2025 (Folge 1506⁠–⁠1526)

  • Folge 1506 (29 Min.)
    Zwischen Klimaziel und Konflikt – die Energiewende vor Ort – Bild: Together media
    Zwischen Klimaziel und Konflikt – die Energiewende vor Ort
    Im sonnigen Andalusien nimmt die Energiewende derzeit eine konfliktreiche Wendung. In dieser Region, die im europäischen Grünen Deal eine Schlüsselrolle spielt, entstehen riesige Solarparks, die landwirtschaftliche Flächen und die Artenvielfalt bedrohen. Juan Segura, Besitzer einer Öko-Ferienunterkunft, erfährt das am eigenen Leib. Vor seiner grünen Oase wurde ein 150 Hektar großer Photovoltaikpark errichtet, der seine Gäste abschreckt und sein Geschäft gefährdet. Er klagt über mangelnde Abstimmung und setzt sich für eine Entwicklung ein, die die Menschen und ihre Belange berücksichtigt.
    Pilar Vasquez, Bürgermeisterin von Caniles, erlebte eine ähnliche Enttäuschung. Nach ihrer anfänglichen Begeisterung angesichts der 96 Millionen Euro, die für einen 700 Hektar großen Solarpark zugesagt worden waren, lehnte sie das Projekt ab. Zu hoch war der Preis für die Bewohner: 150 Landwirte hätten enteignet werden müssen. Nun plädiert sie für Anlagen, die sich harmonischer in die örtlichen Gegebenheiten und deren Erfordernisse einfügen. Eine weitere besorgniserregende, doch oft unterschätzte Folge der Installationen sieht der Ornithologe Francisco Valera im fortschreitenden Rückgang endemischer Arten.
    Seine Forschungen geben ihm Recht: Die Lichtreflexe der Module verstören die Vögel, und die massive Verbauung der Landschaftsflächen verringert ihren natürlichen Lebensraum. Francisco Valera setzt sich nun für einen umweltverträglicheren Bau von Solarparks ein. Kein Wunder, dass die von Europa geförderte grüne Revolution für die Bevölkerung Andalusiens zum Zankapfel wird. Juan, Pilar und Francisco erkennen zwar die Notwendigkeit der Energiewende an, sind jedoch alle drei der Meinung, dass sie nicht auf Kosten der Einwohner und der Umwelt gehen darf. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 26.05.2025 arte.tv
  • Folge 1507 (30 Min.)
    Sabrina Ho-Bing-Huang ist Mediationsbeauftragte bei „IDsanté“. Die Organisation engagiert sich mit Bildungsprogrammen für die Prävention gegen Vergewaltigungen und geschlechtsbezogene Gewalt.
    In den Straßen von Cayenne sieht man zahlreiche sehr junge Mütter. „Mein erstes Kind habe ich mit zwölf Jahren bekommen. Ich wusste nicht so recht, was los war, ich aß viel, hatte keine Periode mehr und nahm zu“. Wie kann ein 12-jähriges Mädchen ein Kind zur Welt bringen und es unter guten Bedingungen aufziehen? Die Reportage erzählt vom Werdegang junger Frauen in ihren Zwanzigern, die mit zwölf und 15 Jahren in großer Armut ihr erstes Kind bekamen, sowie vom Kampf der Sozialarbeiter gegen das Patriarchat, das diese Gesellschaft noch immer dominiert. Die französische Regierung setzt mit einem Budget von sechs Millionen Euro pro Jahr auf die sexuelle Aufklärung der Jugendlichen, um die Zahl der Schwangerschaften bei jungen Mädchen zu senken. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 02.06.2025 arte.tv
  • Folge 1508 (30 Min.)
    Mitten in Budapest, hinter einer unscheinbaren Tür, liegt der Eingang zu einem der größten Schätze Ungarns. Hier unter der pulsierenden Großstadt gibt es große Reservoirs heißen Thermalwassers, rund 30 Grad warm und in Trinkwasserqualität. Sie bilden die Grundlage für die weltberühmten Thermalbäder der ungarischen Hauptstadt – Herzstück des Tourismus und eine enorme Einnahmequelle. Doch obwohl Ungarn so reich an Thermalquellen ist wie kein anderes Land Europas, gelingt es vielen Gemeinden nicht, sie auch für sich zu nutzen. Vor allem im wirtschaftlich schwachen Osten träumt man vielerorts vom eigenen Thermalbad. „Es könnte diesem kleinen Dorf einen Aufschwung bringen, Arbeitsplätze“, ist Noémi Nyeste überzeugt.
