2020, Folge 1–18

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die Medikamentengabe bei Notfalleinsätzen ist nicht eindeutig geregelt. Hintergrund ist ein rechtlicher Widerspruch, der seit 2014 ungelöst ist. Obwohl zur schnellstmöglichen Hilfe verpflichtet, können Sanitäterinnen und Sanitäter bei einer Medikamentengabe strafrechtlich belangt werden. Während Ärzteverbände dafür plädieren, im Notfall immer erst auf den Arzt zu warten, sprechen sich Notfallsanitäter gegen diese Praxis aus. Was wäre für die Patientinnen und Patienten am besten? Das landespolitische Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ berichtet am 16. Januar 2020, 20:15 bis 21 Uhr im SWR Fernsehen.
    Weitere geplante Themen:
    Milde Winter, trockene Sommer – sind auch die Buchenwälder am Ende?
    Bislang hatten Buchen im Gegensatz zu Fichten und Tannen hierzulande optimale Standortbedingungen. Doch heiße, trockene Sommer und milde, niederschlagsarme Winter setzen dem widerstandsfähigen Laubbaum zu. In der Rheinebene und in nördlichen Teilen des Landes sind Buchen teilweise schwer geschädigt. Forstarbeiter kommen mit der Sicherung der Wege und dem Abtransport der Bäume kaum nach. Für die großen Naturschutzverbände im Land ist das der falsche Weg. Sie fordern von der Landesregierung mehr Schutzzonen für sterbende Bäume. Der ökologische Nutzen dieses „Totholzes“ sei weitaus höher als der wirtschaftliche Ertrag beim Verkauf des Schadholzes. Gast im Studio ist Forstminister Peter Hauk (CDU).
    Vor Ort – im Buchenwald
    Reporterin Alix Koch spricht mit einem Förster in Obrigheim im Neckar-Odenwald-Kreis: „Es ist fünf vor zwölf – wann wachen wir endlich auf? So kann es nicht weitergehen mit dem Klimawandel“, warnt der Experte. Den Wald, wie wir ihn kennen, werde es möglicherweise bald nicht mehr geben. In manchen Regionen wird derzeit doppelt so viel Holz geschlagen wie sonst um diese Jahreszeit. Auch denkmalgeschützte Gartenanlagen sind in Gefahr. Allein im Schwetzinger Schlosspark werden 30 Prozent der Buchen auf Dauer nicht überleben.
    Türkischer Haftbefehl gegen Grünenpolitiker
    Der frühere grüne Bundestagsabgeordnete Memet Kilic aus Heidelberg wird in der Türkei per Haftbefehl gesucht. Dem deutsch-türkischen Rechtsanwalt wird Präsidentenbeleidung vorgeworfen. Nebenkläger ist kein Geringerer als der türkische Präsident Recep Erdogan selbst. Kilic hatte Erdogan in einem Interview mit einer türkischen Internetzeitung indirekt „Vaterlandsverrat“ vorgeworfen. „Das Regime Erdogan versucht, mich mundtot zu machen, das lasse ich nicht zu“, sagt Kilic. Wie weit reicht der lange Arm Erdogans?
    Schnelles Internet – nur für eine Straßenseite
    Mit dem Anschluss an das Glasfasernetz beginnt für die Ortsteile von Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis die digitale Zukunft. In Wünschmichelbach profitiert jedoch nur eine Seite der Straße, in der das Glasfaserkabel verlegt wird. Die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite können nicht direkt an das Netz angeschlossen werden. Der Ärger ist groß. Was sagt die Stadt zu der digitalen Zweiklassengesellschaft? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.01.2020SWR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Fachkräfte dringend gesucht Gefährdet – Personalnot die öffentliche Ordnung?
    Moderation Stefanie Germann
    Kommunen und Landesbehörden fehlt Personal, mancherorts schon seit Jahren. In Baden-Württemberg können zehntausende Stellen im öffentlichen Dienst nicht besetzt werden. Es mangelt an Erzieherinnen, Bauingenieuren, IT-Fachleuten und Steuerfachkräften. Auch Polizei und Justiz sind unterbesetzt. Experten warnen vor einem Systemkollaps. Gast im Studio ist der Verwaltungswissenschaftler Florian Kunze von der Universität Konstanz. In „Zur Sache Baden-Württemberg“ am 23. Januar 2020, 20:15 bis 21 Uhr im SWR Fernsehen.
    Vor Ort – bei der Polizei und im Kindergarten
    „Noch ist die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger nicht in Gefahr“, sagt der Revierleiter der Polizei in Geislingen, „aber ewig können wir so nicht weitermachen.“ In Kuchen im Landkreis Göppingen wurde der Polizeiposten geschlossen, in Geislingen machen die Beamten Überstunden. In einem Stuttgarter Kindergarten bietet sich ein ähnliches Bild: Weil Erzieherinnen fehlen, werden Angebote gestrichen. Stellenweise fallen sogar Gruppen oder ganze Einrichtungen weg.
    Weitere geplante Themen:
    Das Leiden der Kälber – wenn Tiere nichts mehr wert sind
    In der Milchindustrie werden Kälber immer mehr zum ungewollten Nebenprodukt. Weil weniger Kalbfleisch gegessen wird, verfallen die Preise. Derzeit kostet ein Kalb rund acht Euro. Auch in Baden-Württemberg wissen viele Landwirte nicht mehr, wie sie den Nachwuchs ihrer Milchkühe vermarkten sollen. Die Kälber werden unter anderem nach Spanien exportiert, wogegen viele Tierärzte und Tierschützer protestieren. Sie sind der Meinung, dass die wenige Wochen alten Jungtiere während des langen Transports zu sehr leiden.
    Private Knöllchenjäger – Bürgerpflicht oder Denunziantentum?
