Die holsteinische Kleinstadt Altholm und mehrere Gemeinden der Umgebung sind Schauplätze des Romans „Bauern, Bonzen und Bomben“, den Hans Fallada in Anlehnung an tatsächliche Ereignisse des Jahres 1929 geschrieben hat. Darin löst ein Protestzug in Bedrängnis geratener Bauern durch die Straßen von Altholm eine Polizeiaktion aus, die für beide Seiten schwerwiegende Folgen hat. Max Tredup ist Anzeigenwerber bei einer kleinen, dahinsiechenden Provinzzeitung, einem ehemaligen Stahlhelmblatt, der „Chronik für Altholm und Umgebung“. Max ist bestimmt ein fleißiger Mann, aber er hat kein Glück. Die wenigen Inseratenprozente, die fünf Pfennig Honorar pro Druckzeile, die schwer verdienten fünf Mark für 1000 nachts geschriebene Adressen reichen nicht aus, Frau und Kinder aus der
ständigen Not in der Armeleutestube zu befreien. Da bietet sich unverhofft ein Umstand an, rasch zu viel Geld zu kommen. Zufällig wird er Zeuge, als die Bauern von Baakfleth, unter der Führung des Gemeindevorstehers und Landvolkführers Reimers, versuchen, die Pfändung zweier Ochsen durch Vollstreckungsbeamte der Finanzbehörde mit massiven Mitteln zu verhindern. Max macht Fotos davon und verkauft sie als Belastungsmaterial gegen die Bauern für 1000 Mark an den Regierungspräsidenten Temborius in Schleswig. Temborius, von der Gefährlichkeit der Landvolkbewegung schon deshalb überzeugt, weil sie seinen Verwaltungsapparat ins Stocken zu bringen droht, hofft, die Bauern durch harte Maßnahmen zu weiteren taktischen Fehlern verleiten zu können und ordnet die Verhaftung von Reimers an. (Text: NDR)