    Sie ist die Dorfvorsteherin von Négyes und will nicht länger dabei zusehen, wie das wertvolle Nass ihres 300-Seelen-Dorfes seit Jahrzehnten ungenutzt im Schlamm versickert. Der Hydrogeologe János Szanyi kennt sich mit Ungarns Thermalschatz aus wie kein anderer und bietet Dörfern wie Négyes eine erste Expertise gratis an, damit sie ihre Quellen aus dem Dornröschenschlaf wecken. Doch bis zu einer profitablen Nutzung des Naturschatzes ist es ein langer und steiniger Weg. Politik, Bürokratie und Geldmangel verhindern allzu oft allein schon die ersten Schritte. Besonders kleinere Gemeinden wie Négyes geraten ins Hintertreffen. Kann János Szanyi dennoch dazu beitragen, Noémis Dorf seinem Traum vom eigenen Thermalbad ein bisschen näherzubringen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.06.2025 arte
  • Folge 1509 (30 Min.)
    Professor und Psychologe André Frank Zimpel (re.) testet am Hamburger Zentrum für Neurodiversitätsforschung die Aufnahmefähigkeit von neurodiversen Menschen wie dem Autisten Tom (li.).
    Leonie Land ist neurodivergent, sie lebt mit dem Tourette-Syndrom. Ihre unkontrollierten Tics, bei denen sie ungewollt Laute äußert und ihre Muskeln zucken, begannen im Alter von sieben Jahren. Neben ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin studiert die 23-Jährige noch im dritten Semester Wirtschaftsinformatik im Fernstudium, lernt eine neue Sprache und Gitarre spielen. Wie viele Menschen mit Tourette besitzt Leonie eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit. Sie möchte, dass neurodiverse Menschen von der Gesellschaft nicht als krank abgestempelt werden.
    Am Zentrum für Neurodiversitätsforschung in Hamburg erforscht André Zimpel die Vielfalt menschlicher Gehirne. Der Psychologe ist als Synästhetiker selbst neurodivergent. Für ihn hat jeder Buchstabe und jede Zahl eine eigene Farbe – und Melodien sogar einen Geschmack. Bislang galten Autisten oder Menschen mit ADHS und Tourette gemeinhin als beeinträchtigt. André Zimpel will das ändern. Er möchte mit seiner Forschung dazu beitragen, dass Unternehmen die Stärken neurodiverser Menschen erkennen.
    Die Firma auticon hat dieses Potential längst entdeckt und beschäftigt weltweit 440 autistische Mitarbeiter, die Unternehmen wie Siemens, BMW oder Airbus in IT-Fragen beraten. Einer von ihnen ist Tilman Müller. Der IT-Berater braucht ein extrem ruhiges Umfeld, um effektiv arbeiten zu können. Lange hat er sich in Großraumbüros gequält. Die Arbeitsbedingungen haben den 32-Jährigen daran gehindert, sein volles Potenzial zu entwickeln. Bei auticon kann er im Home-Office oder Einzelbüro arbeiten. Ein Konzept, das für alle Seiten gut funktioniert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.06.2025 arte
  • Folge 1510 (30 Min.)
    Das Wildschwein, das früher nur in den Wäldern im Süden von Belgien beheimatet war, erobert nun auch den Rest des Landes und breitet sich sogar in den Parks der Hauptstadt aus. Das rasante Wachstum der Wildschweinpopulation führt dazu, dass die Tiere auf der Suche nach Nahrung immer dreister werden. Die Schwarzkittel faszinieren die Bevölkerung ebenso wie sie ihr Sorgen bereiten. Die Schäden, die sie auf Feldern anrichten, und die Schieflage der Artenvielfalt aufgrund ihrer ausufernden Vermehrung zwingen Behörden, Landwirte und Jäger zum Umdenken. Die Reportage untersucht die Ursachen für diese Ausbreitung sowie die Herausforderungen, die sich aus diesem unerwarteten Zusammenleben von Stadt und Natur ergeben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 05.06.2025 arte.tv
  • Folge 1511 (30 Min.)
    Sofia Iwanowa ist Lehrerin und Menschenrechtsaktivistin. Sie wurde schon vor Russlands Überfall auf die Ukraine zur „ausländischen Agentin“ erklärt. Der Grund: ihre Tätigkeit bei der Wahlbeobachterorganisation Golos, wo sie landesweit Wahlfälschungen aufdeckte. In ihrer Heimatstadt Rjasan, geprägt von Kasernen und Waffenfabriken, herrschen nun Gleichgültigkeit, Angst und blinder Patriotismus. Ab Mai darf die studierte Pädagogin nicht mehr unterrichten. Ihr bleiben zum Leben 300 Euro Rente – und ihr Gemüsegarten.