    Einige Bürgerinnen und Bürger zeigen Falschparker per App oder mittels Beschwerdevordruck und Beweisfoto beim Ordnungsamt an. Vor allem in den Städten im Land haben derlei Meldungen deutlich zugenommen. Ist das einem freundlichen Miteinander auf der Straße dienlich oder müssen die Strafen für Parksünder erhöht und die Kontrollen verschärft werden?
    Wohnungsnot trifft auch Familien – Leben im Obdachlosenheim
    Fast 23.000 Menschen gelten in Baden-Württemberg als wohnungslos, immer häufiger auch Familien. Nachdem eine alleinerziehende Mutter nach einer Eigenbedarfskündigung keine neue bezahlbare Wohnung gefunden hatte, musste sie mit ihren beiden Kindern in ein Obdachlosenheim ziehen. In Freiburg eröffnete kürzlich ein Obdachlosenheim für Familien. Es bietet Platz für 90 Menschen. Ist das die Lösung der Wohnungsnot. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.01.2020SWR Fernsehen
  • Folge 3 (45 Min.)
    Wildschweine gehören zu den schlausten Tieren des Waldes. Sie haben gelernt, sich vor Jägern und Hunden zu verstecken und können sogar die Klänge eines Jagdhorns deuten. Das Aufspüren und Erlegen der Tiere wird dadurch erschwert. Sollte sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreiten, könnte das zu Problemen führen. Denn Experten schätzen, dass sich die Zahl der Wildschweine jedes Jahr verdreifacht.
    Weitere geplante Themen:
    Ärztezentren – unnötige Operationen für mehr Profit?
    Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt derzeit gegen vier Augenärzte wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung und versuchten Betrugs. In rund 20 Fällen sollen die Mediziner eines augenärztlichen Verbunds Patienten grundlos operiert oder eine Operation empfohlen haben, unter anderem am Grauen Star. Durch die Ermittlungen geraten die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den Fokus. Jeder sechste dieser Zusammenschlüsse von Ärztinnen und Ärzten wird nach Schätzungen der Apotheker- und Ärztebank von internationalen Kapitalgesellschaften finanziert. Steht der Betriebsgewinn der Medizinischen Versorgungszentren über dem Wohl der Patientinnen und Patienten? Werden Ärzte aus Profitgier angehalten, mehr Leistungen abzurechnen und mehr zu operieren? Können MVZs den drohenden Ärztemangel abwenden und eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung garantieren? Gast im Studio ist der Medizinethiker Urban Wiesing von der Universität Tübingen.
    Vor Ort – bei MVZ-Kritikern
    Reporter Sebastian Schley trifft einen ehemaligen Patienten eines Augenarztverbundes. Dieser ist sich sicher, der behandelnde Arzt habe sein eigentlich gesundes Auge nur operieren wollen, um die Leistung abrechnen zu können. Kann man Medizinischen Versorgungszentren oder Ärzteverbünden trauen?
    Bravo, Herr Ministerpräsident – Rächtschraibunk praucht kainer
    Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält Unterricht in Rechtschreibung für weniger wichtig als andere Fragen der Bildungspolitik. Angesichts von Rechtschreibprogrammen auf Computer und Smartphone sei es nicht länger nötig, die Anzahl der „h“s in Wörtern wie „nämlich“ oder „Rhythmus“ zu kennen. Bravo, Herr Kretschmann, im Gegensatz zu Ihren politischen Mitstreitern haben Sie verstanden: Rächtschraibunk praucht kainer.
    Abgeschoben oder Arbeitserlaubnis?
    Obwohl sie in einem Altenstift arbeitet, wurde Anna T. in den Kosovo abgeschoben. Dabei wird Altenpflegepersonal überall im Land dringend benötigt. Ausgerechnet im Kosovo sucht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausgebildete Pflegekräfte, um den Personalengpass zu lindern. Auch die Diakonie Württemberg rekrutiert im Kosovo Auszubildende im Bereich Pflege für den deutschen Arbeitsmarkt. Anna T. nutzen diese Maßnahmen nicht: ein Herkunftsland – keine klaren Regelungen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 30.01.2020SWR Fernsehen
  • Folge 4 (45 Min.)
    Moderation Stefanie Germann
    Unfallgefahr „Senioren-TüV“ für ältere Autofahrer nötig?
    Sind Autofahrerinnen und Autofahrer älter als 75 Jahre in einen Unfall verwickelt, tragen sie in fast drei Viertel der Fälle die Hauptschuld. Schwindende Seh- und Hörkraft und nachlassende Reaktionsgeschwindigkeit machen sie zur Gefahr im Straßenverkehr. Warum darf in Deutschland jeder ungeprüft den Führerschein auf Lebenszeit behalten? In vielen anderen europäischen Ländern müssen Kraftfahrzeugfahrer mit 70 oder 75 Jahren zu einem „Fahrer-TÜV“. Sollte diese Überprüfung auch hierzulande eingeführt werden?
    Weitere geplante Themen:
    Unpünktliche Züge, frustrierte Pendler – was tun gegen das Dauerchaos auf der Schiene?
    Im Schienennahverkehr zwischen Mannheim und Ulm, im Breisgau-Hochschwarzwald und entlang des Bodensees herrscht Chaos: Die Abteile sind überfüllt, Zugverbindungen verspätet oder fallen ganz aus. Zehntausende Bahnpendler sind betroffen. Im vergangenen Sommer haben private Bahnunternehmen wie Abellio und Go-Ahead auf vielen Strecken das Geschäft übernommen. Doch es fehlt an Zügen und Personal. Dabei galt die Neuordnung des Nahverkehrs als Prestigeobjekt von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Mit den neuen Anbietern wollte er Geld sparen, das Angebot für die Bahnkunden verbessern und mehr Berufspendler auf die Schiene locken. Ist seine Mobilitätsoffensive gescheitert, bevor sie richtig Fahrt aufnimmt? Gast im Studio ist Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
    Vor Ort – bei Bahnpendlern
    Zu voll, zu kurz, zu spät. Was bedeutet es für Berufspendler, wenn auf die Bahn als Transportmittel kein Verlass ist? Reporter Sebastian Schley ist mit der Filstalbahn unterwegs. Nach dem Wahl-Eklat in Thüringen – wie positionieren sich Politiker im Land? Die Wahl des Thüringer FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten mit den Stimmen der AfD hat ein politisches Erdbeben ausgelöst. Von Dammbruch, Debakel, unverzeihlichem Vorgang ist die Rede. Andere wiederum haben dem neuen Ministerpräsidenten gratuliert. Wie reagieren Politikerinnen und Politiker im Land? Welche Auswirkungen hat die Wahl in Thüringen auf die Landespolitik? Gast im Studio ist Edda Markeli, landespolitische Korrespondentin des SWR.
