2016, Folge 44–49

  • Folge 44 (60 Min.)
    Zum Auftakt der alljährlich im März stattfindenden Leipziger Buchmesse berichtet Gert Scobel über Neues von Autoren, Neuerscheinungen und Trends auf dem Buchmarkt. Er stellt Aktuelles aus den Bereichen Belletristik, Sach- und Hörbuch vor und nimmt auch den E-Book-Bereich in den Blick. Außerdem informieren Reportagen und Gespräche über die relevanten Themen, die den Buchmarkt beherrschen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.03.20163sat
  • Folge 45
    Sommer ist Reise- und Lesezeit. Aber welche Bücher sollen mit ins Urlaubsgepäck? Gert Scobel, Ina Hartwig, Svenja Flaßpöhler und Barbara Vinken haben die Neuerscheinungen vorsortiert. Im Frankfurter Szenelokal „Oosten“ im Osthafen, zwischen europäischer Zentralbank und Mainufer, diskutieren sie über ihre Buchauswahl des Sommers. Dabei ergibt sich auch so manches Gespräch über die existentiellen Fragen des Lebens an sich. Hilary Mantel entwirft mit „Jeder Tag ist Muttertag“ das spannungsgeladene Psychodrama einer symbiotischen Mutter-Tochter-Beziehung.
    Die dominante Mutter schirmt ihre geistig behinderte Tochter von der Außenwelt ab – doch plötzlich wird diese schwanger. Wie kann das sein? Eine neue, couragierte Sozialarbeiterin bringt das Gefüge noch zusätzlich ins Wanken. Mit ungebrochener Bewunderung begeht die literarische Welt den 400. Todestag von William Shakespeare. Gemeinsam mit der Hogarth Press hat der Knaus-Verlag eine ambitionierte verlegerische Unternehmung gestartet: Zeitgenössische Autoren von Rang widmen ihre Romane literarischen Vorlagen Shakespeares.
    „3satbuchzeit“ schaut auf „Shylock“ von Howard Jacobson. Der Man Booker Prize-Träger stellt sich darin der Frage, was es in unserer säkularisierten Welt heute noch bedeutet, ein Jude zu sein? Im Gedenkjahr der Schlacht von Verdun diskutiert die „3satbuchzeit“ auch die Essaysammlung „Krieg als inneres Erlebnis“ von Ernst Jünger. Was kann uns diese pathetische Kriegsapologie eines gefeierten Autors heute noch sagen? Erstmals werden die Essays kritisch ediert und kommentiert vorgelegt.
    Jon Fosse, ein in ganz Europa häufig inszenierter Dramatiker, legt mit „Trilogie“ eine düster- melancholische, gleichnishafte Romantrilogie vor, in der geliebt, geboren und gestorben wird. Ausgezeichnet wurde sie mit dem wichtigsten Literaturpreis der skandinavischen Länder, dem Literaturpreis des Nordischen Rates 2015. Mit Gert Scobel diskutieren die Literaturkritikerin Ina Hartwig, die Autorin und Romanistin Barbara Vinken und die Philosophin Svenja Flaßpöhler. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.06.20163sat
  • Folge 46
    Am 19. Oktober 2016 ist es wieder soweit: Frankfurt öffnet seine Messetore für die Akteure der literarischen Szene und die Präsentation der Neuerscheinungen des Bücher-Herbstes. Wie aber sich orientieren angesichts der Überfülle an angebotenem Lesestoff? „3satbuchzeit“ hat ausgewählt und vorsortiert. Im Glascontainer Oosten im Frankfurter Osthafen diskutiert Gert Scobel mit engagierten und lustvollen Streiterinnen für das Lesen. Barbara Vinken ist Kulturwissenschaftlerin und Professorin für Romanistik. Neben ihrer Lehr-und Forschungstätigkeit hat sie sich auch als Autorin profiliert unter anderem mit kulturhistorischen Studien über „Die deutsche Mutter“ und die Mode als Zeichen- und Kommunikationssystem „Angezogen.
    Das Geheimnis der Mode“. Svenja Flaßpöhler ist stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie Magazin und Autorin diverser vielbeachteter Bücher, Essays und Dokumentationen. In diesem Jahr erschien: „Verzeihen. Vom Umgang mit Schuld“. Sandra Kegel ist Redakteurin der „FAZ“ für Literatur und literarisches Leben. Sie ist Mitglied in diversen Jurys, unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse, den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Hölderlin-Preis.
    Sie selbst wurde mit dem Ravensburger Medienpreis ausgezeichnet. Und das sind die Bücher dieser „3satbuchzeit“: Brigitte Kronauer: „Der Scheik von Aachen“. Ein unterhaltsamer Roman über Heimat, das Vergöttern und Verteufeln und das Erzählen. Helen Garner: „Drei Söhne“. Die preisgekrönte australische Erzählerin begibt sich zurück in die Abgründe eines authentischen Kriminalfalls. Am Abend des Vatertages 2005 lenkt Robert Farquharson seinen Wagen in einen See. Seine drei Söhne ertrinken, er überlebt. Handelt es sich bei der Tragödie um einen Unfall, oder einen Mord? Mathias Enard: „Kompass“.
