2025, Folge 1494–1510

  • Folge 1494 (30 Min.)
    Bild: Arte
    Der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Der 266. Papst der römisch-katholischen Kirche galt als bescheiden, volksnah und liberaler als seine Vorgänger. Rom ist innerhalb kürzester Zeit zum Zentrum der Trauer geworden. Doch auch die Ungewissheit vor der Zukunft ist groß. Welche Hoffnung setzen die Gläubigen in den nächsten Papst? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 09.05.2025 arte
  • Folge 1495 (30 Min.)
    Fahrlehrer Tolga Özdemir und seine Fahrschülerin Neela
    Tolga Özdemir ist Fahrlehrer in Berlin. Mit viel Leidenschaft bereitet er seine Schüler auf die Fahrprüfungen vor. Doch er weiß: Für viele sind die hohen Kosten ein Problem. „Manchmal wird an den Fahrstunden gespart, was dazu führt, dass mehr Leute durchfallen und dadurch wiederum die Gesamtkosten steigen“. Fahrschülerin Neela steht kurz vor ihrer praktischen Prüfung. Ihren Führerschein finanziert ihre Familie. Nachdem sie erst im dritten Anlauf die Theorieprüfung bestanden hat, muss sie nun unbedingt die praktische Prüfung bestehen.
    Sie ist kein Einzelfall. Aktuelle Zahlen des TÜV-Verbands zeigen: Fast jeder Zweite fällt durch die theoretische Prüfung. Auch in der Praxis fallen 37 Prozent durch. Gründe hierfür liegen nach der Meinung von Experten an einer komplexeren Verkehrssituation und schwierigeren Theoriefragen – aber auch an einer mangelnden Konzentrationsfähigkeit der Fahrschüler. Der hohe Preis spielt auch eine Rolle und steigert den mentalen Druck zu bestehen. In den letzten Jahren sind die Kosten für den Führerschein stark gestiegen.
    3.000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Der Blick nach Frankreich zeigt: Andere Länder versuchen mit alternativen Methoden zeitgemäß und bezahlbar zu bleiben. Der Führerschein ist in Frankreich mit circa 1.800 Euro ohnehin schon günstiger als in Deutschland. Aber die Online-Fahrschule „Le Per-mis Libre“, mit flexibel buchbaren Fahrstunden, wirbt mit einem Preis von unter 1.000 Euro bei 20 Fahrstunden. Könnte das auch ein Modell für Deutschland sein? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.05.2025 arte
  • Folge 1496 (30 Min.)
    Professor Christoffer Gebhardt leitet die mRNA-Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Seit Jahren forscht er an den neuesten Therapien gegen Hautkrebs.
    Annette Zimmermann und Dirk Brauns sind an schwarzem Hautkrebs erkrankt – der bösartigsten Form dieser Krankheit. Beide leben mit der ständigen Angst, dass der Krebs zurückkehrt. Deshalb haben sie sich entschieden, an einer Studie teilzunehmen, in der eine mRNA-Krebsimpfung gegen das Melanom getestet wird. Die Impfung von Moderna und MSD soll die Heilungschancen für Melanom-Patienten erheblich verbessern. Für Annette Zimmermann ist die mRNA-Impfung ein großer Hoffnungsschimmer, denn schon einmal haben Ärzte bei ihr eine Metastase gefunden und entfernt. Durch die Spritze hofft sie, dass der Krebs nicht noch einmal wiederkommt.
    Bei Dirk Brauns wurde erst nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt schwarzer Hautkrebs am Fuß entdeckt. Nach Entfernung des riesigen Geschwürs am Fuß, empfahlen Ärzte ihm an der mRNA-Krebsstudie teilzunehmen. Professor Christoffer Gebhardt forscht seit Jahren an der Heilung von Hautkrebs und leitet die mRNA-Krebsstudie am UKE Hamburg. Er ist überzeugt, dass die mRNA-Impfung nicht nur beim Melanom, sondern in der gesamten Onkologie einen Siegeszug antreten wird. Die Reportage begleitet die Patienten auf ihrem Weg durch die Behandlung und gibt Einblicke, wie sie privat mit der Krankheit umgehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 14.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 12.05.2025 arte.tv
  • Folge 1497 (30 Min.)