    Baut Häuser – Tübingen verstärkt Druck auf Grundbesitzer
    Einige Tübingerinnen und Tübinger haben gleich mehrere Aufforderungen von der Stadt bekommen, das eigene Grundstück möglichst bald zu bebauen. Denn es sei wertvolles Bauland und in Tübingen herrsche Wohnungsnot. 240 solcher Baulücken hat die Verwaltung ausgemacht. Vor allem ältere Menschen fühlen sich durch die Briefaktion unter Druck gesetzt. Warum sollten sie ihr bereits bebautes Grundstück nochmals bebauen? Oder Bauland, das sie für Kinder und Enkel vorhalten, Fremden oder der Stadt verkaufen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.02.2020SWR Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    China in Quarantäne: Droht ein Medikamenten-Engpass?
    Gesundheitsexperten befürchten eine verstärkte Medikamentenknappheit in Deutschland, da viele Präparate in den vom Coronavirus stark betroffenen Gebieten in China produziert werden. Zwangsferien und weniger Transporte von Waren und Gütern nach Europa gefährden die Versorgung in Deutschland. Der aktuelle Produktionsstopp könne die ohnehin bestehenden Lieferengpässe dramatisch verschärfen, warnt der Pharmakologe Bernd Mühlbauer. Bereits heute fehlen in Apotheken und Kliniken mehr als 250 gängige Medikamente wie Blutdrucksenker, Antibiotika und Narkosemittel. Sollten Arzneimittel künftig wieder vermehrt in Deutschland produziert werden? Diese Frage stellt das landespolitische Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ dem Pharmakologen Bernd Mühlbauer, Vorstandsmitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
    Vor Ort – in der Apotheke:
    Reporterin Alix Koch spricht in Stuttgart-Weilimdorf mit Apotheker Christoph Gulde über fehlende Medikamente. Mit der Corona-Quarantäne wächst bei seinen Kundinnen und Kunden die Sorge, ob sie ihr gewohntes Medikament künftig noch bekommen. „Es wird immer schlimmer, wir betreiben hier Mangelverwaltung“, so Gulde. Manche Arzneimittel kann er nur mit viel Aufwand organisieren, für andere versucht er, Ersatzpräparate zu finden.
    Wehe, wenn sie hinter dem Steuer sitzen – Aggression im Straßenverkehr:
    Bei einer Umfrage gaben 90 Prozent der Befragten an, die Stimmung auf den Straßen sei gereizter und rauer geworden. Es wird gedrängelt, gepöbelt und geschnitten, das Unfallrisiko steigt. Verkehrsexperten fordern härtere Bußgelder, sogenanntes „aggressives Posen“ sollte mit Punkten in Flensburg geahndet werden. Lässt sich die Verkehrssituation auf den Straßen so befrieden?
    Minister unter Druck – Luchas-Abendessen mit Beigeschmack:
    Kumpanei-Vorwürfe gegen Sozialminister Manfred Lucha (Grüne): Sein Ministerium hat ein gemeinnütziges Projekt des Kabarettisten Christoph Sonntag gefördert. Während sich Sonntag um eine Verlängerung der Finanzierung bemühte, lud er Lucha zwei Mal zum Abendessen ein – angeblich rein privat. Die Opposition wittert Einflussnahme auf einen Politiker und diskutiert sogar über einen Untersuchungsausschuss. Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) springt seinem Minister zur Seite. Mit einem Abendessen für 50 bis 100 Euro könne man einen Minister nicht beeinflussen. Stimmt das und was darf ein Minister überhaupt annehmen?
    Bargeldfans entsetzt – werden kleine Centmünzen abgeschafft?
    Im Arbeitsprogramm der EU-Kommission für 2020 steht, man wolle überprüfen, ob die Ein- und Zweicentstücke noch gebraucht würden. Sie seien zu teuer in der Herstellung und bescherten Geschäftsleuten Kosten und Arbeit. Ist das kleine Münzgeld tatsächlich das Kupfer nicht wert oder gehört der Cent vielmehr zur Gesellschaft, wie vor ihm der Pfennig? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.02.2020SWR Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Bürgerinitiativen – sinnvoll oder egoistisch?
    Ob bezahlbare Wohnungen oder klimafreundliche Windräder: Mit Protesten, Klagen und Petitionen verzögern oder verhindern Anwohnerinnen und Anwohner häufig Infrastrukturprojekte, die der Allgemeinheit zugutekommen sollen. Blockieren sogenannte „Nimbys“ wichtige Vorhaben? „Nimby“ steht für „Not in my backyard“ und spiegelt das Bestreben von Bürgerinitiativen wider, Maßnahmen wie bezahlbare Wohnungen oder klimafreundliche Windräder „vor meiner Haustür“ verhindern zu wollen. Was ist wichtiger, das Gemeinwohl, oder die Interessen betroffener Bürgerinnen und Bürger? Diese Frage stellt das landespolitische Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg“ dem Präsidenten des Gemeindetags Baden-Württemberg, Roger Kehle.
    Vor Ort bei Windkraftgegnern:
    In der Region Hegau-Bodensee kämpfen sieben Bürgerinitiativen gegen geplante Windparks, teilweise mit Erfolg. Reporter Sebastian Schley trifft auf Bürgerinnen und Bürger, die nicht nur ihre Landschaft und die Natur schützen wollen, sondern auch fragen: Wie sinnvoll sind Windräder in einer Region, die arm an Wind, aber reich an Sonne ist?