    Der Kleinunternehmer Dmitri Skurikhin wurde für seine Putin-Kritik inhaftiert. Er flehte die Ukrainer auf Knien um Vergebung für die Gräueltaten der russischen Armee an und ging dafür anderthalb Jahre in Gefängnis. Nach seiner Freilassung wanderte er nicht aus. Dmitri Skurikhin blieb in seinem Dorf Russko-Wyssozkoje und protestiert nun mit Friedenssymbolen an seinem Auto. So will er seine Kinder vor militärischer Indoktrinierung schützen. Die Suche des Regimes nach vermeintlichen Staatsfeinden eskaliert: Selbst Jelena Agafonowa, eine eher unpolitische Melkerin und fünffache Mutter, die in der Region Tula für bessere Straßen und gegen korrupte Beamte kämpfte, wurde zur „ausländischen Agentin“ erklärt.
    Andersdenkende geraten auch in ihren Familien unter Druck: Während Jelena Agafonowa den Krieg ablehnt, kämpft einer ihrer Söhne freiwillig in der Ukraine. Und Sofia Iwanowas Tochter dient als Militärkrankenschwester im Donbass. Dennoch finden die „ausländischen Agenten“ den Mut und die Kraft weiterzukämpfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 arte
  • Folge 1512 (30 Min.)
    Jungmetzgerin Carina Schüssler tritt in einer Einzelkategorie an.
    Bei der Metzger-WM in Paris zerlegen die Mannschaften vor den Augen der Jury innerhalb von dreieinhalb Stunden ein halbes Rind, ein Lamm, ein halbes Schwein und vier Hühner. Etwa 340 thekenfertige Produkte werden dann auf einem riesigen Tisch präsentiert und bewertet. „Es ist mir eine Ehre, dass ich unseren Beruf, unser Land und unser Know-how repräsentieren darf“, sagt der Franzose Godefroy Piaton. Er und seine Kollegen wollen den Titel unbedingt nach Frankreich holen und haben dafür eigens einen Ernährungs- und Fitness-Coach engagiert. Ihr stärkster Gegner ist der amtierende Weltmeister: die deutsche Mannschaft. Das Team, das sich „Wolfpack“ nennt, wird von Dirk Freyberger angeführt: „Zwei Jahre lang haben wir in unserer Freizeit auf eigene Kosten trainiert und sind bereit, den Titel zu verteidigen.“ Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen mit dieser Veranstaltung auch das Image des Metzgerberufes verbessern.
    Denn ihre Zunft leidet besonders unter dem Fachkräftemangel. Dies, sowie Skandale um Billigfleisch und veränderte Ernährungsgewohnheiten sind Ursachen dafür, dass sich die Zahl der Metzgereien in Deutschland in den vergangenen 23 Jahren fast halbiert hat. Gegen diesen Trend haben zwei Brüder aus dem Oberbergischen Land in Köln einen Metzgerbetrieb neu eröffnet und vor kurzem sogar eine zweite Filiale aufgemacht. Ihr Erfolgsrezept: „Wir setzen ganz auf naturnahe Fleischproduktion von heimischen Rindern“, sagt Sebastian Friedrichs. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.06.2025 arte
  • Folge 1513 (30 Min.)
    Monika da Silva und ihre Kinder am Unabhängigkeitstag Litauens
    Seit einem Jahr ist Monika da Silva wieder zurück in Litauen – nach 16 Jahren im Ausland. Ihren alten Arbeitgeber Google hat sie gegen ein kleines Start-Up in der Hauptstadt Vilnius getauscht. Der Neustart in der Heimat ist nicht einfach: Monikas Kinder haben oft Heimweh nach Irland, wo sie zuletzt gelebt hat, und die Pendelei ins Büro ist stressig. Bereut hat sie ihre Entscheidung aber nicht: „Es ist dieses Gefühl, dass du zurückkommst an den Ort, an den du gehörst. Und man kann hier etwas aufbauen!“ Ihre boomende Tech-Szene nennen die Litauer „Silicon Valley“.
    Sie ist viel kleiner als das kalifornische Vorbild – aber auch durchlässiger, ständig im Aufbau und im Umbau. Und das bietet auch Frauen ganz neue Chancen. Der gar nicht mehr so heimliche Star dieses jungen Litauens ist Milda Mitkute, Gründerin des Second-Hand-Riesen Vinted. Die Anfänge waren bescheiden: „Alles war voller Fehler. Wir haben sogar den ‚Kaufen‘-Button vergessen! Und das Design sah wirklich nach nichts aus.“ Aber Vinted wuchs und wuchs – und dann zog Milda sich zurück.
    Sie bekam vier Kinder und hat sich noch einmal neu erfunden: Familienmensch und Teilzeit-Unternehmerin. Im Moment bastelt sie an einer Lern-App für Kinder. Junge Litauerinnen und Litauer sehen, was Milda geschafft hat – und die unzähligen Möglichkeiten für sich selbst. Jedes Jahr kommen mehr Menschen ins Land zurück als auswandern. Für viele ist es auch ein Akt der Solidarität: die Bedrohung durch den großen Nachbarn Russland wächst – gerade jetzt macht jeder Rückkehrer mehr die Heimat stärker. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 12.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 10.06.2025 arte.tv
  • Folge 1514 (29 Min.)