    Das Hessdalen-Phänomen, aufgenommen 2007 mit 30-sekündiger Belichtungszeit
    Informatiker Andreas Kerpe aus Deutschland zieht es jedes Jahr nach Hessdalen, einem Hochtal südlich von Trondheim in Norwegen. Der 59-Jährige will das sogenannte Hessdalen-Phänomen beobachten und untersuchen. Anfang der 1980er Jahre berichteten norwegische Medien das erste Mal darüber, dass Anwohner am Himmel über Hessdalen mysteriöse Lichter oder sogar Objekte sehen. Zusammen mit anderen Enthusiasten und Wissenschaftlern will er eine Erklärung für die UFOs, also die unbekannten Flugobjekte, finden. Bislang gibt es lediglich unbewiesene Theorien für einen irdischen Ursprung der Lichter. Andere Hobby-UFO-Jäger wie die Schwedin Anneli Sarre sind überzeugt, dass die Lichter Hinweise auf außerirdische Kontakte sind. Unbekannte Flugobjekte wie die Hessdalen-Lichter werden auf der ganzen Welt gesehen.
    Allein in Deutschland zum Beispiel gibt es rund 800 Sichtungen pro Jahr. Auch staatliche Behörden untersuchen Foto- und Videoaufnahmen von UFOs, wie das US-Verteidigungsministerium oder – als einzige in Europa – die französische Raumfahrtagentur CNES. Sie hat eine eigene Abteilung für UFOs eingerichtet, die GEIPAN. Antoine Cousyn arbeitet als ehrenamtlicher Ermittler für die GEIPAN. Ihn beschäftigt gerade ein Fall aus Le Mans. Eine Rentnerin hat einen Lichtball aus dem Fenster ihres Wohnzimmers mit dem Handy gefilmt. War es ein Satellit, ein Flugzeug oder handelt es sich um eine Bildmanipulation? Antoine Cousyn versucht das Rätsel um das seltsame Licht in Le Mans zu lösen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.05.2025 arte
  • Folge 1498 (30 Min.)
    Jede Nacht steigt Kanalarbeiter Marc Rummler 15 Meter in die Wiener Kanalisation hinab, um Müll zu beseitigen. Von Tampons, Strumpfhosen bis Tattoonadeln ist alles dabei. Der Liebe wegen ist der Kölner vor zehn Jahren nach Wien gezogen – und hat als Kanalarbeiter seinen Traumjob gefunden. Er sorgt dafür, dass in Wien nicht das passiert, was 2013 in London durch die Medien ging: Ein riesiger Fettberg verstopfte die Londoner Kanalisation und musste mühsam abgetragen werden. Im Hamburger Hafen sorgt Kapitän Marcel Küster dafür, dass das Meer sauber bleibt.
    Er ist dafür zuständig, Müll von Container- und Frachtschiffen korrekt zu entsorgen. Er und sein Kollege sammeln mit ihrem Müllschiff Abfälle wie flüssigen Ölschlamm und Plastikmüll ein, damit diese nicht in den Meeren landen. Kann man aus Müll Geld machen? Die Brüder Quentin und Baptiste Magnaux aus Südfrankreich haben ein ungewöhnliches Hobby: Mit starken Magneten ziehen sie alte Autoteile, aufgebrochene Geldtresore und sogar Waffen aus Flüssen und Seen.
    Solche Funde müssen sie der Polizei melden, aber der Rest wird recycelt oder verkauft. Auf Social Media haben sie inzwischen über 400.000 Abonnenten. Die Brüder sehen sich als Naturschützer und können von ihrem Hobby sogar leben, auch wenn ihre Eltern es lieber sähen, wenn die Söhne etwas „Richtiges“ machen würden. Zu den wertvollsten Fundstücken der Brüder zählt eine Diamantkette, die sie in einem aufgebrochenen Tresor fanden – und sogar der glücklichen Besitzerin zurückgeben konnten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 16.05.2025 arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 06.02.2025
  • Folge 1499 (30 Min.)