    Schnäppchenpreis ade – müssen Lebensmittel teurer werden?
    In kaum einem anderen westlichen Land sind Lebensmittel so günstig wie in Deutschland. Die niedrigen Preise für Fleisch und Wurst, Milchprodukte sowie Obst und Gemüse treffen vor allem die Landwirte. Sie klagen über zu niedrige Einkommen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) fordert höhere Lebensmittelpreise. Ist das die Lösung?
    Biberratten-Alarm am Oberrhein – Jäger verärgert über längere Schonzeit:
    Die Biberratte, auch Nutria genannt, beschädigt mit ihrem Grabverhalten wichtige Dämme für den Hochwasserschutz. Außerdem vermehrt sie sich sehr schnell. Obwohl im vergangenen Jahr mehr als 2.000 Tiere erlegt wurden, werden die Jäger der Lage kaum Herr. Nun will das Landwirtschaftsministerium die Schonzeit der Tiere verlängern. Der Jagdverband protestiert.
    Corona ist da – und jetzt?
    Aus dem Landkreis Göppingen wird der erste Corona-Infizierte in Baden-Württemberg gemeldet. Der 25-Jährige hat sich laut Gesundheitsministerium vermutlich in Italien angesteckt. Wie geht es nun weiter? „Zur Sache Baden-Württemberg“ berichtet über die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus in Baden-Württemberg. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.02.2020SWR Fernsehen
  • Folge 7 (45 Min.)
    Motorradlärm – der Kampf um Ruhe:
    Viele Anwohnerinnen und Anwohner beliebter Motorradstrecken fürchten sich davor, wenn im Frühling die Motorräder wieder aus den Garagen geholt werden. Besonders die getunten Modelle sind so laut, dass sich nun 85 Städte und Gemeinden zu einer Initiative gegen Motorradlärm zusammengeschlossen haben. Sie wollen nicht eher Ruhe geben, bis wieder mehr Ruhe einkehrt.
    Winter ohne Winter – Wetterphänomen oder Klimawandel?
    Am 1. März hat für die Meteorologen der Frühling begonnen. Dabei gab es keinen richtigen Winter. Vor ein paar Wochen wurden mancherorts schon Temperaturen jenseits der 20 Grad gemessen, auf dem Kaiserstuhl im Schwarzwald fiel kein Schnee. Was Frühlingsliebhaber freut, treibt Klimaforscherinnen und -forschern die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn seit Jahren wird der Winter wärmer, mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Natur. Gast im Studio ist der ARD Meteorologe und Klimaexperte Sven Plöger.
    Vor Ort – wo der Winter fehlt:
    Grasgrüne Skigebiete und blühende Obstbäume im verfrühten Frühling: Welche Folgen hat es, wenn eine Jahreszeit ausfällt? Reporter Sebastian Schley geht an Orte, an denen der Winter in diesem Jahr fehlte.
    In den Hausarztpraxen geht die Angst um:
    „Ich habe Husten, Halsweh und bin schlapp – kann es sein, dass ich das Coronavirus habe?“ Solche Fragen hört der Stuttgarter Hausarzt Suso Lederle in diesen Tagen immer wieder. Besonders die Tatsache, dass die Anfangssymptome denen einer Grippe gleichen, verunsichert seine Patientinnen und Patienten. „Ich hatte Husten, mein Chef hat mich zum Arzt geschickt,“ sagt ein junger Mann. Das hält Suso Lederle für übertrieben. Er muss die Patienten ohne Schutzanzug und Mundschutz untersuchen. „Die Klinikärzte bekommen Schutzkleidung gestellt, wir dagegen werden von Politik und Behörden alleingelassen“, sorgt sich der Mediziner. Aber einen Hoffnungsschimmer hat er: „Wenn es wärmer wird, könnte es vorbei sein mit dem Virus.“
    Schwätze, redde, babble – Mundart als Karrierekiller?
    Wer Dialekt spricht, macht sich um ein aussterbendes Kulturgut verdient – und bekommt 20 Prozent weniger Lohn oder Gehalt. Das haben Wissenschaftler in einer neuen deutsch-amerikanischen Studie herausgefunden. Ist die Dialektoffensive der Landesregierung vor diesem Hintergrund eher kontraproduktiv? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.03.2020SWR Fernsehen
  • Folge 8 (45 Min.)
    Corona-Krise: Wie gut händeln unsere Politiker den Ausnahmezustand?
    Strikteres Waffenrecht für Sportschützen?
    Katzenschwemme – Letzter Ausweg Kastration?
    Schluss mit Wegwerfhandys (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.03.2020SWR Fernsehen
  • Folge 9 (45 Min.)
    Abstand halten, Hände waschen, daheimbleiben – Alltag in Zeiten von Corona.
    Schulen und Kindergärten sind geschlossen, Theater, Sport, Messen oder Flüge abgesagt, die Landesgrenzen nahezu abgeriegelt. Das Personal in Krankenhäusern, in der Altenpflege, bei der Polizei und in anderen Bereichen arbeitet am Limit. Zudem soll der amerikanische Präsident Donald Trump versucht haben, den Corona-Impfstoff, der gerade in Tübingen entwickelt wird, exklusiv für die USA zu sichern. Wie gehen die Bürgerinnen und Bürger mit der Krise um, wie regeln sie ihr Leben mit dem Virus?
    Diese Fragen stellt das landespolitische Magazin „Zur Sache Baden-Württemberg Extra“ der Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz, dem Medizinethiker Urban Wiesing von der Universität Tübingen und der landespolitischen SWR Korrespondentin Edda Markeli in der Sendung am 19. März 2020, 20:15 bis 21 Uhr im SWR Fernsehen.