    Nur ein einziges Dorf auf Zypern gibt es, wo Griechinnen und Griechen, Türkinnen und Türken zusammenleben. In Pyla erproben 2.400 Menschen 51 Jahre nach Kriegsende den Frieden. Und als wäre das nicht schon außergewöhnlich genug, ist Pyla obendrein noch das einzige bewohnte Dorf in der Pufferzone, die die Insel teilt. Möglich ist der zerbrechliche Frieden nur dank der Zyprioten beider Gemeinschaften. Unter ständiger Kontrolle durch die UNO, die türkische Armee und die griechisch-zypriotischen Behörden leben die Einwohnerinnen und Einwohner Pylas so gut es geht zusammen.
    Obwohl das Dorf lange als „zypriotisches Friedenslabor“ galt, erinnert es manchmal eher an ein Pulverfass. Seit über 14 Jahren will der stets gut gelaunte Simos Mitides der Bürgermeister aller in Pyla lebenden Menschen sein – der 1.800 Zyperngriechen, zu denen auch er selbst zählt, sowie der 600 Zyperntürken. Eine Herausforderung seines Amts besteht darin, dass er es mit einem Mokhtar teilt, einem türkischen, wiederum von den Zyperntürken in Pyla gewählten Bürgermeister. Ihr Verhältnis ist nicht immer einfach. Der Bürgermeister steht einem Dorf vor, in dem es alles doppelt gibt: Kultstätten, Supermärkte, Schulen und sogar Cafés.
    Munise Beyaz hat mit Politik nichts am Hut, aber unpolitisch ist in Pyla gar nichts. Munise ist nach dem Krieg von 1974 geboren, doch die Zusammenstöße zwischen griechischen und türkischen Zyprioten prägen sie und ihre Familie bis heute. Sie selbst sind Zyperntürken und haben ihr Dorf nie verlassen. Munise gehört zur letzten Generation, die noch gemischt gelebt hat und noch die Sprache und die Traditionen ihrer Nachbarn kennt. Mit ihrer griechischen Freundin Emily will sie einen Gesprächskreis für die Frauen beider Gemeinschaften gründen.
    Die Menschen in Pyla können auch auf Hilfe von außen zählen. Seit einiger Zeit hat das Dorf endlich einen Arzt, den Zyperntürken Okan Dağlı. Der Allgemeinmediziner und Pazifist setzt sich seit Jahrzehnten für Frieden zwischen den beiden zypriotischen Völkern ein. In seiner kleinen Praxis am Dorfplatz betreut er jedes Jahr über 800 Patienten – griechische wie türkische. Der fast 65 Jahre alte Dr. Okan lebt mit seiner Familie in der Türkischen Republik Nordzypern, wo er eine eigene Privatklinik betreibt. Für ihn ist Pyla ein Vorbild für das Zusammenleben auf der Insel. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.06.2025 arte.tv
  • Folge 1515 (30 Min.)
    Putztag in einer Studenten-WG in Kassel
    Bruno Ginesty aus Paris produziert hauptberuflich Putzvideos für Instagram und TikTok. Das Einschäumen einer verkrusteten Herdplatte wird bei ihm zum sinnlichen Erlebnis. Der 38-Jährige hat rund eine Million Follower und schon als Kind gerne geputzt: „Bei der Hausarbeit hatte ich das Gefühl, nützlich zu sein.“ Bruno schwört in seinen rund 900 Videos auf natürliche Produkte wie Kernseife ohne Zusatzstoffe. „Damit kann man sicher 30 verschiedene Dinge im Haushalt erledigen: vom Fensterputzen über die Dunstabzugshaube bis zum Entfetten des Spülbeckens.“ Bio und vegan: Das hat sich für Claudia Tafferner nicht bewährt.
    Die Chefin eines Reinigungsunternehmens im Rheingau setzt auf Profireiniger. „Hausmittel müssen länger einwirken. Aber ich kann ja nicht fünf Stunden extra bei einem Kunden kalkulieren und sagen: Ich putze mit Bio.“ Ihre rund 40 Reinigungskräfte aus sieben Ländern sind angemeldet, sozialversichert und verdienen pro Stunde zwischen 15 und 20 Euro. 40 Prozent sind Männer, darunter der Pole Jakub, der Biologie studiert hat und seit ein paar Jahren bei Claudia Tafferner arbeitet.
    Trotzdem ist es für die Unternehmerin oft schwierig, Personal zu finden. Rund 90 Prozent der Putzhilfen in Deutschland arbeiten schwarz. Und: „Die Reinigungsbranche ist nicht gerade eine sexy Branche. Es ist schwere Arbeit. Und wenn jemand Angst hat, zum Beispiel eine Toilette zu putzen, dann ist das der falsche Beruf.“ Claudia Tafferner hofft, dass der Hype um die Cleanfluencer das Image der Branche etwas verbessert. Arbeit gibt es genug. „Denn Schmutz“, sagt sie, „kommt ja immer wieder!“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.06.2025 arte
  • Folge 1516 (30 Min.)
