung auch dichter sein, die Anzahl der Leute, mit denen man sich den privilegierten Bauplatz teilt, größer. Der Zuschnitt der Wohnung war bereits vorgegeben, als sich Frau S. für den Kauf entschied; nur Details, wie das Ausbilden kleiner Wandnischen oder die Öffnung der Küche zum Wohnraum konnten, von der eigenen Architektin, Katharina Fröch, geplant, noch geändert werden. So wird die zweite der insgesamt drei Ebenen der Wohnung nun zum Großteil von einem Wohn-, Koch- und Essbereich eingenommen, der sich an dieser Stelle über die gesamte Tiefe des Gebäudes erstreckt und somit
von zwei Seiten sein Licht erhält. Während sich straßenseitig aufgrund der Höhenlage ein interessanter Blick auf die Dachlandschaft der Umgebung öffnet, schaut Frau S. auf der gegenüberliegenden Seite durch die Verglasung der schmalen, dem Wohnraum vorgesetzten Veranda in einen stillen Garten mit altem Baumbestand. Auch die anderen Räume der Wohnung – vom Gästeappartement auf der Eingangsebene bis zum Fernseh- und Bücherzimmer zwei Geschosse darüber -profitieren von dieser Aussicht und der nur von Vogelgezwitscher unterbrochenen Ruhe. Eine an drei Seiten um die Wohnung geführte Dachterrasse vervollständigt den gebotenen Komfort mit einem eigenen Grünraum, in dem sommers, hoch über den Straßen der Großstadt, die Rosen und Lavendelstauden blühen. (Text: ATV)