    Vor Ort im Corona-Land
    Was tun, wenn die Kinder vormittags nicht mehr in die Schule oder in den Kindergarten gehen, sondern daheim beschäftigt werden müssen? Wie lange halten Restaurants, Läden und Taxiunternehmen durch, wenn keine Kundschaft mehr kommen darf? Wie geht es Polizistinnen und Polizisten? Reporterin Alix Koch ist in Stuttgart unterwegs und fängt die angespannte Stimmung in einer nahezu menschenleeren Innenstadt ein.
    Corona-Virus – Kampf um den Impfstoff
    Die Tübinger Biotech-Firma Curevac arbeitet seit einigen Monaten mit einer vielversprechenden Methode an einem Corona-Impfstoff. Eventuell sollen bereits im Juni klinische Studien beginnen. Was genau macht das Unternehmen aus der schwäbischen Kleinstadt? Was ist dran an den Abwerbeversuchen von US-Präsident Trump? Woher bezieht die Firma ihre Mittel und wer bestimmt, was mit dem Impfstoff passiert, wenn er fertig ist?
    Corona-Patienten – Krankenhäuser am Limit?
    Wie bewältigen die Krankenhäuser im Land den Umgang mit dem Corona-Virus? Die Uniklinik Freiburg hält Krankenhausbetten für Infizierte frei und sagt geplante, nicht unbedingt notwendige Operationen ab. Die Ärztinnen und Ärzte vor Ort sind sich sicher: Corona-Erkrankte werden kommen – und zwar in Scharen. Wie verändert das Corona-Virus den Klinikalltag? Ist das Limit bald erreicht?
    Baden-Württemberg im Krisenmodus – die politische Wochenchronik
    Jeden Tag neue, drastischere Maßnahmen: Nahezu täglich verkündet die Landesregierung weitere Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Grenzen nach Frankreich und in die Schweiz werden streng kontrolliert, Schulen, Universitäten und Kindertagesstätten im Land sind geschlossen. Ausgangssperren für die Bevölkerung hält die Regierung bislang jedoch nicht für notwendig (Stand Mittwoch, 10 Uhr). Doch das kann sich schnell ändern. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.03.2020SWR Fernsehen
  • Folge 10 (45 Min.)
    Wie verändert die Corona-Pandemie das Leben?
    Seit dem Wochenende gilt im ganzen Land ein Kontaktverbot, gleichzeitig steigt die Zahl der Infizierten weiter. Wie verkraften es Menschen, wenn der Alltag aus den Fugen gerät und das öffentliche Leben stillsteht? Während viele zur Untätigkeit gezwungen sind, herrscht in den Kliniken Hochbetrieb. Krankenhäuser rüsten sich für die nächsten Wochen, nehmen Intensivpatienten aus Frankreich auf und blicken mit Sorge nach Norditalien. Die Wirtschaft spürt schon jetzt die Folgen der Krise: Bei den Arbeitsagenturen stapeln sich die Anträge auf Kurzarbeit, während Landwirte händeringend nach Erntehelfern suchen, um die Lebensmittelversorgung aufrecht zu halten.
    „Zur Sache Baden-Württemberg Extra“ befragt drei Fachleute zur aktuellen Corona-Krise: Hermann Schröder, Leiter der Abteilung „Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement“ des Innenministeriums. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Ulm und Sabrina Fritz aus der SWR Redaktion Wirtschaft und Umwelt.
    Vor Ort – Arbeitsalltag in Corona-Zeiten.
    Für viele Berufstätige gilt derzeit: Termine absagen und zuhause bleiben. Doch wie geht es Menschen, die diese Ratschläge nicht umsetzen können, weil ihre Arbeitskraft dringend gebraucht wird? Reporter Sebastian Schley ist mit Mannheimer Handwerkern unterwegs.
    Medizinisches Aufrüsten – Kliniken und ihre Kapazitäten
    Klinikum Stuttgart, St. Josefskrankenhaus Freiburg, Thoraxklinik Heidelberg: In den vergangenen Tagen haben Krankenhäuser im ganzen Land unter Hochdruck auf- und umgerüstet. Die Zahl der Intensivbetten sei verdoppelt worden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Beatmungsgeräte, die eigentlich für Evakuierungen gedacht sind, werden aktiviert, Chirurginnen und Chirurgen für intensivmedizinische Maßnahmen umgeschult. Krankenhausapotheken mischen ihre eigenen Desinfektionsmittel und versuchen, die letzten Schutzmasken zu bekommen. Kliniken kaufen teure medizinische Geräte – zunächst auf eigene Kosten. Reichen die Kapazitäten für die Covid-19-Welle aus und tut die Politik genug, um die Krankenhäuser bei der Finanzierung schnell zu unterstützen?
    Politischer Wochenrückblick:
    Die Politik im Krisenmodus: fast täglich Ansprachen an die Bevölkerung, die Bundeskanzlerin und Landespolitiker in Quarantäne, immer drastischere Maßnahmen. Seit Montag gilt bundesweit das Kontaktverbot, in Freiburg ist das Betreten öffentlicher Plätze verboten. Es werden Milliardenpakete geschnürt, um die deutsche Wirtschaft zu retten. Trotz aller Bemühungen steigt die Zahl der nachgewiesenen Infizierten weiter exponentiell an.
    Wirtschaft und Corona – kommt die angekündigte Hilfe an?
    Eine Menge ist angekündigt: viel Geld für die Wirtschaft und auch für „kleine“ Selbstständige. Doch kommt das Geld an? „Zur Sache Baden-Württemberg Extra“ macht den Praxistest bei kleinen und größeren betroffenen Unternehmen im Land, bei denen es um die Existenz geht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.03.2020SWR Fernsehen
  • Folge 11 (45 Min.)