    Die Region Agrigent ist besonders von der Dürre betroffen. Im August 2024 stiegen die Temperaturen bis auf 46 Grad, und von Januar bis September gab es kaum Regen. Liborio Mangiapane führt seinen landwirtschaftlichen Betrieb in fünfter Generation. Seine Modicana-Rinder, eine robuste einheimische Rasse, liegen ihm besonders am Herzen, doch wenn es nicht bald regnet, muss er einen Teil der Herde zum Schlachter bringen. Überall auf der Insel ist Wasser rationiert. In manchen Vierteln von Agrigent kommt seit Monaten gar kein Wasser mehr durch die Leitung. Mariagrazia und Salvatore Costanza stehen deshalb am öffentlichen Brunnen in der Warteschlange, um Wasser in ihre Kanister abzufüllen.
    Ihre Wohnung ist eine einzige Wassersammelstelle geworden. Denn: Regelmäßig private Wassertanklieferungen zu bestellen, das geht richtig ins Geld. Wasser ist auf Sizilien zu einem lukrativen Geschäft geworden. Der Preis für eine Tankwagenladung ist seit Beginn der Krise enorm gestiegen. Und auch die Anzahl der Wasserlieferanten hat sprunghaft zugenommen. Diese Firmen lassen sich lieber nicht auf die Finger schauen. Nach langen Recherchen konnte das Team von ARTE Re: einen einzigen Wassertransporteur finden, der sich auf seinen Lieferfahrten begleiten ließ.
    Elvira Mangione führt seit zwanzig Jahren ein Hotel im Zentrum von Agrigent. Täglich kontrolliert sie ihre Wasservorräte und bittet die Gäste, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Der Wassermangel ist zum Teil auch hausgemacht: Über 50 Prozent des Trinkwassers gehen unterwegs verloren, weil die Leitungen marode sind. Die Erneuerung der Infrastruktur steht zwar seit Jahren an, doch konkrete Maßnahmen fehlen. Auch deshalb wird dieses extrem trockene Jahr für Sizilien zu einem immer bedrohlicheren Problem. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.05.2025 arte
  • Folge 1500 (30 Min.)
    In Großbritannien leiden Schätzungen zufolge rund eine Million Menschen an Demenz. Wie Lorraine aus Darlington in Nord-England. Die 69-Jährige hat immer wieder Erinnerungslücken und Wortfindungsstörungen. „Ich könnte den ganzen Tag zu Hause bleiben und heulen oder fernsehen“, sagt sie, „aber das bin ich einfach nicht.“ Lorraine engagiert sich dafür, ihre Umgebung demenzfreundlicher zu gestalten und berät Arztpraxen, kulturelle Einrichtungen oder auch den regionalen Flughafen, wie sich Menschen mit Demenz dort besser orientieren und sicherer fühlen können.
    Problematisch sieht sie zum Beispiel weiße Räume mit heller Beleuchtung. „Das wirkt für Demenz-Kranke wie ein riesiges Rechteck aus Licht. Das kann eine ziemliche Herausforderung sein“, erklärt sie. „Besser sind beruhigende Farben und klare Konturen.“ Orientierungsprobleme hat auch Alan aus Ullesthorpe. Der Rentner lebt seit mehr als 15 Jahren mit Demenz und wird von seiner Frau Maggie unterstützt. Durch die Krankheit kann er sich oft an Dinge nicht mehr erinnern, die schon Jahre oder erst fünf Minuten her sind.
    Regelmäßig besucht Alan ein speziell für Demenzkranke entwickeltes Gehirntraining, das Brain-Gym. Mit Wort- und Zahlenspielen, Fingerübungen oder Puzzeln trainieren die Teilnehmenden ihre kognitiven Fähigkeiten. Maggie glaubt, dass ihr Mann ohne dieses Training sehr schnell abbauen würde. „Ich denke, er wäre dann sehr frustriert“, sagt sie, „und ich wahrscheinlich auch!“ Diese Form der Gehirn-Gymnastik ist Bestandteil eines Forschungsprojekts und könnte bei Erfolg in ganz Europa eingesetzt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 22.05.2025 arte
  • Folge 1501 (30 Min.)
    Die Art und Dicke des Fleisches, die Marinade, sogar die Länge und Führung des Schneidemessers: Wenn es nach dem türkischen Döner-Verband UDOFED geht, gelten zukünftig in ganz Europa strenge Vorgaben. Huriye Özener kämpft als Chefberaterin des Verbands für ein Reinheitsgebot. „Die Türkei ist das Heimatland dieses Produkts. Wir wollen sicherstellen, dass sein traditionelles Rezept, seine Zubereitungsweise und Qualität bewahrt werden.“ Rund um den Drehspieß ist ein riesiger Industriezweig entstanden. Rund 400 Tonnen Döner Kebab werden durchschnittlich pro Tag in Europa produziert.
