Dokumentation in 12 Teilen, Folge 1–12

  • Folge 1
    Die Politisierung der Arbeiterschaft in ganz Europa ist nicht mehr aufzuhalten. Karl Marx liefert mit seinem Werk „Das Kapital“ 1867 die Grundlage für revolutionäre Bewegungen in ganz Europa. Die Machtübernahme des Proletariats scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch der Aufstand der Pariser Kommune 1871 wird gewaltsam niedergeschlagen. Als Reaktion schließen sich die Arbeiterbewegungen in der „Internationale“ zusammen. Ihr Kampflied wird weltweit zur Hymne. Als Marx 1883 in London stirbt, haben seine Ideen die Welt verändert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.02.2017ZDFinfo
  • Folge 2
    Der britische Russlandexperte Orlando Figes erläutert die Hintergründe der wachsenden Revolutionsbewegung, die im Jahr 1905 zum Aufstand führt. 1902 ist London Hauptquartier der Revolutionäre. 1903 kommt es auf dem 2. Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands zu einer folgenschweren Abstimmung. Lenin fordert die Umgestaltung in eine revolutionäre Kaderpartei, die den Zaren stürzen soll. Er erringt eine Mehrheit. Doch der erste Versuch, die Machtverhältnisse in St. Petersburg zu verändern, wird 1905 blutig niedergeschlagen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.02.2017ZDFinfo
  • Folge 3
    Zu Beginn des Jahres 1917 sind politische Umwälzungen in Russland nicht mehr aufzuhalten. Die Menschewiki übernehmen im Februar 1917 die Macht, der Zar dankt schließlich ab. Lenin ist jetzt bereit, sich mit Hilfe der Deutschen nach Russland schleusen zu lassen. In Petrograd angekommen, verbündet sich der Revolutionär mit dem wichtigsten Redner der Sozialisten, Leo Trotzki. Historiker Orlando Figes analysiert, warum erst die Zusammenarbeit der beiden die Oktoberrevolution möglich gemacht hat. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.02.2017ZDFinfo
  • Folge 4
    Russland wird das erste Land, das nach den Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels zu einer klassenlosen Gesellschaft umgestaltet werden soll. Doch aus der menschenfreundlichen Vision wird binnen weniger Jahre ein System der Gewaltherrschaft. Die Auswirkungen der Russischen Revolution, die Lenins Revolutionäre ins Werk setzten, haben das 20. Jahrhundert geprägt wie kaum eine andere politische Umwälzung. Lenins Griff nach der Staatsmacht war, wie es der Historiker Gerd Koenen formuliert, „ein Aufbruch in ein Niemandsland der Geschichte“, aus dem es kein Zurück mehr gab. 100 Jahre nach der Oktoberrevolution widmet sich diese Dokumentarreihe der Geschichte des Kommunismus auf der Basis von fünf Fragen: Woher kam die Idee des Kommunismus? Was machte sie so attraktiv für die Menschen? Warum mündete sie in Terror und Unterdrückung? Wieso brach sie schließlich zusammen? Was ist angesichts der Krise des Kapitalismus von der Idee noch übrig? St.
    Petersburg, Winterpalais. Der erste Bericht der russischen Wochenschau über die Oktoberrevolution zeigt den Zarenpalast am Tag nach dem Putsch. Die Barrikaden sind noch nicht weggeräumt. Bolschewistische Regimenter und Rote Garden halten alle strategischen Punkte in der Stadt besetzt. Lenin verkündet das Ende des alten Regimes und den Sieg der Revolution.