    Angesichts von Kurzarbeit, drohenden Entlassungen und Insolvenzen stellten bei Demonstrationen Tausende Bürgerinnen und Bürger politische Entscheidungen in der Corona-Krise infrage. Sorgen um die Demokratie werden laut. Diese Stimmung nutzen rechte Politiker und selbsternannte Experten für ihre Ideologien. Sie behaupten etwa, das Corona-Virus existiere gar nicht oder werde von den Mächtigen dazu instrumentalisiert, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen warnt: Nach der Flüchtlingskrise und der Klimadebatte erlebe die Gesellschaft nun die dritte Polarisierungs- und Radikalisierungswelle binnen weniger Jahre. Die Mehrheit der Gemäßigten sei deshalb gerade jetzt „gefordert, wie selten zuvor“. Pörksen ist zu Gast bei „Zur Sache Baden-Württemberg!“ am 14. Mai 2020 um 20:15 Uhr. [ …]
    Vor Ort – auf der Demo für Grundrechte
    In Stuttgart demonstrierten am Samstag Tausende gegen Corona-Beschränkungen. „Zur Sache Baden-Württemberg!“ hat einen der Teilnehmer begleitet. „Ich war noch nie auf einer Demo, aber jetzt wird es Zeit als normaler Bürger Präsenz zu zeigen“, sagt er. Die derzeitigen Beschränkungen seien nicht verhältnismäßig und die Maskenpflicht müsse weg. Viele Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind gleicher Meinung. Sie wollen als kritische, besorgte Bürgerinnen und Bürger wahrgenommen werden, nicht als Extremisten. Sie fordern: Schluss mit der Panikmache!
    Weitere geplante Themen:
    Alles muss raus! – Corona lässt die Müllberge wachsen
    Seit Beginn der Corona-Krise nutzen viele die Kernbotschaft „Zuhause bleiben“ als willkommene Gelegenheit zum Ausmisten von Dachböden, Kellern und Garagen. Das hat Konsequenzen: Auf den Wertstoffhöfen im Land wachsen die Müllberge und die Altkleider-Container laufen über – jedoch nicht nur wegen der vielen Kleider.
    Corona-Lockerungen – hat die neue Freiheit bald ein Ende?
    Auf den Spielplätzen des Landes wird wieder gebuddelt und geschaukelt und das Friseurhandwerk bringt Farbe auf manch grau gewordenen Kopf. Mehr und mehr Lockerungen von Bund und Land treten in Kraft, es geht zurück in Richtung Normalität. Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten haben jedoch eine Hintertür eingebaut für den Fall, dass die Infektionszahlen erneut steigen: Bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche müssen Landkreise und kreisfreie Städte ein „konsequentes Beschränkungskonzept“ umsetzen. Was das jedoch genau bedeutet, ist vielerorts noch unklar.
    Kicken im Hygienemodus? – Waldhof Mannheim will nicht mitspielen
    Auch in der dritten Fußballbundesliga soll wieder gespielt werden, wenn es nach dem Deutschen Fußballbund DFB geht. Ende Mai könnte es wieder losgehen. Doch der SV Waldhof Mannheim protestiert. Der klamme Verein ächzt unter den Corona-Auflagen und rechnet mit Verlusten im hohen sechsstelligen Bereich. „Der DFB jagt uns vielleicht in die Insolvenz“, klagen die Mannheimer. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken, denn der Teilzeit-Mannschaftsarzt käme mit den aufwändigen Corona-Tests der Spieler nicht hinterher. Hinzu kommt: Erst vor wenigen Wochen ist der Vater eines Spielers im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Nun hofft der Verein, dass die Politik den Spielbeginn verbietet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.05.2020SWR Fernsehen
  • Folge 12 (45 Min.)
    Der Strom aus den Solar-Modulen auf Balkon oder Terrasse fließt direkt in den eigenen Haushalt. Gut für die Umwelt und gut für die Stromrechnung. Aber: Vorschriften-Dschungel und Auflagen bremsen das Ganze aus. Und: Können die Mini-Anlagen den Klimaschutz wirkungsvoll verbessern oder braucht die Energiewende große Solar-Flächen? So wie in Steinheim am Albuch im Kreis Heidenheim. Dort soll ein Solarpark in der Größe von etwa 30 Fußballfeldern entstehen. Dafür haben die Einwohner jetzt mehrheitlich gestimmt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.05.2020SWR Fernsehen
  • Folge 13 (45 Min.)
    Corona – war da was? Urlaubsstimmung in den Ferienregionen.
    Volle Cafés, ausgebuchte Campingplätze, erste Staus auf den Straßen – das vergangene Pfingstwochenende hat gezeigt, wie gefragt Urlaubsregionen wie Bodensee, Allgäu und Schwarzwald sind. Auch im Sommer stehen Ziele in Baden-Württemberg hoch im Kurs. Denn in diesem Jahr machen viele Menschen lieber Urlaub vor der Haustür, statt in die Ferne zu reisen. Die Urlaubsorte stellt das vor Herausforderungen: Trotz aller Lockerungen gelten nach wie vor Abstandsregeln und Maskenpflicht. Wer sorgt für die Einhaltung der Corona-Regelungen und wie kann verhindert werden, dass besonders beliebte Regionen überrannt werden? Diese Fragen stellt „Zur Sache Baden-Württemberg!“ dem Tourismusminister Guido Wolf (CDU).
    Vor Ort – am Bodensee.
    Zurückhaltung wegen Corona, davon ist am Bodensee während des Pfingstwochenendes wenig zu sehen. Reporterin Alix Koch begegnet im sonnigen Meersburg Menschen in entspannter Urlaubslaune, beobachtet buntes Treiben auf vollen Promenaden und beste Stimmung auf ausgebuchten Campingplätzen. Abstand halten wegen Corona war häufig gar nicht möglich und es scheint, als habe manch einer schon vergessen, dass das Virus noch immer aktiv ist.
