Bayern erleben Folge 29: Der Große Arber – König des Bayerischen Waldes
Folge 29
Der Große Arber – König des Bayerischen Waldes
Folge 29
Der Große Arber gilt mit seinen 1.456 Metern Höhe als „König des Bayerischen Waldes“. Leider kann er heute bestenfalls noch als „geschundener“ König bezeichnet werden, denn kein anderer Berg im Bayerischen Wald ist durch Skitrassen, Seil- und Sesselbahnen, Forstwege und Versorgungsstraßen, durch Radaranlagen und andere technische Einrichtungen und vor allem durch einen massiven Besucherandrang derart belastet wie der Große Arber. Doch abseits des Touristentrubels gibt es auch einen anderen, einsamen und stillen Arber, mit seinem äußerst wertvollen, unersetzlichen Lebensraum! Auf keinem anderen Berg des Bayerischen Waldes kann man so viele „alpine Pflanzenarten“ entdecken wie hier. Auch die Tierwelt des Berges ist etwas Besonderes: So existiert am Gipfel beispielsweise
eine kleine, aus ca. vier Paaren bestehende, isolierte Population des Bergpiepers. Auch die Alpenbraunelle wurde zur Brutzeit schon mehrfach beobachtet. Eindrucksvoll sind die Spuren der Eiszeit: Blockfelder, Karseen, Karwände und Moränen erlauben einen Blick in die Vereisungsgeschichte des Arbergebietes. Umrahmt von einem urwüchsigen Wald aus Fichten und Buchen, liegt in einer Mulde der Große Arbersee. Kaum zu glauben, dass sich an dem vom Massentourismus geprägten Gewässer einer der wichtigsten Lebensräume für Vögel der Region findet. In den abschüssigen, felsendurchsetzten Bergflanken, wo jede Waldbewirtschaftung nur Nachteile hätte, ist die Natur seit Urzeiten sich selbst überlassen, mit Stellen, die noch nie eines Menschen Fuß betreten hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)