    Während die türkische Initiative argumentiert, europaweit geltende Vorgaben würden die Qualität des Gerichts schützen, fühlen sich viele deutsche Dönerladenbesitzer bevormundet. Denn hier wird der Döner oft weniger traditionell, dafür mit verschiedenen Soßen, Beilagen und Fleischsorten angeboten. Imbissinhaber Dogan Özgul aus Frankfurt steht für die Vielfalt des Döners wie wohl kein Zweiter. Wöchentlich präsentiert er neue Kreationen. Egal ob Ente, Strauß oder Känguru, für den 36-Jährigen ist kein Spieß zu exotisch.
    Die Vorgaben des türkischen Dönerverbands wären für ihn existenzgefährdend. Doch auch außerhalb der Türkei gibt es Befürworter der türkischen Initiative. Ferhat Yildirims Restaurant in Wien genießt den Ruf, das beste Döner-Lokal der Welt zu sein. Er erhofft sich durch verbindliche Vorgaben einen Qualitätssprung für den traditionellen Imbiss. „Berliner Döner ist industriell hergestelltes Fast Food. Das hat mit unserem Produkt nichts zu tun. Hier schmeckst du nur das Fleisch.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.05.2025 arte
  • Folge 1502 (30 Min.)
    Schon ein halbes Jahr vor Ostern fängt Theodósis Sezénias mit seiner Gruppe an, Feuerwerksraketen für den Rouketopolemos zu bauen. Mit geheimen Zutaten, an geheimen Orten, denn das österliche Feuerwerksduell auf der griechischen Insel Chios ist eigentlich illegal. Jedes Jahr in der Nacht zum orthodoxen Ostersonntag beschießen sich hier zwei Kirchengemeinden mit Zehntausenden selbstgebauten Raketen. Es ist eine Frage der Tradition und der Ehre, beim Rouketopolemos im Seefahrer-Ort Vrondádos mitzumachen. Das Spektakel, das seinen Ursprung im 19. Jahrhundert haben soll, ist inzwischen auch zur Touristenattraktion geworden – obwohl es von den Behörden nie legalisiert wurde.
    Theodósis ist seit mehr als 20 Jahren dabei. Der Rouketopolemos ist sein Leben, seine Gruppe für ihn so etwas wie seine Familie. „Wir leben für diese Tradition, wir halten sie aufrecht“, sagt er. Es gehe dabei längst nicht nur um das Duell an sich, nicht nur darum, wer in der Osternacht den gegnerischen Glockenturm am häufigsten trifft, sondern um die monatelangen Vorbereitungen, das Zusammensein, die gemeinsamen Erlebnisse.
    Mittlerweile gibt Theodósis sein Wissen an die nächste Generation weiter, an die Jüngeren. Es gehöre Ausdauer dazu, sagt er, Zeit und Geld. Denn alles sei handgemacht, und bis jemand in der Lage sei, eine gute Feuerwerksrakete zu bauen, vergingen drei bis vier Jahre. Wie erfolgreich werden seine Zöglinge dieses Mal sein? „Jedes Jahr ist anders“, weiß Theodósis. „Die Raketen sind unterschiedlich, die Teams ändern sich, jedes Jahr hat seine Geschichten.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.05.2025 arte
  • Folge 1503 (30 Min.)
    Ende Juni 2024 bereitet sich die lettische Sprinterin Gunta Vaicule auf die Olympischen Spiele in Paris vor. Sie ist auf dem Höhepunkt ihrer Form, als ein betrunkener Fahrer in ihr Auto rast. Ihr Wagen überschlägt sich mehrfach. Vaicule überlebt mit viel Glück. Doch oft enden solche Unfälle tödlich. Lettlands Straßen gehören zu den unsichersten in der EU. Der lettische Staat greift seit 2022 gegen Alkohol am Steuer durch: Wer mit mehr als 1,5 Promille erwischt wird, verliert sein Auto – für immer. Seitdem wurden Hunderte Fahrzeuge beschlagnahmt.
