Bayern und Italien Folge 2: Zwischen Sehnsucht und Hoffnung
Folge 2
Zwischen Sehnsucht und Hoffnung
Folge 2 (45 Min.)
Die zweite Folge macht deutlich, dass in der frühen Neuzeit der Strom auch in der Gegenrichtung floss. Die lombardische Familie Thurn und Taxis konnte sich das Postmonopol sichern. Der Ausbau der Kommunikationswege bewirkte auch, dass die Renaissance den Weg nach Norden fand. Nicht wenige Bauten in Bayern haben italienische Vorbilder. Mit der Kurfürstin Henriette Adelaide aus Savoyen hielten die italienische Oper und der barocke Baustil Einzug in München. In Eichstätt, Landshut und Augsburg zogen italienische Baumeister barocke Kirchen und Paläste hoch. Italienische Adelsfamilien wie die Maffeis, Spretis und Arcos fassten in Bayern Fuß und manch bayerische Prinzessin heiratete
nach Italien. König Ludwig I. liebte nicht nur die italienischen Frauen, sondern begeisterte sich auch für die antike Kunst und Architektur. Da wundert es nicht, dass Residenz und Feldherrnhalle in München ihre Vorbilder in Florenz haben. Im 19. Jahrhundert schon zogen Tausende italienischer Wanderarbeiter aus dem Friaul nach Norden, wo ein Bauboom Arbeitsplätze versprach. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts sorgten Gastarbeiter und Italientouristen für den Siegeszug von Pasta und Pizza, Gelato und Espresso. Seither wurde die Reise in den Süden immer beliebter, während gleichzeitig Italien nach Bayern kam. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 17.05.2010Bayerisches Fernsehen