Das Leben mit meinem 14-jährigen autistischen Sohn in der Ausgangssperre Seit Beginn der Ausgangssperre hat sich die Zahl der Anrufe beim Autismus-Infodienst vervierfacht. Die überwiegende Mehrheit der Anrufer sind Pflegepersonen oder Angehörige von Autisten. Florent Chapel ist Vizepräsident der Stiftung Autisme und Vater eines autistischen Teenagers. Wie viele Eltern ist er seit der wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Ausgangssperre mit einer besorgniserregenden Situation konfrontiert, ohne ausgebildete Betreuer und ohne den festen Tagesablauf, der seinem Kind früher geholfen hat. Durch den Verlust des strukturierten Alltags fehlt Autisten laut Florent Chapel die erforderliche Stimulation durch Schule, Sport und Freizeitaktivitäten, was eine rückläufige Entwicklung zur Folge haben kann. Er
ist heute Abend in „28 Minuten“ zu Gast. Europa gegen das Virus: Wie finden wir eine gemeinsame Vorgehensweise? Für den deutschen Philosophen Markus Gabriel stellt die Coronavirus-Krise die Vorstellung in Frage, dass nur wissenschaftlicher und technischer Fortschritt zu menschlichem und moralischem Fortschritt führen kann. Er hofft, dass sich in dieser Zeit ein globales Bewusstsein für die Gefahren eines blinden Wissenschaftsglaubens entwickeln wird, den er für ebenso falsch hält wie die übertriebene Skepsis einiger Populisten. Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird es noch viel schlimmere Krisen geben, sagt er: „Wir dürfen nicht die Klimakrise vergessen, die viel schlimmer ist als jedes Virus.“ Markus Gabriel wird uns heute Abend mehr dazu berichten. (Text: arte)