    Weitere geplante Themen:
    Streit um Wanderwege – Radfahrer verärgern Spaziergänger:
    Ob mit oder ohne Motor – Mountainbiker fahren am liebsten auf engen, verschlungenen Wegen. Wenn sie durch den Wald preschen, fürchten Wanderer und Spaziergänger oft um ihre Gesundheit. Gerade in Corona-Zeiten, wenn mehr Menschen ins Grüne drängen, flammt ein alter Streit auf: Wem gehören die Wege? Meist haben Wanderer das Recht auf ihrer Seite, denn in Baden-Württemberg dürfen Radler nur Wege nutzen, die breiter sind als zwei Meter. Das ist für viele Mountainbiker jedoch wenig reizvoll.
    Antikörpertests – sinnvoll oder trügerisch?
    Ein kleiner Stich, ein Tropfen Blut und jeder kann mit recht hoher Wahrscheinlichkeit wissen, ob er eine Infektion mit dem Coronavirus schon hinter sich hat oder nicht. Immer mehr Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger lassen sich auf Antikörper testen, die der Körper als Reaktion auf eine Infektion produziert. Vor manchen Testzentren im Land bilden sich deshalb lange Schlangen und auch im Internet ist das Angebot vielfältig. Für 25 bis 70 Euro kann sich mittlerweile jeder testen lassen. Aber sind diese Tests überhaupt sinnvoll und sicher?
    Wenn die Maske die Mimik verdeckt – Kommunikation in Corona-Zeiten.
    Die Maskenpflicht sorgt für Sicherheit und Unsicherheit zugleich: Mehr Sicherheit vor Ansteckung und Unsicherheit, weil sich Mimik und Emotionen des Gegenübers nicht mehr richtig deuten lassen. Eric Standop aus Karlsruhe gilt als „Meister des Gesichts“ – er ist Gesichtsleser. „Die Maske ist eine Quelle von Missverständnissen“, sagt er. Lächeln, Ironie und Sarkasmus etwa gingen durch die Gesichtsbedeckung verloren. Der Mimikexperte rät: Mit Maske müssen wir mehr Worte verwenden und verstärkt gestikulieren, so, wie man es in Asien beobachten kann. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.06.2020SWR Fernsehen
  • Folge 14 (45 Min.)
    Ab aufs Rad – Chaos auf dem Fahrradweg.
    Der Fahrradmarkt boomt seit Beginn der Corona-Krise. Allein in Stuttgart treten 25 Prozent mehr Menschen in die Pedale als im vorigen Jahr. Mit kurzfristig errichteten Pop-Up-Radstreifen will die Stadt für mehr Sicherheit sorgen und der immer stärker steigenden Zahl an Radfahrerinnen und Radfahrern gerecht werden. Auch auf dem Land steht das Fahrrad hoch im Kurs. Hier werden Radbegeisterte jedoch häufig ausgebremst: Das marode und schlecht ausgebaute Fahrradnetz sorgt für Frust und bringt Radlerinnen und Radler in Gefahr. [ …]
    Weitere geplante Themen:
    Mit Vorräten durch die Corona-Krise?
    Die einen bauen Gemüse an, andere halten neuerdings Hühner. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass leere Supermarktregale im Krisenfall Realität werden können. Klopapier ausverkauft, Nudeln nicht lieferbar, Desinfektionsmittel vergriffen – das wollen viele Menschen nicht noch einmal erleben und legen deshalb Notvorräte für den Katastrophenfall an. Doch wo ist Vorsorge sinnvoll und was ist übertrieben?
    Corona-Frust in den Städten – Chance für ländliche Regionen?
    Menschenmengen, Abstandsregeln und Maskenpflicht – besonders in den Großstädten sorgen die Corona-Regeln für Frust. Viele Menschen sehnen sich nach einem Leben auf dem Land, bereits vor Ausbruch der Pandemie waren es 62 Prozent. Vieles spricht dafür, dass sich dieser Trend verstärken wird: Die Preise schießen in die Höhe, Baugrundstücke sind heiß begehrt und viele Gemeinden vergeben sie nur noch nach strengen Auswahlverfahren. Ist der Run auf die Dörfer eine neue Chance für strukturschwache ländliche Regionen oder bringen Neubürgerinnen und -bürger nur Unruhe in lange gewachsene, intakte Dorfgemeinschaften? Wird das Leben auf dem Land durch Corona attraktiver? Gast im Studio ist Martina Klärle, Professorin für Landmanagement und Expertin für ländlichen Raum.
    Vor Ort – raus aufs Land
    Das Leben in der Stadt ist hip und praktisch, doch auch teuer und oft beengt. Reporterin Alexandra Gondorf trifft im Stuttgarter Westen Julian Streble. Ihm wurde es zu eng im Hochhaus, vor allem mit Kind. Deshalb suchte er gemeinsam mit seiner Frau nach einem Paradies für Kinder und wurde schließlich in Großerlach-Grab fündig. Gut eine Stunde entfernt von Stuttgart, ohne Bahnanbindung und Läden im Ort. Reporterin Alexandra Gondorf besucht die Strebles in ihrem neuen Zuhause und fragt den Bürgermeister und die Alteingesessenen im Ort, was sie von der neuen Lust aufs Land halten.
    Endlich da – was bringt die Corona-App?
    Lange hat es gedauert, doch seit dieser Woche kann man sich die Corona-Warn-App aufs Smartphone laden. Mit Hilfe der App sollen sich die Kontakte COVID-19-Infizierter leichter verfolgen lassen, denn die Anwendung speichert alle längeren Begegnungen per Bluetooth. Dabei sei die Datensicherheit gewährleistet, heißt es. Was Virusforscher von der App mit Blick auf die Eindämmung der Epidemie halten, erläutert der Virologe Bodo Plachter von der Universität Mainz. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.06.2020SWR Fernsehen
  • Folge 15 (45 Min.)