    Eine staatlich anerkannte Hip-Hop-Prüfung im Abitur, die einzige Schule in Frankreich, die das anbietet, ist das Lycée Turgot in Paris. Jedes Jahr zieht die Schule Talente aus ganz Frankreich und Europa an. Die Reportage begleitet Lorelie, eine junge Bretonin, die lernen muss, wie streng das Training dort ist, und Lotti, eine ehrgeizige Tänzerin aus Berlin. Numias Talent brachte ihn bis zu den Olympischen Schulspielen in Bahrain. Ihr Lehrer David Bérillon führt sie zum Abitur, indem er ein intensives wöchentliches Training mit einem strengen akademischen Lehrplan kombiniert. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 16.06.2025 arte.tv
  • Folge 1517 (30 Min.)
    Liliane Kozik kämpft seit sechs Jahren dafür, die Überlebenschancen bei Herzstillstand zu verbessern. Mit 17 wurde bei ihr ein Herzfehler entdeckt, der zu Kammerflimmern und Herzstillstand führen kann. Sie weiß, dass schnelle Hilfe entscheidend ist. Nur rund die Hälfte der Deutschen beginnt mit Wiederbelebungsmaßnahmen bei Herzstillstand, obwohl die Überlebenschance mit jeder Minute ohne Reanimation um 10 Prozent sinkt, nach 10 Minuten liegt sie bei Null. In Dänemark beginnen 81 Prozent der Menschen eine Reanimation, da Wiederbelebung an Schulen unterrichtet wird.
    Deswegen gründete Liliane 2019 das Projekt „Herzsicherheit an Schulen“, um Reanimationskurse an Schulen einzuführen. Auch Kardiologe Andreas Franke vom Siloah Klinikum Hannover setzt sich für schnellere Behandlungen von Herzinfarkten ein. Im Herzkatheterlabor kann das Herz gezielt untersucht und eine verstopfte Arterie geöffnet werden. „Je kürzer die Zeit von den ersten Symptomen bis zur Behandlung im Herzkatheterlabor, desto geringer die Schäden am Herzmuskel und desto besser die Überlebensraten“, sagt er.
    In Deutschland dauert es oft zu lange bis zum Eingriff, da die Rettungskette lang ist. Um die Abläufe zu beschleunigen, nehmen in Hannover alle Rettungsdienste und Kliniken mit Herzkatheterlabor am Projekt „FITT-STEMI“ teil. Jeder Schritt wird dokumentiert und gemessen, um Fehlerquellen zu erkennen und zu beheben. Die Erkenntnisse führen dazu, dass Herzinfarktpatienten in Hannover heute 40 Minuten schneller ins Katheterlabor kommen als vor 10 Jahren. Das rettet Leben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.06.2025 arte
  • Folge 1518 (30 Min.)
    Abiba Guera (re.) hat ein klares Ziel: Sie möchte ihre drei Kinder im Schwimmbad und im Badeurlaub ins Wasser begleiten können und in Notfällen wissen, was zu tun ist.
    In Europa sterben jedes Jahr etwa 15.000 Menschen im Wasser. Die schönsten Strände werden zur Gefahrenzone, wenn unsichtbare Rückströmungen Badende ins Meer hinausziehen. David Leal, Pablo Carretero und Ivan Yuste sind als Rettungsteam an der spanischen Mittelmeerküste im Einsatz: Mit einer Rettungs-Drohne und Jet-Skis versuchen sie, die Menschenmassen am Strand nördlich von Valencia im Blick zu behalten. Denn Menschen ertrinken meist leise und unbemerkt. Das weiß auch Artur Sangin. Er ist aus Liebe zum Wasser nach Masuren gezogen, doch die Arbeit als Wasserschutzpolizist hat seine Wahrnehmung verändert: Seen sind für ihn kein Urlaubsparadies mehr, sondern ein Gefahrenort.
    Alkohol, Übermut, Selbstüberschätzung: Artur und sein Kollege Mateusz Libera erleben bei ihren Kontrollfahrten über die Seenplatte so einiges. Polen ist in Europa eines der Länder mit den meisten Ertrinkungstoten. Auch in Deutschland sind die Zahlen alarmierend: Mehr als 3,5 Millionen Jugendliche und Erwachsene können nicht schwimmen. Doch Schwimmen lernen ist gar nicht so einfach, denn immer mehr Schwimmbäder leiden unter Sanierungsstau und Fachkräftemangel. Abiba Guera hat in Bremen einen Anfängerkurs für Erwachsene gefunden und stellt sich ihrer Angst vor dem Wasser. Schon einmal hatte sie Todesangst um ihren Sohn am Meer – das darf nicht noch einmal passieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 19.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 17.06.2025 arte.tv
  • Folge 1519 (30 Min.)
