Kein anderes Tier reist so schnell so weit wie ein Albatros. In wenigen Wochen umrundet er die Welt, fast ohne einen Flügelschlag. Muss er zum Brüten festen Boden suchen, dann oft auf Bird Island. Auf der kleinen Insel inmitten des stürmischen Südpolarmeeres nisten Zehntausende Albatrosse, darunter auch der Wanderalbatros. Seit über 50 Jahren stehen die ortstreuen Vögel auf Bird Island unter wissenschaftlicher Beobachtung. Eineinhalb Jahre lang beobachten zwei junge britische Ornithologinnen in einer kleinen Forschungsstation des British Antarctic Survey die
Albatrosse auf Bird Island. Täglich durchstreifen sie die Nistkolonien und registrieren jedes Tier, jedes Ei. In lang einstudierten Balztänzen finden die Albatrosse auf Bird Island ihre Lebenspartner und brüten alle ein bis zwei Jahre ein Küken aus. Um den Nachwuchs zu füttern, fliegen sie Tausende Kilometer weit. Nicht immer kehren sie von ihren Streifzügen zurück: Viele Vögel verenden an den Haken von Langleinenfischern. Die Zahl der Wanderalbatrosse auf Bird Island hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als halbiert. (Text: BR Fernsehen)