Edgar Morin: ein Jahrhundert der Reflexion „In meinem Leben habe ich Erfüllung, Momente des Staunens, der Freude, der Liebe und der intellektuellen Gemeinschaft sowie Tragödien erlebt.“ Edgar Morin war im französischen Widerstand aktiv, erlebte die Kriege in Algerien, Jugoslawien, im Nahen Osten, alle Krisen des 20. und 21. Jahrhunderts. Kurz nach seiner Geburt überlebte er die Spanischen Grippe und ist nun 99 Jahre später mit dem Coronavirus konfrontiert. In seinem neuen Buch mit dem Titel „Changeons de voie : les leçons du coronavirus“, das im Denoël-Verlag in Zusammenarbeit mit der Soziologin Sabah Abouessalam erschienen ist, beschreibt er die Umwälzungen, die wir durchmachen, und erinnert an die vielen Ungewissheiten, die die menschliche Existenz prägen. Wenn wir der Epidemie einen Sinn geben wollen, müssen wir aus ihr lernen und unser Verhalten ändern. Der Soziologe, Mediologe, Philosoph und „Humanologe“ Edgar Morin ist in unserer Sendung zu Gast. Klima: Sind die Franzosen zu einer grünen
Wende bereit? In Lyon, Bordeaux, Straßburg, Poitiers und Grenoble, aber auch in Paris und Marseille sind die Grünen die großen Gewinner der Kommunalwahlen und stellen heute eine wichtige politische Kraft dar. Wir erleben „einen politischen Wendepunkt in unserem Land“, erklärte der Europaabgeordnete und führende Politiker der französischen Grünen Yannick Jadot, während Emmanuel Macron am Montag die Mitglieder des Bürgerkonvents zum Klima im Elysée-Palast empfängt. Der französische Staatspräsident sieht in dieser „grünen Welle“ auch ein „Barometer für den Willen der Franzosen“. Um diesen zu erfüllen, sei ein Referendum wichtig, es „verleiht der gesamten Vorgehensweise Glaubwürdigkeit, kann aber nicht den einzigen Lösungsansatz darstellen“. Wird der Bürgerkonvent machtlos sein oder wird er den Rest der Gesellschaft mit sich ziehen? Soll der Umweltschutz angesichts der klimatischen Notlage unter Androhung von Strafen durchgesetzt werden? Ist ein Referendum möglich? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. (Text: arte)