ARTE Reportage Folge 15: Kolumbien: Kinder kamen und verschwanden / DR Kongo: Aus dem Kongo zu den Sternen
Folge 15
Kolumbien: Kinder kamen und verschwanden / DR Kongo: Aus dem Kongo zu den Sternen
Folge 15 (52 Min.)
(1): Kolumbien: Kinder kamen und verschwanden Seit 2016 kamen über 450.000 Kinder aus Venezuela nach Kolumbien – viele von ihnen verschwanden spurlos. Mit dem Beginn der Massenmigration von Venezolanern, wegen der Wirtschaftskrise ab 2016, haben auch über 450.000 Kinder ihre Heimat in Richtung Kolumbien verlassen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben im Nachbarland. 12.000 unbegleitete Minderjährige sollen über diese Grenze gekommen sein, die als eine der gefährlichsten der Welt gilt. Viele von ihnen wurden offensichtlich von paramilitärischen Gruppen oder kriminellen Banden zwangsrekrutiert, als Kindersoldaten oder Sklaven auf Kokafeldern, einige wurden Opfer von Prostitutionsnetzwerken. Die lokalen Behörden und NGOs erscheinen machtlos angesichts der kriminellen Energie der Kinderfänger. (2): DR Kongo: Aus dem Kongo zu den Sternen Jean-Patrice Keka träumte schon 2005 davon, Raketen zu bauen und damit vom Kongo aus ins Weltall zu fliegen. Für seine Landsleute in der Demokratischen Republik Kongo ist
der Ingenieur Jean-Patrice Keka eine Art afrikanischer Einstein. Er dachte schon im Jahr 2005: Wenn die Amerikaner ihre Astronauten, die Europäer ihre Raumfahrer, die Russen ihre Kosmonauten und die Chinesen ihre Taikonauten haben, wird er der erste „Galaxionaut“ sein, der die Erde verlässt. Das ist eine große Herausforderung in einem Land, das noch immer unter den Folgen von zwei Jahrzehnten Krieg leidet und in dem 70% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben. Dennoch ist es Jean-Patrice Keka und seinem Team in nur zehn Jahren gelungen, fünf Raketen zu starten und hunderte Studenten aus dem Kongo um sich zu scharen, die Afrikas Zukunft auch im Weltraum sehen. Dank einer Crowdfunding-Initiative wird Jean-Patrice Keka bald „Troposphère 6“ starten, eine 15 Meter hohe Rakete, die 200 km hoch fliegen soll. Sie ist komplexer konstruiert als ihre vier Vorgängerinnen und wird ein Experiment des Schweizer Mikrobiologen Claude-Alain Roten mit sich führen sowie den ersten kongolesischen Satelliten. (Text: arte)