    Und ruft schließlich zur Weltrevolution auf. „Ich werde des Öfteren beschuldigt, in der Revolution mit Hilfe deutschen Geldes gesiegt zu haben“, erklärt er auf einer Parteikonferenz. „Diese Tatsache habe ich nie geleugnet, noch tue ich das jetzt. Ich will jedoch hinzufügen, dass wir mit russischem Geld eine ähnliche Revolution in Deutschland inszenieren werden.“ In Berlin bietet sich im November 1918 die Gelegenheit. Die deutschen Generäle müssen die Niederlage akzeptieren und bitten um Waffenstillstand. Der Kaiser dankt ab, in Deutschland übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte die Macht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2017ZDFinfo
  • Folge 5
    Das Lenin-Mausoleum in Moskau. Als der Sowjetführer 1924 stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert. Noch heute stehen die Menschen an, um die sterblichen Überreste zu bestaunen. Schon bei der Trauerfeier steht ein Mann im Mittelpunkt, der entschlossen ist, die Nachfolge anzutreten: Josef Stalin. Er schaltet seine Konkurrenten aus, allen voran Leo Trotzki. Skrupellos setzt Stalin auf Gewalt. Rasch muss der aus Georgien stammende Revolutionär erkennen, dass sein Imperium wirtschaftlich schwach und international isoliert ist, sich also den Export der Revolutionsidee nicht länger leisten kann. Seine Schlussfolgerung: Nur als mächtiger Industriestaat kann die Sowjetunion bestehen. Um dieses Ziel zu erreichen, so das Kalkül, müssen die Bauern unterworfen und ausgeplündert werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2017ZDFinfo
  • Folge 6
    Während des Zweiten Weltkrieges bereiten sich Funktionäre und Partisanenbewegungen in Europa auf die Zeit nach dem Sieg über die Nazis vor. Der kommunistische Block entsteht. Stalin ist entschlossen, den bevorstehenden Zusammenbruch des Hitler-Imperiums auszunutzen, um große Teile des Kontinents unter seine Kontrolle zu bringen. In Polen stehen 1944 die Kommunisten in Lublin bereit, in Albanien übernimmt Enver Hodscha die Macht. Hodscha vergöttert den Sowjetführer und imitiert sogar dessen Kleidung und Gesten.
    Opposition und selbst loyale Parteigänger werden nach und nach eliminiert. In Frankreich scheitert die Machtübernahme der Kommunisten am Widerstand von Charles de Gaulle. In Moskau bereiten sich auch die deutschen Exilkommunisten auf die Rückkehr in ihre Heimat vor. Das demokratische Europa kann wenig gegen die skrupellose Machtpolitik Stalins ausrichten. Dank der Absprachen zwischen Churchill, Truman und Stalin auf der Potsdamer Konferenz bleibt der Einfluss der Sowjetunion in Frankreich und Griechenland gering. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.04.2017ZDFinfo
  • Folge 7
    Viele Kommunisten im Untergrund oder im Exil sind fassungslos, als Stalin Mitte der 30er Jahre mit der radikalen Säuberung der Partei beginnt. Opfer werden auch viele deutsche Funktionäre. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt offenbart 1939 die wahre Natur der Machtpolitik Stalins, die auf die ursprüngliche Vision einer besseren Welt keine Rücksicht mehr zu nehmen scheint. 1941 überfällt Hitler die Sowjetunion. Während des Zweiten Weltkrieges bereiten sich Funktionäre und Partisanenbewegungen in Europa auf die Zeit nach dem Sieg über die Nazis vor. Stalin ist entschlossen, den bevorstehenden Zusammenbruch des Hitler-Imperiums auszunutzen, um große Teile des Kontinents unter seine Kontrolle zu bringen.
    In Polen stehen 1944 die Kommunisten in Lublin bereit, in Moskau bereiten sich auch die deutschen Exilkommunisten auf die Rückkehr in ihre Heimat vor. Max Emendörfer ist aus der Wehrmacht desertiert und zur Roten Armee übergelaufen, 1943 wird er Mitglied des „Nationalkomitees Freies Deutschland“. 1945 reist er im Gefolge der „Gruppe Ulbricht“ nach Berlin. Jan Emendörfer erzählt, wie sein Vater auf Geheiß Walter Ulbrichts verhaftet und im Speziallager Sachsenhausen interniert wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2017ZDFinfo
  • Folge 8
    Das demokratische Europa kann wenig gegen die skrupellose Machtpolitik Stalins ausrichten. Die Sowjetunion schmiedet einen „Eisernen Vorhang“, einen sozialistischen Block. Der unterstützt bedingungslos die Politik Stalins. 1949 verkündet der chinesische Kommunistenführer Mao Zedong den Sieg über die nationalchinesischen „Kuomintang“. Mao steigt zum Parteiführer auf und träumt von einer klassenlosen Gesellschaft. Zuvor haben bereits in Nordvietnam und Nordkorea die Kommunisten die Macht übernommen. In den ersten Jahren richten sich die neuen Regime in Asien ganz nach den Vorgaben aus der Sowjetunion. Zum 70. Geburtstag von Josef Stalin versammeln sich 1948 die Kommunistenführer aus der ganzen Welt in Moskau, um dem unumschränkten Herrscher über die kommunistische Welt zu huldigen.