    Die Polizisten Valērijs Zlotņikovs (36) und Matīss Ananko (31) führen regelmäßig Alkoholkontrollen durch. „Wenn du jemanden erwischst, weißt du, dass du vielleicht etwas sehr Schlimmes verhindert hast – vielleicht sogar einen tödlichen Unfall“, sagt Zlotņikovs. In einer Nachtschicht stoppen sie einen Fahrer mit drei Promille, sein Auto wird beschlagnahmt. Viele konfiszierte Fahrzeuge schickt Lettland an die ukrainische Armee, um den Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen.
    Darunter ist auch ein Audi mit Thüringer Nummernschild. Der Fahrer war mit über 1,5 Promille in Lettland unterwegs. Der Informatiker Imants Skerstens rüstet in seiner Freizeit konfiszierte Fahrzeuge für den Einsatz in der Ukraine um. Aus Geländewagen mit Allradantrieb werden gepanzerte Sanitätsfahrzeuge. Skerstens findet das Gesetz sehr gut. Ganz anders ein Fahrer, der betrunken erwischt wurde: „Am meisten leidet die Familie. Denn oft sind auch Ehepartner oder Angehörige von der Konfiszierung betroffen“, sagt er. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 arte
  • Folge 1504 (30 Min.)
    In Luton, einer kleinen Stadt nördlich von London, ist das Gesundheitssystem am Limit. Es fehlt an Rettungswagen, Personal und Klinikbetten. Die Notaufnahme des Krankenhauses ist völlig überlastet. Vor allem alte Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen sprechen von schlimmen Erlebnissen, von langen Wartezeiten und mangelhafter Versorgung. Für Entlastung soll das Frailty Team sorgen, das Gebrechlichkeitsteam. Die Medizinerin Dr. Adriana und ihr Team aus Pflegerinnen versorgen alte Menschen zu Hause, die normalerweise im Krankenhaus liegen würden, zum Beispiel nach einem Sturz.
    Für die Patienten und ihre Angehörigen ist das ein Segen. Denn die Versorgung in der eigenen Wohnung ist für die meisten die beste Lösung – und für das Gesundheitssystem eine echte Ersparnis. Die Rettungssanitäterin Rachel arbeitet in der Leitstelle der Luton, wo die Einsätze koordiniert werden. Ihre Aufgabe: Sie soll dafür sorgen, dass Krankenwagen nur für wirklich dringende Fälle auf den Weg geschickt werden. Denn weil auch die Hausärzte überlastet sind, wählen viele Menschen aus Verzweiflung den Notruf.
    Wenn die Lage nicht lebensbedrohlich ist, hilft Rachel am Telefon mit Ratschlägen oder stellt die Verbindung zum mobilen Ärzteteam her. Doch die Einsätze des Frailty Teams sind auch mit großen Herausforderungen verbunden. Dr. Adriana und ihre Kolleginnen müssen immer abwägen, ob ein Patient nicht doch in die Klinik gehört – auch, wenn da oft kein Platz ist. Zudem sind sie bei den Hausbesuchen oft mit prekären Lebensumständen konfrontiert, Luton gehört zu den ärmsten Städten Englands. Hier steht es um die Gesundheit der Menschen daher noch schlechter als im Rest des Landes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.05.2025 arte
  • Folge 1505 (30 Min.)
    Als am 19. März 2025 der Istanbuler Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu festgenommen wird, ist die Studentin Ezgi Tatli (25) entsetzt. Viele Menschen in der Türkei wittern ein politisches Verfahren, denn İmamoğlu gilt als Erdoğans stärkster Gegner, sollte zum Präsidentschaftskandidaten der Opposition ernannt werden. Nun wirft ihm die Justiz Korruption und Terrorunterstützung vor, zudem hat die Universität Istanbul sein Uni-Diplom annulliert, eine Voraussetzung, um Präsident der Türkei werden zu können. Trotz Demonstrationsverbots geht Ezgi zusammen mit Tausenden Studierenden dagegen auf die Straße.
    Sie fordern Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Die Polizei reagiert mit großer Härte, nimmt Tausende Demonstrierende fest – auch Ezgis Bruder Berkant. Er landet im selben Hochsicherheitsgefängnis wie İmamoğlu. Ezgi kämpft nun um Berkants Freilassung und setzt zugleich ihren Widerstand fort – immer in der Gefahr, selbst festgenommen zu werden. Nicht nur in der 16-Millionen-Metrople Istanbul, auch in Mittelanatolien brodelt es, seit aus den Studentenprotesten eine landesweite Bürgerbewegung wurde.