    Nach dem Jugoslawien-Krieg blieb die Grenze zwischen Serbien und Kroatien entlang der Donau ungeklärt. Vit Jedlička, ein Ex-Politiker aus Tschechien, nutzte das und rief 2015 auf einem sieben Quadratkilometer großen Landstück die Freie Republik Liberland aus. International nicht anerkannt, feiert die Mikronation nun ihr zehnjähriges Bestehen, doch betreten darf der Präsident den Boden seiner Republik nicht. Kroatien sieht die Gründung als Angriff auf seine territoriale Integrität. Die Reportage begleitet Samuela Davidova, die Sprecherin von Liberland und ihren Präsidenten in zwei Welten.
    Es geht nach Dubai, Glitzermetropole und Treffpunkt für Krypto-begeisterte Eliten. Hier wollen sie Investoren und Neubürger anwerben. Und zum Ark Village, dem Basis-Camp der Liberland-Community auf serbischem Boden. Hier feiern sie den Jahrestag. Als Höhepunkt ist ein Bootsausflug an die Ufer von Liberland geplant. Liberland ist eine Meritokratie: Steuern sind freiwillig, aber wer mehr investiert, erhält mehr Mitspracherecht. Generell gilt: Wer mehr leistet, nicht nur finanziell, soll auch mehr vom Staat profitieren.
    Das Liberland-Experiment erscheint kurios, doch dahinter stehen ernste Fragen: Kryptowährungen und dezentrale Netzwerke untergraben klassische Staatsgrenzen, marktradikale Ideen gewinnen an Einfluss. Parallelstrukturen entstehen. Dazu passt, dass Krypto-Milliardär Justin Sun als Premierminister von Liberland fungiert. Sun ist auch strategischer Berater des Krypto-Projekts der Familie Trump und hat damit direkten Zugang zu Donald Trump und dessen Umfeld. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 18.06.2025 arte.tv
  • Folge 1520 (30 Min.)
    Wer die Massen für sich gewinnen möchte, braucht heute keine Versammlungen in Stadien, keine Megafone und keine Plakate – nützlicher sind Influencer und ihre Reichweite auf Social Media. Eine aktuelle Studie der Universität Potsdam zeigt, dass die AfD in den sozialen Medien mit Abstand die erfolgreichste Partei in Deutschland ist. Auch in anderen europäischen Staaten begleiten Influencer die politischen Erfolge der Rechtsparteien, wie die FPÖ in Österreich oder der Rassemblement National in Frankreich belegen. „Re:“ trifft Influencer der rechten Szene – darunter Max Schreiber von den rechtsextremistischen Freien Sachsen, den AfD-Influencer Dennis Hohloch (MdL in Brandenburg) und Manuel Corchia von der „Jungen Tat“, die als Teil der europaweit aktiven Identitären Bewegung in der Schweiz völkische Propagandaarbeit in den sozialen Medien betreibt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.06.2025 arte
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 28.01.2025
  • Folge 1521 (30 Min.)
    Zwangssterilisation ist eine Praxis, die in Europa eigentlich der Vergangenheit angehören sollte. Denn in der sogenannten Istanbul-Konvention haben sich die meisten EU-Länder verpflichtet, Frauen vor Gewalt zu schützen. Und doch ist es in zwölf Ländern nach wie vor legal, Frauen mit Behinderung ohne deren Einwilligung unfruchtbar zu machen. Für Sara Rocha ist das ein Riesenskandal: „Niemand hat das Recht zu entscheiden, ob jemand eine gute Mutter sein kann.“ Die autistische Aktivistin kämpft in Portugal für ein gesetzliches Verbot und vernetzt sich europaweit mit Betroffenen. Als schwangere Frau mit mehrfacher Behinderung ist ihr Engagement auch ein persönlicher Kampf. Eine der Frauen, die mit Sara sprechen, ist Natacha Ooteghem.
    Mit 24 Jahren wurde die Belgierin gegen ihren Willen sterilisiert. Ihre Mutter traute ihr nicht zu, eigene Kinder großzuziehen. Erst heute findet Natacha Worte für ihren Schmerz und ihre Wut über das, was ihr widerfahren ist. Wie vielen anderen wurde ihr lange eingeredet, der Eingriff sei nur zu ihrem Besten. Heute bricht sie das Schweigen – gemeinsam mit anderen Betroffenen. In Berlin lebt Sunny Stemmler mit ihrem dreijährigen Sohn Matteo in einer betreuten Wohngemeinschaft für Eltern mit Behinderung. Die 34-Jährige mit Lernschwierigkeiten hat lange gegen Vorurteile und Widerstände gekämpft. Heute zeigt ihr Beispiel: Elternschaft mit Behinderung ist möglich – wenn man sie zulässt und richtig unterstützt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere So. 22.06.2025 arte.tv
  • Folge 1522 (30 Min.)
