ARTE Reportage Folge 30: Pakistan: Die Flut überleben / Afghanistan: Eiskalter Entzug / Indien: Sikkim säht 100% Bio
Folge 30
Pakistan: Die Flut überleben / Afghanistan: Eiskalter Entzug / Indien: Sikkim säht 100% Bio
Folge 30 (52 Min.)
(1): Pakistan: Die Flut überleben Pakistan steht bis zu einem Drittel unter Wasser, nachdem in nur drei Wochen schon 60 Prozent des jährlichen Monsuns fielen: Nach vorläufig erhobenen offiziellen Zahlen starben über 1.000 Menschen, und die Flut zerstörte über eine Million Häuser. Die Überschwemmungen durch den Monsun lösten Erdrutsche aus, Dämme brachen, unzählige Kilometer Straßen wurden beschädigt und mindestens hunderte Hekatar Ente vernichtet. Nun werden erste Fälle von Cholera gemeldet. Die Menschen in den Provinzen Baluchistan, Khyber Pakhtunkhwa und Sindh, den am stärksten betroffenen ländlichen Gebieten, bangen um ihr nacktes Überleben. Ganze Städte stehen immer noch unter Wasser. Pakistan, das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt, steht an der Frontlinie der globalen Erwärmung. Es ist auch eines der Länder, dessen Menschen und Behörden am wenigsten auf deren Folgen vorbereitet sind. Sonia Ghezali und Shahzaib Wahlah waren bei den Menschen in der Provinz Sindh. (2): Afghanistan: Eiskalter Entzug Die Taliban jagen Drogenabhängige in Kabul und zwingen Tausende zu einem kalten Entzug hinter Klinik-Gittern. Seit die Taliban im August 2021 wieder die Macht in Kabul übernahmen, hat sich die humanitäre Lage dramatisch verschlechtert. In Kabul jagen Taliban-Kommandos Drogenabhängige, um sie zur Rehabilitation in einer Klinik zu zwingen. Diese Klinik wurde bereits 2016 von der alten Regierung in einer ehemaligen
US-Basis eingerichtet, für ursprünglich 1.000 Patienten, die dort 45 Tage lang entgiftet werden sollten. Die Taliban aber liefern viel mehr Patienten ein als vorgesehen, zu einem eiskalten Entzug hinter Gittern, ohne Medikamente, die Patienten hungern, es fehlt dort an allem. Afghanistan ist der größte Opiumproduzent der Welt. In den letzten 20 Jahren verdienten die Taliban und die Warlords Milliarden US-Dollars mit dem Export von Heroin, damit finanzierten sie ihren Krieg gegen den Westen. Nun erklären sie den Drogen und den Drogenabhängigen den Krieg. Sie treffen damit vor allem tief traumatisierte Menschen. Denn 40 Jahre Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit haben von den heute 39 Millionen Afghanen bis zu 5 Millionen in die Sucht nach Heroin und anderen Drogen getrieben. (3): Indien: Sikkim säht 100% Bio Der kleine indische Bundesstaat Sikkim verzichtet konsequent auf Herbizide, Insektizide und chemischen Dünger. Während in den Industrieländern des Westens die Landwirte noch heftig über den Einsatz von Glyphosat streiten, hat ein kleiner Bundesstaat im Norden Indiens die Verwendung aller Herbizide, Insektizide und chemischen Düngemittel schon seit einigen Jahren verboten. Die gesamte Anbaufläche Sikkims wurde im letzten Jahrzehnt allmählich auf ökologischen Landbau umgestellt, für die Verfechter des Biolandbaus wurde damit ein Traum Wirklichkeit: Sikkim ist der erste zu 100 % ökologisch wirtschaftende Staat der Welt. (Text: arte)
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