    Landwirt Ömer Demir (38) aus der Region Yozgat unterstützte jahrelang Erdoğan, inzwischen fühlt er sich von der Regierung im Stich gelassen. Durch die Hyperinflation im Land verdient er kaum noch Geld. Nun häuften sich die Schulden, und der Staat helfe kaum, klagt Ömer. Die Verhaftung İmamoğlus hat seine Wut auf die Regierung nur weiter angefacht. Die örtliche Opposition plant einen großen Traktor-Protest – und Ömer will das erste Mal in seinem Leben auf die Straße gehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 30.05.2025 arte
  • Folge 1506 (29 Min.)
    Im sonnigen Andalusien nimmt die Energiewende derzeit eine konfliktreiche Wendung. In dieser Region, die im europäischen Grünen Deal eine Schlüsselrolle spielt, entstehen riesige Solarparks, die landwirtschaftliche Flächen und die Artenvielfalt bedrohen. Juan Segura, Besitzer einer Öko-Ferienunterkunft, erfährt das am eigenen Leib. Vor seiner grünen Oase wurde ein 150 Hektar großer Photovoltaikpark errichtet, der seine Gäste abschreckt und sein Geschäft gefährdet. Er klagt über mangelnde Abstimmung und setzt sich für eine Entwicklung ein, die die Menschen und ihre Belange berücksichtigt.
    Pilar Vasquez, Bürgermeisterin von Caniles, erlebte eine ähnliche Enttäuschung. Nach ihrer anfänglichen Begeisterung angesichts der 96 Millionen Euro, die für einen 700 Hektar großen Solarpark zugesagt worden waren, lehnte sie das Projekt ab. Zu hoch war der Preis für die Bewohner: 150 Landwirte hätten enteignet werden müssen. Nun plädiert sie für Anlagen, die sich harmonischer in die örtlichen Gegebenheiten und deren Erfordernisse einfügen. Eine weitere besorgniserregende, doch oft unterschätzte Folge der Installationen sieht der Ornithologe Francisco Valera im fortschreitenden Rückgang endemischer Arten.
    Seine Forschungen geben ihm Recht: Die Lichtreflexe der Module verstören die Vögel, und die massive Verbauung der Landschaftsflächen verringert ihren natürlichen Lebensraum. Francisco Valera setzt sich nun für einen umweltverträglicheren Bau von Solarparks ein. Kein Wunder, dass die von Europa geförderte grüne Revolution für die Bevölkerung Andalusiens zum Zankapfel wird. Juan, Pilar und Francisco erkennen zwar die Notwendigkeit der Energiewende an, sind jedoch alle drei der Meinung, dass sie nicht auf Kosten der Einwohner und der Umwelt gehen darf. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 26.05.2025 arte.tv
  • Folge 1507 (30 Min.)
    In den Straßen von Cayenne sieht man zahlreiche sehr junge Mütter. „Mein erstes Kind habe ich mit zwölf Jahren bekommen. Ich wusste nicht so recht, was los war, ich aß viel, hatte keine Periode mehr und nahm zu“. Wie kann ein 12-jähriges Mädchen ein Kind zur Welt bringen und es unter guten Bedingungen aufziehen? Die Reportage erzählt vom Werdegang junger Frauen in ihren Zwanzigern, die mit zwölf und 15 Jahren in großer Armut ihr erstes Kind bekamen, sowie vom Kampf der Sozialarbeiter gegen das Patriarchat, das diese Gesellschaft noch immer dominiert. Die französische Regierung setzt mit einem Budget von sechs Millionen Euro pro Jahr auf die sexuelle Aufklärung der Jugendlichen, um die Zahl der Schwangerschaften bei jungen Mädchen zu senken. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 02.06.2025 arte.tv
  • Folge 1508 (30 Min.)