    Inzwischen hat die Führung in Moskau das System des GULAG perfektioniert und verfolgt gnadenlos jede Kritik an der stalinistischen Ordnung. In den Satellitenstaaten Osteuropas regt sich erst nach dem Tod des Diktators 1953 Widerstand gegen die Bevormundung aus Moskau. Der Streik der Bauarbeiter in Ostberlin eskaliert. Sowjetische Panzer unterdrücken am 17. Juni 1953 den friedlichen Protest mit brutaler Gewalt. Auch der Versuch der ungarischen Parteiführung, sich 1956 mehr politischen Spielraum zu verschaffen, scheitert am Widerstand aus Moskau. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2017ZDFinfo
  • Folge 9
    Nikita Chruschtschow, der neue starke Mann im Kreml, hat 1956 in der Sowjetunion Reformen eingeleitet, die vor allem von Kommunistenführer Mao Zedong in China heftig bekämpft werden. Doch der chinesische Versuch, sich von der Bevormundung aus Moskau zu befreien und das Riesenreich mit einem „Großen Sprung nach vorn“ zu industrialisieren, endet im Chaos mit Millionen Opfern. Das „Rote Buch“ wird zur Bibel der Mao-Anhänger in aller Welt. Die Versprechungen Chruschtschows erweisen sich schon bald als leere Worte. In Berlin teilt seit 1961 die Mauer die Stadt in zwei Hälften.
    Eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Systemen scheint unvermeidlich. 1963 bringt die Kuba-Krise die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Die Supermächte USA und Sowjetunion sind längst in der Lage, sich gegenseitig zu vernichten. Wichtiger für das weitere Schicksal der kommunistischen Idee aber ist die Unfähigkeit von Planwirtschaft und Parteifunktionären, die Bedürfnisse der Menschen nach wirtschaftlicher Prosperität und politischer Mitsprache zu erfüllen. Die Vision von der klassenlosen Gesellschaft ist systematischer Verfolgung und Unterdrückung gewichen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.07.2017ZDFinfo
  • Folge 10
    Havanna, Hauptstadt von Kuba. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen Ost und West ist die Karibikinsel Schauplatz eines der gefährlichsten Augenblicke der Geschichte. Ein dritter Weltkrieg ist so nah wie nie zuvor. Nur drei Jahre vorher, 1959, erlebt Kuba eine Revolution. An der Spitze der Rebellen steht der 32 Jahre alte Fidel Castro. Er stürzt das Regime von Diktator Batista. Von Kommunismus ist aber noch kaum die Rede. Vier Jahrzehnte nach Lenins Oktoberrevolution ist die halbe Welt kommunistisch. Aber zwischen der Sowjetunion und Maos China werden erste Risse sichtbar.
