ARTE 360° Reportage Folge 673: Peru: Stachellose Bienen, Retter des Regenwaldes
Folge 673
Peru: Stachellose Bienen, Retter des Regenwaldes
Folge 673 (32 Min.)
Mitglieder der Volksgruppe der Asháninka
Bild: MedienKontor/Dietrich von Richthofen
In Peru halten immer mehr indigene Amazonas-Anwohner die tropischen Verwandten der Honigbiene. Die stachellosen Insekten liefern nicht nur einen besonders edlen, hochpreisigen Honig – sie sind zudem auch von zentraler Bedeutung für die Bestäubung vieler heimischer Pflanzenarten und eröffnen so Wege der nachhaltigen Waldnutzung. Können die Wildbienen sogar etwas zur Rettung des Regenwaldes beitragen? César Delgado ist der führende Experte für stachellose Bienen in Peru. Er lebt in Iquitos und arbeitet dort für das staatliche Forschungsinstitut des peruanischen Amazonas (IIAP). Gemeinsam mit der Biochemikerin Rosa Vasquez Espinoza engagiert er sich in mehreren Projekten für die Verbreitung der Imkerei mit stachellosen Bienen. So wollen sie den indigenen Gemeinschaften Perus Wege für eine nachhaltige und zugleich lukrative Nutzung des Regenwaldes eröffnen – und die
Bestände an heimischen Wildbienen vermehren. Der Film begleitet die beiden Wissenschaftler auf einer Mission in das Territorium der Asháninka, der größten indigenen Volksgruppe im peruanischen Amazonasgebiet. Die Asháninka kennen und nutzen den Honig stachelloser Bienen als traditionelles Heilmittel – gewinnen ihn jedoch meist durch Einsammeln in der Wildnis oder durch die Imkerei in hohlen Baumstämmen. Die effizientere Imkerei in Bienenkästen – so Césars Gedanke – könnte ihnen helfen, mit dem Honig ein Einkommen zu erzielen. Auf ihren Expeditionen suchen die Forscher stets auch nach seltenen Bienenarten. Sie haben gehört, dass es im Gebiet der Asháninka Insekten geben soll, die giftigen Honig herstellen. Werden sie diesen sagenumwobenen Bienen auf die Spur kommen – und vielleicht sogar neue, wissenschaftlich noch nicht beschriebene Arten entdecken? (Text: arte)