„Rauchen ist konservativ“: Olivier Millerons Aufruf an die Linke Zum Ende des siebten rauchfreien Monats versucht Olivier Milleron, Kardiologe am Hôpital Bichat und Mitglied des Kollektivs Inter-Hôpitaux, seine Freunde davon zu überzeugen, endgültig mit dem Rauchen aufzuhören, nachdem er selbst gegen die Sucht gekämpft hat. Mit seinem Essay Pourquoi fumer c’est de droite entwickelt der linke Aktivist ein politisches Argument: „Wenn man sich als Kapitalismusgegner versteht, ist es unlogisch zu rauchen.“ In seinem Buch untersucht er die Ursprünge des Erfolgs der Tabakindustrie und die Macht der Kommunikation sowie die kommerzielle und gesundheitspolitische Strategie, die sich eines besonderen Tricks bedient: des Zweifels. Olivier Milleron ist heute in unserer Sendung zu Gast. Arbeitslosengeld: Setzt Macron zu Recht eine strengere Regelung durch? Die am 21. November von der französischen Regierung vorgestellte neue Reform der Arbeitslosenversicherung wird ab dem 1. Februar in Kraft treten. Die Reform sieht folgende Änderungen vor: Die Auszahlungsdauer
des Arbeitslosengeldes soll bei einer Verbesserung der Wirtschaftslage (Arbeitslosenquote unter 9 %) verkürzt und ansonsten verlängert werden. Da die derzeitige Quote bei etwa 7,3 % liegt, soll sie für neu bei der Arbeitsagentur registrierte Personen unter 55 Jahren von 24 auf maximal 18 Monate verkürzt werden. „Um eine Arbeit zu finden, ist das ausreichend“, erklärte Regierungssprecher Olivier Véran. Während Arbeitsminister Olivier Dussopt damit rechnet, dass im Zuge der Reform „100 000 bis 150 000 Personen eine Arbeit finden werden“, lehnen die Gewerkschaften die Reform als „ungerecht“ und „soziale Demütigung“ ab. Angesichts der vorherigen Spannungen um die schwierige Rentenreform stellt sich die Frage, ob die Regierung Macrons durch ihren jüngsten Vorstoß nicht noch mehr geschwächt wird. Sind in Frankreich erneute Demonstrationen zu erwarten? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)