    Mitten in Budapest, hinter einer unscheinbaren Tür, liegt der Eingang zu einem der größten Schätze Ungarns. Hier unter der pulsierenden Großstadt gibt es große Reservoirs heißen Thermalwassers, rund 30 Grad warm und in Trinkwasserqualität. Sie bilden die Grundlage für die weltberühmten Thermalbäder der ungarischen Hauptstadt – Herzstück des Tourismus und eine enorme Einnahmequelle. Doch obwohl Ungarn so reich an Thermalquellen ist wie kein anderes Land Europas, gelingt es vielen Gemeinden nicht, sie auch für sich zu nutzen. Vor allem im wirtschaftlich schwachen Osten träumt man vielerorts vom eigenen Thermalbad. „Es könnte diesem kleinen Dorf einen Aufschwung bringen, Arbeitsplätze“, ist Noémi Nyeste überzeugt.
    Sie ist die Dorfvorsteherin von Négyes und will nicht länger dabei zusehen, wie das wertvolle Nass ihres 300-Seelen-Dorfes seit Jahrzehnten ungenutzt im Schlamm versickert. Der Hydrogeologe János Szanyi kennt sich mit Ungarns Thermalschatz aus wie kein anderer und bietet Dörfern wie Négyes eine erste Expertise gratis an, damit sie ihre Quellen aus dem Dornröschenschlaf wecken. Doch bis zu einer profitablen Nutzung des Naturschatzes ist es ein langer und steiniger Weg. Politik, Bürokratie und Geldmangel verhindern allzu oft allein schon die ersten Schritte. Besonders kleinere Gemeinden wie Négyes geraten ins Hintertreffen. Kann János Szanyi dennoch dazu beitragen, Noémis Dorf seinem Traum vom eigenen Thermalbad ein bisschen näherzubringen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.2025 arte
  • Folge 1509 (30 Min.)
    Leonie Land ist neurodivergent, sie lebt mit dem Tourette-Syndrom. Ihre unkontrollierten Tics, bei denen sie ungewollt Laute äußert und ihre Muskeln zucken, begannen im Alter von sieben Jahren. Neben ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin studiert die 23-Jährige noch im dritten Semester Wirtschaftsinformatik im Fernstudium, lernt eine neue Sprache und Gitarre spielen. Wie viele Menschen mit Tourette besitzt Leonie eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit. Sie möchte, dass neurodiverse Menschen von der Gesellschaft nicht als krank abgestempelt werden.
    Am Zentrum für Neurodiversitätsforschung in Hamburg erforscht André Zimpel die Vielfalt menschlicher Gehirne. Der Psychologe ist als Synästhetiker selbst neurodivergent. Für ihn hat jeder Buchstabe und jede Zahl eine eigene Farbe – und Melodien sogar einen Geschmack. Bislang galten Autisten oder Menschen mit ADHS und Tourette gemeinhin als beeinträchtigt. André Zimpel will das ändern. Er möchte mit seiner Forschung dazu beitragen, dass Unternehmen die Stärken neurodiverser Menschen erkennen.
    Die Firma auticon hat dieses Potential längst entdeckt und beschäftigt weltweit 440 autistische Mitarbeiter, die Unternehmen wie Siemens, BMW oder Airbus in IT-Fragen beraten. Einer von ihnen ist Tilman Müller. Der IT-Berater braucht ein extrem ruhiges Umfeld, um effektiv arbeiten zu können. Lange hat er sich in Großraumbüros gequält. Die Arbeitsbedingungen haben den 32-Jährigen daran gehindert, sein volles Potenzial zu entwickeln. Bei auticon kann er im Home-Office oder Einzelbüro arbeiten. Ein Konzept, das für alle Seiten gut funktioniert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.06.2025 arte
  • Folge 1510 (30 Min.)
    Das Wildschwein, das früher nur in den Wäldern im Süden von Belgien beheimatet war, erobert nun auch den Rest des Landes und breitet sich sogar in den Parks der Hauptstadt aus. Das rasante Wachstum der Wildschweinpopulation führt dazu, dass die Tiere auf der Suche nach Nahrung immer dreister werden. Die Schwarzkittel faszinieren die Bevölkerung ebenso wie sie ihr Sorgen bereiten. Die Schäden, die sie auf Feldern anrichten, und die Schieflage der Artenvielfalt aufgrund ihrer ausufernden Vermehrung zwingen Behörden, Landwirte und Jäger zum Umdenken. Die Reportage untersucht die Ursachen für diese Ausbreitung sowie die Herausforderungen, die sich aus diesem unerwarteten Zusammenleben von Stadt und Natur ergeben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.06.2025 arte

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