Arena (1993) Folge 32: «Abstimmungs-Arena» zum Filmgesetz
Folge 32
«Abstimmungs-Arena» zum Filmgesetz
Folge 32
Schweizer Fernsehsender müssen zurzeit einen Beitrag an die einheimische Filmförderung leisten. Bundesrat und Parlament verlangen, dass auch Streaming-Dienste das Schweizer Filmschaffen fördern. Das gleiche soll für ausländische Fernsehsender gelten, die Werbeblöcke gezielt für das Schweizer Publikum senden. Handelt es sich dabei um eine längst fällige Anpassung? Oder greift man damit in die Freiheit dieser Unternehmen ein? In verschiedenen europäischen Ländern sind Streaming-Dienste bereits heute verpflichtet, in die Filmförderung zu investieren. Die Befürworter der Vorlage befürchten, dass der hiesigen Filmindustrie Aufträge entgehen, wenn die Schweiz keine ähnliche Regelung einführt. Die Gegnerinnen rechnen hingegen mit höheren Abopreisen der Streaming-Anbieter. Ist es richtig, dass der Schweizer Film von diesen Unternehmen mehr Geld bekommt? Oder bezahlen das letztlich die Konsumentinnen und Konsumenten? In der EU
müssen Streaming-Dienste in ihrem Katalog mindestes 30 Prozent europäische Filme anbieten. Bundesrat und Parlament wollen diese Mindestquote auch in der Schweiz einführen. Ist diese Quote nötig, um die europäische Filmproduktion zu fördern? Oder wird damit die Vielfalt des Filmangebots eingeschränkt? Als Befürworter der Vorlage begrüsst Mario Grossniklaus in der «Abstimmungs-Arena»: - Alain Berset, Bundesrat und Vorsteher Eidgenössisches Departement des Innern EDI. Gegen die Vorlage treten an: - Matthias Müller, Präsident Jungfreisinnige Schweiz; - Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband SGV; - Roger Elsener, Präsident Verband Schweizer Privatfernsehen; und - Alex Bänninger, Publizist. Weitere Befürworterinnen und Befürworter der Vorlage sind: - Andrea Gmür, Ständerätin Die Mitte/LU; - Melanie Mettler, Nationalrätin GLP/BE; und - Michael Steiger, Filmproduzent. (Text: SRF)