    Ein Wiener Musikwissenschaftler erforscht den Einfluss orientalischer Musik auf die europäische. Für seine spannungsreiche, kulturhistorische Spurensuche, die auch ein großes Panoramaroman Syriens entwickelt, erhielt Mathias Enard 2015 den Prix Goncourt in Frankreich. Mario Vargas Llosa: „Die Enthüllung“. Mit seinem jüngsten Roman kehrt Vargas llosa in die 1990er-Jahre Perus zurück. Ein Boulevardjournalist erpresst einen gutsituierten Bürger. Kurz darauf wird der Erpresser tot aufgefunden. Immer tiefer gerät der Protagonist in ein politisches Intrigengeflecht, das bis in höchste politische Kreise reicht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.20163sat
  • Folge 47
    Fünf Tage lang sprechen Schriftsteller, Journalisten und Wissenschaftler am 3sat-Stand auf der Frankfurter Buchmesse über ihre neuen Bücher. – „3satbuchzeit extra“ zeigt das Beste davon. Die gesellschaftlichen Diskussionen drehen sich derzeit meist um Migration, Islamismus oder soziale Ungleichheit. Aber die Bücher des Herbstes gehen darin allein nicht auf. Auch die diesjährigen Gastländer Flandern und die Niederlande fordern Aufmerksamkeit. Soziologen und Wirtschaftswissenschaftler fragen nach neuen Spannungen zwischen Menschen und Maschinen, namhafte deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller legen neue Romane vor. Ein breites Spektrum, unter anderen mit Sibylle Lewitscharoff, Elif Shafak, David van Reybrouck, Leon de Winter, Martin Mosebach, der Friedenspreisträgerin Carolin Emcke, dem Georg-Büchner-Preisträger Marcel Beyer, Herfried und Marina Münkler, John Burnside, Terezia Mora und vielen anderen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.20163sat
  • Folge 48
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.20163sat
  • Folge 49
    Weihnachtszeit ist Lesezeit. Doch wie soll man aus dem übergroßen Angebot das richtige Buch für sich selbst oder zum Verschenken finden? Das „3satbuchzeit“-Team hat vorsortiert. Im Szenelokal „Oosten“ im Frankfurter Osthafen diskutiert Gert Scobel mit Barbara Vinken, Svenja Flaßpöhler und Sandra Kegel über ausgewählte Neuerscheinungen. Und das sind die „3satbuchzeit“-Empfehlungen für die Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage: Christoph Ransmayr: „Cox oder der Lauf der Zeit“. Ein opulent erzählter Roman über einen englischen Uhrmacher, der von einem maßlosen Kaiser in die verbotene Stadt nach Peking geladen wird.
    Alister Cox soll für den tyrannischen „Gottmenschen“ eine Uhr entwickeln, die das Verfliegen menschlicher Lebenszeit misst, der Zeit der Kindheit, des Glückes, der Krankheit … Am Ende fordert der Kaiser von Cox gar eine Uhr, die die Dauer der Ewigkeit misst. Ein Roman auch über die Kraft des Erzählens, die den Lauf der Zeit zu brechen vermag. Aischylos: „Die Orestie“: Krieg folgt auf Krieg, Rache auf Rache, so ist das Geschichts- und Rechtsverständnis im alten Griechenland.
    Mit der Orestie wird eine neue Idee formuliert: Orest, der aus Rache für den Tod seines Vaters seine Mutter und deren Geliebten tötet, wird nicht einfach dem Fluch und den Rachegöttinen überlassen. Ein Gerichtsverfahren wird in Gang gesetzt, an dessen Ende Orest sogar freigesprochen wird. Die Tragödie wurde 458 vor Christus während der dionysischen Festspiele uraufgeführt, Aischylos bekam für sie den Siegespreis.
    James Salter: „Charisma“: James Salter, einer der großen amerikanischen Erzähler des 20. Jahrhunderts, ist in Deutschland überwiegend durch seine Romane bekannt. Der Band „Charisma“ stellt nun ausgewählte Kurzgeschichten von Salter vor. Sie erzählen von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, meist von New York, und sind voller praller Lebenswirklichkeit. Laurent Binet: „Die siebte Sprachfunktion“: Paris im Jahr 1980. Der französische Strukturalist Roland Barthes, von einem Essen mit dem Präsidenten Mitterand kommend, wird von einem Auto überfahren.
    Ein Manuskript wird dem Toten entwendet, so der Augenzeuge Michel Foucault. Ein Kriminalist untersucht den Fall, muss sich tief einarbeiten in die französische philosophische Szene mit ihren berühmten Akteuren. Der bulgarische Geheimdienst scheint in den Unfall verwickelt. Hatte Roland Barthes mit dem Manuskript „Die siebte Sprachfunktion“ ganz praktische Anleitungen entwickelt, wie sich rhetorisch Wahlen gewinnen lassen? War der Unfall ein verschleierter politischer Mord? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.20163sat

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