    Am Anfang steht Karl Marx mit seinem Traum. Lenin macht daraus die Revolution in Russland. Stalin schmiedet sein Reich des Terrors. Maos Propaganda schickt ganz China auf den langen Marsch. Und der Guerillero Che Guevara wird zum Star einer ganzen Generation. Im 20. Jahrhundert ist fast die halbe Welt kommunistisch – dies führt zum Kalten Krieg zwischen Ost und West. Dann, wie bei einem Spuk, scheint plötzlich alles vorbei. Was bleibt, ist der Schmerz über Millionen Tote und einen geplatzten Traum. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2017ZDFinfo
  • Folge 11
    Moskaus Vasallen in Osteuropa fügen sich dem „großen Bruder“ Sowjetunion und Parteichef Leonid Breschnew. In Ostberlin übernimmt dessen Favorit Erich Honecker 1971 die Macht. Als Nachfolger von Walter Ulbricht versucht Honecker, in der DDR den real existierenden Sozialismus zum Erfolg zu führen. Zwischen Moskau und Peking eskaliert der Konflikt. Dann die Sensation: US-Präsident Nixon reist 1972 nach China. Das Reich der Mitte öffnet sich. Doch mit Maos Tod ist das Schicksal des Landes ungewiss. Währenddessen kommt es im benachbarten Kambodscha zum barbarischen Völkermord auf den „Killing Fields“ des Steinzeitkommunismus der Roten Khmer.
    In Westeuropa suchen reformorientierte Kommunisten nach neuen Wegen. Enrico Berlinguer proklamiert in Italien den „Eurokommunismus“ und löst sich von der politischen Bevormundung aus Moskau. Die Entspannungspolitik Willy Brandts in Deutschland führt zu Konzessionen des sozialistischen Blocks. Die Schlussakte der KSZE-Konferenz in Helsinki verschafft Regimekritikern in den Satellitenstaaten im Osten Gehör. In der „Charta 77“ fordern tschechische Intellektuelle um den Schriftsteller Václav Havel ihre Rechte ein und gehen für Jahre ins Gefängnis.
    In Danzig öffnet die Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“ schließlich einen zunächst erfolgreichen Weg zu Veränderungen. Der Arbeiterführer Lech Walesa bringt die Mauern des Kommunismus fast zum Einsturz. Als Michail Gorbatschow 1985 Generalsekretär der sowjetischen kommunistischen Partei wird, glaubt er fest an die Reformierbarkeit des verkrusteten Systems. Die Schlagwörter „Glasnost“ und „Perestroika“ wirken im gesamten Ostblock elektrisierend. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2017ZDFinfo
  • Folge 12
    Die Planwirtschaft erweist sich Ende der 80er Jahre in der Sowjetunion und ihren Satellitenstaaten als nicht reformierbar. Den chinesischen Weg will man in Europa aber nicht gehen. China profitiert zu der Zeit von den Wirtschaftsreformen Deng Xiaopings. Chinesische Intellektuelle hoffen vergeblich auch auf politische Reformen. Im Frühjahr 1989 demonstrieren Studenten wochenlang auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Und werden brutal gestoppt. In der DDR lassen sich die Regimegegner dagegen nicht mehr aufhalten. Zu einer gewaltsamen Lösung kann sich die Führung nicht durchringen. Schließlich werden am 9. November 1989 die Grenzen zum Westen geöffnet.
    Ähnliches ereignet sich auch in den Satellitenstaaten des Ostblocks. Ende 1991 ist auch das Mutterland der Weltrevolution Geschichte. Die Sowjetunion und ihr Präsident Gorbatschow haben keine Chance, den Weg der Reformen fortzusetzen. Einige marxistische Systeme haben die Ereignisse von 1989 unbeschadet überstanden, weil sie Lehren aus der Krise der sozialistischen Staatswirtschaft gezogen haben. So werden China und Vietnam noch immer von kommunistischen Parteien kontrolliert, doch die Wirtschaft hat sich den Regeln kapitalistischer Systeme unterworfen.
    In Nordkorea dagegen ist alles beim Alten geblieben. Das kommunistische Regime der Kim-Dynastie überlebt nur dank konsequenter Abschottung und kriegerischer Propaganda. Auf Kuba bestimmen auch fast 60 Jahre nach der Revolution die Brüder Fidel und Raúl Castro das Schicksal ihrer Untertanen nach sozialistischen Prinzipien. Nach der Bankenkrise bekommen die Ideen von Marx und Engels auch in Westeuropa wieder Aufwind. Hat die Idee des Kommunismus fast 150 Jahre nach Veröffentlichung des „Kommunistischen Manifests“ aus dem Jahr 1848 wieder eine Zukunft? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2017ZDFinfo

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