Einhundert Kilometer südlich von Budapest bewirtschaftet Istvan Stadler mit seiner Frau Erika und seinen drei Söhnen die Bezzegpuszta, einen ehemaligen Genossenschaftsbetrieb mit mehr als 200 Wollschweinen in jeder Alters- und Gewichtklasse. Bis in die 70er Jahre war das so genannte Mangalitza-Schwein fast ein Wahrzeichen Ungarns. Dann kam auch in Ungarn eine Cholesterindiskussion gegen fettes Fleisch auf. Erst in den letzten 10 Jahren ist das zottelige Borstentier wieder auf den Speiseplan gekommen. Jedes Jahr verwursten die Stadlers 100 Schweine zur begehrten ungarischen Salami. Von der Schweinezucht und der Metzgerei alleine können die Stadlers aber nicht
leben. Deshalb schleusen sie von März bis Oktober Touristengruppen durch ihren Familienbetrieb. Neben dem traditionellen Gulaschessen im Festsaal, ein bisschen Folklore werden auch Salamis zum Verkauf angeboten. Und auch sonst herrscht reges Treiben: Der Schweinebaron besucht Rudi, seinen Eber, der auf einem anderen Hof die Sauen glücklich macht. Die Zwillingssöhne versuchen, ins große Geschäft einzusteigen. Darüber hinaus gibt es neben der regelmäßigen Belieferung von Spezialitätenläden in Budapest erste vielversprechende Kontakte zu einem holländischen Fleischimporteur. Noch ist die EU weit weg und sind die Transportkosten zu hoch. (Text: SWR)