ARTE Reportage Folge 29: DR Kongo: Die Gangs von Kinshasa / Japan: Frauen drängen in den Sumo-Ring
Folge 29
DR Kongo: Die Gangs von Kinshasa / Japan: Frauen drängen in den Sumo-Ring
Folge 29 (52 Min.)
(1): DR Kongo: Die Gangs von Kinshasa Kriminelle Jugendbanden terrorisieren die 17 Millionen Einwohnerinnen von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Schuld daran ist auch die Armut, über 70 Prozent der Menschen leben von kaum zwei Dollar pro Tag, und die Arbeitslosigkeit steigt. Die „Kulunas“ sind straff organisierte Banden mit einer Hierarchie wie in einem Generalstab. Khalif ist mit 24 Jahren schon einer der gefürchteten Bandenchefs. Sein Alltag besteht aus Drogen, Diebstahl, Erpressung und Straßenschlachten zwischen seiner und rivalisierenden Banden, bevorzugte Waffen sind Macheten. Nach zwei Jahrzehnten der Hilflosigkeit greift die Polizei nun durch. Oberst Bienvenu, ein Spezialist für Bandenbekämpfung, durchkämmt mit seinen Männern die Gassen der ärmsten Viertel von Kinshasa, um Kulunas zu verhaften, auch mit Hilfe von Videos, gedreht von Bürgern, die unter dem Bandenterror bitter leiden. Die Straftäter werden dann in ein militärisches Umerziehungslager gebracht, das kürzlich von der Regierung eingeweiht wurde, es liegt drei Flugstunden von der kongolesischen Hauptstadt entfernt. Dort müssen sie sich mehrere Monate lang
einer militärischen Disziplin unterwerfen, um danach als gesetzestreue Bürger wieder entlassen zu werden, hoffen die Behörden. (2): Japan: Frauen drängen in den Sumo-Ring Sumo könnte bald offiziell auch ein Sport für Frauen werden, trotz allen Beharrens auf uralten Traditionen. Beim Sumo ringen heute eigentlich nur Männer, die von vielen Japanern als Halbgötter verehrt werden. Die sehr konservativen Ringerkreise berufen sich dabei auf 2.000 Jahre alte Traditionen und auf den Shintoismus, der Frauen als zu „unrein“ ansieht, um den Dohyo, den Ring, betreten zu dürfen. Das könnte sich bald ändern, vor allem seit vor zwei Jahren Sumo vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell als Sportart anerkannt wurde. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein Grundstein der Olympischen Idee, und so hoffen viele Japanerinnen, dass auch sie bald in die nationale Profiklasse aufsteigen dürfen. Bislang dulden nur Amateurvereine Mädchen im Ring, und sie müssen ihre Leidenschaft aufgeben, sobald sie erwachsen sind. Die Sumo-Ringerinnen von morgen bereiten sich schon auf neue gleichberechtigte Zeiten vor, noch im Schatten ihrer männlichen Kollegen. (Text: arte)
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