    Der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ist in Italien trotz Legalisierung 1978 oft schwierig. Viele Ärztinnen und Ärzte verweigern aus Gewissensgründen die Durchführung, so dass Frauen ihr gesetzlich verbrieftes Recht nicht wahrnehmen können. Die pensionierte Gynäkologin Silvana Agatone kämpft für dieses Recht und gründete ein Netzwerk von Ärztinnen und Ärzten, die Abbrüche durchführen. Ihr Verein in Rom unterstützt Frauen, die verzweifelt einen Arzt suchen oder eine Schwangerschaft mit der umstrittenen Abtreibungspille RU 486/​Mifegyne beenden möchten. Silvana fährt regelmäßig in die Marken, wo Abtreibungen so gut wie unmöglich sind.
    Besonders kritisch ist die Situation auf der von Dr. Leone Condemi geleiteten Gynäkologie-Station des Krankenhauses von Urbino. In den Marken wurde die legale Frist für die Einnahme von RU 486/​Mifegyne auf sieben Wochen verringert, während es im Rest von Italien neun Wochen sind. Ungeachtet des Drucks seitens der Kirche, der Gesellschaft und trotz schwindender Mittel bemüht sich Leone, den Frauen den Zugang zum Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen. Die Künstlerin und Musikproduzentin Linda Feki entschloss sich vor einiger Zeit zu einem Schwangerschaftsabbruch.
    Doch der von ihr aufgesuchte Arzt verweigerte Schwangerschaftsabbrüche aus Gewissensgründen und belog Linda, indem er vorgab, sie habe die gesetzliche Neun-Wochen-Frist für einen medikamentösen Abbruch bereits überschritten. Trotz oder gerade wegen dieser traumatischen Erfahrung beschloss Linda, ihre Geschichte in den sozialen Netzwerken zu erzählen, um andere Frauen zu warnen und systemische Hindernisse und Manipulationen anzuprangern. Damit wurde sie unerwartet zu einer einflussreichen Stimme im Kampf für das Recht auf Abtreibung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 18.06.2025 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 09.05.2025
  • Folge 1523 (30 Min.)
    Derzeit prangen an den Hängen des Lure-Gebirges zwölf Projekte für Photovoltaikanlagen. Das älteste stammt aus dem Jahr 2011, bis heute der größte Photovoltaikpark Frankreichs. Im Konflikt um die Energiewende streiten sich viele Parteien: Privatunternehmen wie Boralex, die Verträge zur Installation der Solarpanels unterzeichnet haben; die Bürgermeister der umliegenden Dörfer, die durch ein Gesetz vom März 2023 zu Akteuren der wirtschaftlichen Entwicklung der erneuerbaren Energien wurden; ein Kollektiv von erbitterten Gegnern, die gegen die Zerstörung des Berges, seiner Artenvielfalt und seiner geschützten Arten kämpfen; die Vertreter des Staates, die den ökologischen Übergang beschleunigen müssen; und dazwischen die Einwohner. Ist das wirklich eine ökologische Katastrophe oder nur ein notwendiger Fortschritt im Kampf gegen die globale Erwärmung? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 25.06.2025 arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 06.05.2025
  • Folge 1524 (30 Min.)
    1995 erlebte die bosnische Stadt Srebrenica ein furchtbares Massaker, das heute als Völkermord eingestuft wird: Mehr als 8.000 bosnische Muslime wurden innerhalb weniger Tage von serbischen Soldaten getötet. Der grausame Höhepunkt des Bosnienkrieges, der nach dem Zerfall Jugoslawiens 1992 begann – und um die 100.000 Opfer auf allen Seiten forderte. Das sichtbare Gedenken an den Völkermord musste in Srebrenica hart erkämpft werden. Die Gedenkstätte, die an die Ereignisse im Juli 1995 erinnert, und der Friedhof für die Opfer sind erst nach langen Bemühungen und mit finanzieller Unterstützung von UN und privaten Spendern entstanden.
    Die serbische Stadtspitze von Srebrenica fühlt sich dafür nicht zuständig. Bekir Halilovic war damals ein Baby. Seine Mutter konnte ihn retten, sein Vater wurde ermordet. Heute gehört Bekir zu denjenigen, die gegen das lähmende Schweigen die Erinnerung an den Völkermord lebendig halten wollen. In Srebrenica hat er einen Verein gegründet, gemeinsam mit Valentina Gagic, einer serbischen Freundin.
