Franzosen und Amerikaner prägten nach dem Krieg das neu entstehende Bundesland. Der Rhein wird von Carl Zuckmayer als große „Völkermühle“ beschrieben – unvergesslich mit Curd Jürgens in des „Teufels General“. Darin beschwört er die multikulturellen Wurzeln der Menschen. Es war das meistgespielte Theaterstück nach dem Krieg. Doch wie sehr war man bereit, sich der Vergangenheit zu stellen? Autorin Ursula Krechel beschreibt in ihrem prämierten Buch „Landgericht“ eine Bevölkerung und
eine Stadt Mainz, die verdrängen wollten. Mainz wurde als Hauptstadt der französischen Besatzungszone gefördert: Mit Kultur, Kunst und Wissenschaft wollten die Franzosen die Entnazifizierung vorantreiben. Für Edgar Reitz wird in seinem Film „Die Reise nach Wien“ ein Dreh im Hunsrück-Städtchen Simmern 1973 zu einem schwierigen Projekt der Aufarbeitung. Zahlreiche Militärbasen prägten die Künstler:innen: Franz Wosnitza aus Landstuhl gründete Jazz-Orchester und einen legendären Musik-Club. (Text: SWR)