David Le Breton: Masken – eine gesichtslose WeltMasken prägen heute das Straßenbild, seit einigen Monaten begleiten sie uns täglich … Die Maske ist Teil unseres Alltags geworden, sie bedeckt unsere Gesichter. Sie gibt uns ein Gefühl der Sicherheit, verändert aber auch unser Erscheinungsbild sowie unseren Umgang miteinander und unsere gesellschaftlichen Beziehungen. Der Soziologe und Anthropologe David Le Breton hat sich für das neue Accessoire aus Stoff interessiert. Seiner Meinung nach „entstellt“ die Maske die sozialen Beziehungen. Führt der „Verlust“ des Gesichts zwangsläufig zum Verlust der sozialen Beziehungen? Sehen wir mit der Maske alle gleich aus? David Le Breton wird uns heute Abend mehr darüber berichten. Ende Mai erschien sein Buch mit dem Titel „Marcher
la vie. Un art tranquille du bonheur“ (Éditions Métailié). Rassismusvorwürfe gegen die Polizei: Ist Frankreich mit den USA vergleichbar? Am Dienstagabend haben in Paris, Lille, Marseille und anderen Städten Frankreichs Zehntausende Menschen spontan gegen Polizeigewalt demonstriert. Die Initiative knüpft an die Ereignisse in den USA an, wo der Tod von George Floyd in Minneapolis eine riesige Protestwelle ausgelöst hat. In Frankreich wurde an ähnliche Fälle erinnert, wie z.B. den Tod von Adama Traoré, der vor vier Jahren in einer Gendarmeriekaserne im Departement Oise starb. Zwei Schwarze, zwei Todesfälle, an denen Polizisten beteiligt waren. Diese Ereignisse sind Symptome. Es bleibt die Frage: Wofür? Darüber diskutieren wir heute Abend in „28 Minuten“. (Text: arte)