    Mit Jugendlichen aus verschiedenen Volksgruppen wollen sie die Erinnerung – auch an schreckliche Ereignisse – wachhalten und gleichzeitig Versöhnung schaffen. Sie sprechen regelmäßig über die Geschichte von Srebrenica, sammeln Fotos und Dokumente und besuchen Zeitzeugen. Für Bekirs Freund Bernis ist die Versöhnung noch weit weg: „Ich habe nichts gegen die Serben“, sagt der 34-Jährige, „aber wenn ich wüsste, wer meinen Vater erschossen hat, würde ich morgen losziehen und die Gerechtigkeit selbst in die Hand nehmen.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 25.06.2025 arte.tv
  • Folge 1525 (30 Min.)
    Vor den Toren der Stadt Charkiw, nur wenige Kilometer von der Front entfernt, bereitet sich „Ice“ auf seinen ersten Einsatz vor. „Ice“ ist der Kampfname des 36-jährigen ehemaligen Unternehmers in der Werbebranche. Sein ziviles Leben gab er auf, um Teil der Drohneneinheit „Yasni Ochi“ zu werden. Nun trainiert er mit anderen Soldatinnen und Soldaten, wie man mit Drohnen feindliche Stellungen anfliegt – und zerstört. Dutzende Drohnen-Einheiten mit Zehntausenden Kämpfern soll es mittlerweile in der Ukraine geben.
    Im vierten Kriegsjahr sind die ukrainischen Drohnenpiloten inzwischen für mehr als 70 Prozent der russischen Verluste verantwortlich. In diesem Jahr will die Ukraine 4,5 Millionen Drohnen für den Krieg bereitstellen. Gegründet wurde „Yasni Ochi“ von Georgii Volkov, einst Inhaber einer Marketing-Agentur und nun Kommandeur der 40-köpfigen Truppe. Seine Erfahrung nutzt er nun für die Öffentlichkeitsarbeit. Über soziale Medien verbreitet „Yasni Ochi“ Videos von erfolgreichen Drohnenangriffen auf russische Panzer und Raketenwerfer.
    Volkov glaubt, so dringend benötigte Spenden sammeln und neue Rekruten gewinnen zu können. Der Chefingenieur, Kampfname „Petstep“, entwickelt beständig neue Drohnensysteme in der hauseigenen „Werkstatt“, die seine Kameraden an der Front sofort gegen die russischen Truppen einsetzen. Die Teams an der Front verbringen Tage und Nächte auf engstem Raum in einer unterirdischen Stellung. Von ihrem Unterschlupf aus orten sie russische Panzer und greifen sie mit den mit Bomben präparierten Drohnen an. Wird das die Zukunft der Kriegsführung sein? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.07.2025 arte
  • Folge 1526 (30 Min.)
    Noch immer ist in der medizinischen Ausbildung, in der Medikamentenforschung und im Klinikalltag der angenommene Standard-Patient männlich. Das hat fatale Folgen: Beispielsweise ist das Risiko, nach einem Herzinfarkt zu sterben, bei Frauen doppelt so hoch wie das bei Männern. Dr. Lena Seegers möchte das ändern: Sie leitet in Frankfurt das einzige universitäre Frauenherzzentrum Deutschlands. Dort werden Forschung und Lehre zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Frauen fokussiert und personalisierte Therapien und Vorsorgeuntersuchungen speziell für sie angeboten. Auch ADHS bleibt bei Mädchen oft unentdeckt – und somit unbehandelt.
    Das hat die Autorin und Influencerin Angelina Boerger selbst erlebt: Erst mit 29 erhielt sie ihre Diagnose. Inzwischen verfolgen mehr als 130.000 Menschen auf ihrem Instagram-Kanal ihren Alltag. Mit ihrer Social-Media-Präsenz, einem Buch und einer Live-Bühnenshow trägt sie das Thema ADHS bei Mädchen und Frauen in die Öffentlichkeit. Obwohl die medizinische Versorgung stärker auf Männer ausgerichtet ist, stehen sie sich oftmals selbst im Weg, wenn es um ihre eigene Gesundheit geht. Verglichen mit Frauen nutzen Männer seltener Vorsorgeuntersuchungen.
    Selbst wenn sie bereits Symptome haben, gehen sie seltener zum Arzt. Vor allem psychische Probleme gelten häufig noch als Tabuthema: Die Suizidrate bei Männern ist fast dreimal höher als bei Frauen. Genau hier setzen zwei Programme in Irland an: Das Suizid-Präventions-Programm „CAIRDE“ veranstaltet präventive Workshops zur mentalen Gesundheit für Bauarbeiter. „On Feirm Ground 2“ bildet Menschen weiter, die Landwirten dabei helfen, ihre Gesundheit ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen. Irland war 2008 das erste Land weltweit, das eine nationale Strategie für Männergesundheit ins Leben gerufen hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.07.2025 arte

zurückweiter

Füge ARTE Re: kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu ARTE Re: und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App