Die Häuser, die der gebürtige Österreicher Richard Neutra schon in den 1930-er Jahren in Kalifornien gebaut hat, gehören zu den Ikonen der klassischen Moderne. Beim Bau seines eigenen Wohnhauses ergriff der Architekt Norbert J. Bruckner die Gelegenheit zu zeigen, dass Neutras Konzept des geradlinigen Bauwerks im Dialog mit der umgebenden Natur auch hierzulande komfortables Wohnen ermöglicht. Unter einem flachen, mitunter weit in den Außenraum reichenden Dach ist eine Folge von Räumen angeordnet, in denen sich die Erfordernisse des Alltags abbilden. Das Haus empfängt seine Bewohner mit einem an drei Seiten umschlossenen Hof. Carport, Garage und Büro haben in der einen Hälfte des U-förmigen Gebäudes Platz gefunden, der Wohnbereich in der anderen. Somit sind die
unterschiedlichen Lebensbereiche säuberlich voneinander getrennt. Auch die Kinderzimmer mit ihren Nebenräumen sind unmittelbar dem Eingangsbereich zugeordnet; die Räume der Eltern hingegen liegen jenseits des großzügig dimensionierten Wohnbereiches. Dieser ist allein durch seine Geometrie und Möblierung in unterschiedliche Nutzungszonen wie die Küche, den Essbereich, das Kamin- und das Fernsehzimmer geteilt. Große Fenster und die zur Gänze gläsern aufgelöste Fassade des Wohnzimmers und des geräumigen Elternbades verbinden den Garten und den darin angelegten Schwimmteich eng mit dem Gebäude. Der breite Dachvorsprung schützt vor sommerlicher Überhitzung und beschirmt die dem Haus vorgelagerte Terrasse, sodass der Aufenthalt im Freien bei nahezu jedem Wetter möglich ist. (Text: ATV)