Er wurde ein „sanfter Rebell“ und der Regisseur mit der „stilsichersten und pointiertesten Theatersprache seiner Generation“ genannt, und er ist einer der erfolgreichsten Regisseure am deutschsprachigen Theater: Nicolas Stemann. Allein fünfmal war er zum Berliner Theatertreffen eingeladen, er wurde mehrmals für den österreichischen Theaterpreis „Nestroy“ und den deutschen „Faust“ nominiert. Dabei ist sein Theater vielschichtig, komplex und gebrochen, er hinterfragt die Illusionsmaschine Theater in seinen Bühnenarbeiten und befragt die Geschichte seiner Generation und das
Verhältnis von Ich und Politik. 1968 geboren, studierte Stemann zunächst Philosophie und Literatur in Hamburg, bevor er sich am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und dem Institut für Theater, Theatermusik und Film in Hamburg dem Theater zuwandte. Seine Regiekarriere begann in Nürnberg mit Goethes „Werther“, seitdem hat er eine Unzahl von Stücken an allen großen Bühnen inszeniert. Er gilt als kongenialer Inszenator der Texte der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Neben seiner Regietätigkeit schreibt, singt und spielt Nicolas Stemann Klavier. (Text: ZDFkultur)