Folge 3

  • Ägypten: Tugendwächter sind gegen Bauchtanz /​ Mosambik: Die Not nach dem Sturm

    Folge 3 (52 Min.)
    (1): Ägypten: Tugendwächter sind gegen Bauchtanz
    Die religiösen Puritaner des Regimes unter General Sisi beschneiden die Freizügigkeit der Bauchtänzerinnen in Kairo. Beinahe wie die Pyramiden sind die Bauchtänzerinnen ein integraler Teil der Kultur Ägyptens: Manche vermuten, dass sie bereits am Hof der Pharaonen auftraten – im 19. Jahrhundert belebten die Orientalisten diese alte Tradition wieder, und um 1940 war der Bauchtanz in Kairo hoch populär: Damals war die Hauptstadt Ägyptens ein Ort der Freidenker, der Künste und des Vergnügens. Allerdings weht heute unter dem Regime des Generals Sisi ein neuer eisiger Wind gegen die Tänzerinnen mit dem nackten Bauch: Sie müssen ihre Kurven züchtig verhüllen, um den neuen religiösen Anstand zu wahren.
    Ihr Image in der Öffentlichkeit wird von den neuen Puritanern in den Schmutz gezogen. Waren sie früher als Künstlerinnen hoch angesehen, gelten Bauchtänzerinnen den Machthabern von heute als nicht tugendhaft, arm und ungebildet. So werden es immer weniger, die sich trauen, diesen Beruf zu ergreifen, denn selbst die einst größten Stars ihres Gewerbes leiden unter der Zensur. Auch deshalb schließen in Kairo immer mehr Nachtlokale. Allerdings erlauben die Tugendwächter wenigstens den Armen in ihren Vierteln, traditionelle Bauchtänze bei Hochzeiten aufzuführen – einfach, um
    den sozialen Frieden zu wahren.
    (2): Mosambik: Die Not nach dem Sturm
    Drei Monate nach den beiden Wirbelstürmen geht den Menschen in Mosambik allmählich die internationale Hilfe aus … „Noch nie zuvor hat es einen solchen Wind, einen solchen Regen gegeben“ – sagen die alten Menschen in der Hafenstadt Beira in Mosambik. Der Sturm zog eine Schneise durchs Land, über die Köpfe von 1,7 Millionen Menschen hinweg, mindestens 600 starben, die genaue Zahl der Todesopfer kennt zurzeit niemand. Nach Angaben der UNO sind mehr als 90.000 Häuser zerstört, und tausende Menschen in den unzugänglichen Gebieten des Landes haben noch keine einzige Hilfslieferung bekommen. Die Hälfte aller Notleidenden sind Kinder, schreibt die Nachrichtenagentur AP.
    Mehr als 1 Million Hektar fruchtbares Land sind zerstört, und da liegt die Gefahr für die Zukunft: Es muss den vom Sturm Vertriebenen und Hungerleidenden irgendwie gelingen, neu auszusähen, sonst droht ihnen eine Hungersnot am Ende des Jahres. Laut Angaben des World Food Programme aber sind von 140 Millionen Dollar notwendigen Hilfsleistungen erst die Hälfte genehmigt. Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt – sie erhoffen sich insgesamt 3 Milliarden Dollar Hilfe für den Wiederaufbau, aber drei Monate nach dem Wirbelsturm scheint die Weltbevölkerung sie schon vergessen zu haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 01.08.2020 arte

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