Bauer ermittelt – Spur des Verbrechens Folge 7: Observierung
Folge 7
7. Observierung
Folge 7
Das Überwachen von Personen, im Fachjargon „Observation“ genannt, ist mittlerweile jedermann möglich. Statt des befürchteten Großen Bruders gibt es heute viele kleine. Christoph Bauer konzentriert sich deshalb auf die Frage, was Überwachung für den Observierten bedeutet. Eine erste Antwort gibt der Rechtspsychologe und Therapeut Dr. Steffen Dauer. Der Hallenser arbeitet seit Jahren mit Opfern von Verbrechen. Er bestätigt: Observation verändert das Leben tief greifend, indem sie Ängste, Misstrauen und Entfremdung schafft. Nie wurde dies wohl so systematisch betrieben wie zu Zeiten der DDR. Am Beispiel der Stasi versucht Christoph Bauer herauszufinden, wie es ist, wenn Überwachung zum Alltag wird. Im Stasi-Museum in der Berliner Normannenstraße trifft er Michael Brandler. Er wurde 1982 als Landesverräter angeklagt, eingesperrt und schließlich von der Bundesrepublik freigekauft. Der Referent liefert schockierende Zahlen: von 1950 bis 1989 gab es 280 000 Verhaftungen und 220 000 Verurteilungen. Der Moderator schaut sich im ehemaligen Büro des Stasi-Chefs Erich Mielke um. Die von ihm angeordneten Überwachungs-Operationen grenzten an Absurdität: so wurde der harmlose Spaziergang einer West-Touristin von einem männlichen Stasimitarbeiter im entsprechenden Kostüm nachgestellt. Einen Einblick in die Überwachungstrickkiste der Stasi gibt der Braunschweiger Dipl.Ing. Heinrich Peyers. Er war jahrelang Handlungsreisender in der
DDR und wurde auf Schritt und Tritt überwacht. Nach dem Fall der Mauer wurde er zu einem kenntnisreichen Sammler der Observations- und Spionagetechnik. Christoph Bauer amüsiert sich unter anderem über eine in einem Büstenhalter versteckte Mini-Kamera. So skurril die Technik war, so brutal waren Gefängnishaft und Folter. Erste Station nach der Verhaftung war oft das Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen, wo auch Vera Lengsfeld nach ihrer Verhaftung 1988 eingesperrt wurde. Die ehemalige Dissidentin erzählt Bauer auf bewegende Weise ihre persönliche Geschichte. Heute selbstverständlich: das Grundgesetz verspricht dem Bürger den Schutz seiner Privatsphäre. Doch kann der Staat sie ihm auch tatsächlich gewähren? Stichwort Datenschutz: Markus Beckedahl beschäftigt sich in seinem Blog Netopolitik.org schon lange mit dem Thema. Der Bürgerrechtler pocht auf das Recht auf digitale Selbstbestimmung. Das Observationsmonopol des Staates gibt er angesichts eines weltumspannenden Netzes allerdings verloren. So bleibt nur, seine eigene Datenspur zu minimieren. Welche Mittel bietet das Gesetz gegen Überwachung überhaupt? Jurist Hasso Suliak arbeitet als Strafrechtler in Berlin. Der Experte für Bürgerrechtsfragen bestätigt, wie schwierig eine konkrete Klage gegen digitale Bespitzelung ist. Christoph Bauer bleibt ernüchtert zurück und zieht ein fatalistisches Fazit, nachdem all die Überwacher doch am Informationsmüll ersticken mögen. (Text: zdf_neo)
Deutsche TV-PremiereSo. 10.10.2010ZDFneo
Sendetermine
Fr. 25.01.2013
00:55–01:25
00:55–
Mo. 02.05.2011
01:35–02:05
01:35–
So. 01.05.2011
05:30–06:00
05:30–
Sa. 30.04.2011
22:25–22:55
22:25–
Mo. 01.11.2010
01:25–01:55
01:25–
So. 10.10.2010
21:40–22:10
21:40– NEU
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