    Gefahr von oben – Felsstürze im Land:
    Wenn sich tonnenschwere Felsbrocken plötzlich lösen und teilweise hunderte Meter hinabstürzen, besteht Gefahr für Leib und Leben. Bei Felsstürzen nahe Todtnau im Schwarzwald landeten mehrere Steine auf der Straße, wenige Kilometer weiter sogar in den Gärten von Wohnhäusern. Im vergangenen Jahr kollidierte ein Autofahrer auf der A81 mit einem hinabgestürzten Felsbrocken. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Auch in der Wutachschlucht im Schwarzwald – einem beliebten Ausflugsziel gerade in Corona-Zeiten – herrscht Steinschlaggefahr. Wie können Felsstürze verhindert werden? [ …]
    Krawalle in Stuttgart – drohen nun Alkoholverbot, Sperrzonen und Videoüberwachung?Verletzte Polizistinnen und Polizisten, zerstörte Geschäfte, demolierte Einsatzfahrzeuge: Die Spuren der Verwüstung in der Stuttgarter Innenstadt sind nach der Krawallnacht vom Wochenende kaum noch zu sehen. Geblieben ist das ramponierte Image der bisher eher friedlichen Landeshauptstadt. Was ist jetzt zu tun? Mehr Polizeistreifen, Alkoholverbote, Sperrzonen und Videoüberwachung? Gast im Studio ist Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz.
    Vor Ort – am Eckensee:
    Ausgerechnet im repräsentativen Zentrum Stuttgarts liegt offenbar ein sozialer Brennpunkt, der Eckensee am Landtag. Dort treffen sich immer wieder Gruppen junger Menschen, um laut Musik zu hören und sich zu betrinken. Vielfach sind auch Drogen im Spiel. Am Eckensee nahmen die Krawalle vom Samstag ihren Anfang. Reporter Sebastian Schley ist vor Ort auf Spurensuche.
    Corona-Lockerungen – Altenheime bleiben weitgehend abgeschirmt:
    Während sich die Menschen in Biergärten und Kaufhäusern wieder drängeln, als hätte es das Corona-Virus nie gegeben, leiden die Pflegeheimbewohner und ihre Angehörigen noch immer unter strengen Regeln des Gesundheitsschutzes. Besuchsboxen mit Plexiglasscheiben wurden eigens gebaut. Die Besucherstühle sind so weit voneinander entfernt, dass für viele Schwerhörige kein Gespräch mehr möglich ist. Eine Tochter berichtet: „Meine Mutter leidet jeden Tag und will so nicht mehr leben!“
    Leere Versprechungen? Keine Prämie fürs Krankenhauspersonal:
    Krankenpflegerinnen und -pfleger gelten als Helden des Alltags und bekommen viel Applaus – aber kein zusätzliches Geld. Dabei hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dem Pflegepersonal eine Bonusprämie von 1.500 Euro für ihren besonderen Einsatz in Corona-Zeiten versprochen. Jetzt stellt sich heraus, Spahn meinte nur die Altenpflegerinnen und -pfleger. „Eine Frechheit“, heißt es in der Klinik am Eichert in Göppingen. Das Krankenhauspersonal findet, es hätte mehr verdient als nur Applaus. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.06.2020SWR Fernsehen
  • Folge 16 (45 Min.)
    Schulstart trotz Corona – Mit dem Regelbetrieb an Grundschulen ins Chaos?
    Im Schulbus herrscht noch Maskenpflicht, im Klassenzimmer jedoch nicht. Denn seit dieser Woche gelten in den Grundschulen keine Corona-Regeln mehr. Masken können im Ranzen verschwinden, Abstände sind egal. Die Landesregierung nennt das „Regelbetrieb“ und gibt damit dem Druck zahlreicher Eltern nach, die wochenlang eine Schulöffnung gefordert hatten. Doch schon am ersten Tag müssen einige Schulen wegen Corona-Fällen wieder schließen. Eltern und Lehrkräfte sorgen sich nun und Virologen warnen davor, unter diesen Bedingungen zu unterrichten. Ist der Regelbetrieb an Grundschulen tatsächlich vertretbar?
    Weitere geplante Themen:
    Corona-Preise an der Ladentheke – steigen oder sinken sie?
    Große Verwirrung beim Einkaufen, denn manche Produkte sind in letzter Zeit sehr teuer geworden, andere viel günstiger – Corona sei Dank. Hinzu kommt die Mehrwertsteuersenkung, mit der die Politik in der Corona-Krise den Konsum und damit die Wirtschaft ankurbeln will. Doch bringt diese Maßnahme etwas und macht Corona das Leben nun teurer oder billiger? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim haben anhand des Bohnengerichts Chili con Carne die Teuerungsrate für Lebensmittel nachvollzogen und berichten von starken Preisschwankungen. Gast im Studio ist Hans-Peter Burghof, Finanzwissenschaftler an der Universität Hohenheim.
    Vor Ort – beim Einkaufen
    Die Lebensmittelpreise haben sich innerhalb kurzer Zeit um teilweise deutlich mehr als 10 Prozent geändert. Können Verbraucherinnen und Verbraucher noch den Überblick behalten? Reporterin Alix Koch begleitet eine Familie beim Einkauf und hört von einem Gemüsebauern, dass er auf einem Großteil der Mehrkosten durch Corona sitzen bleibt.
    Nach Randalen in Stuttgart – wer will noch Polizist werden?
    „Die Polizei, dein Freund und Helfer“ – so haben viele Bürgerinnen und Bürger die Polizei jahrzehntelang gesehen. Laut Umfragen ist die Polizei für sehr viele eher Freund als Feind, sie ist Vorbild für Kinder und gehört bei Schülerinnen und Schülern zu den beliebtesten Arbeitgebern. Doch wo war die Wertschätzung in Stuttgart, als kürzlich junge Erwachsene die Polizei angriffen und die Stadt teilweise verwüsteten? „Kill cops“ – „tötet Polizisten“ – war danach an eine Hauswand gekritzelt, mitten in der Stadt. Was denken junge Menschen darüber, die sich in diesen Tagen für den Polizeiberuf ausbilden lassen?
    Corona-Tests für alle – warum nicht in Baden-Württemberg?
    Bayern ist vorgeprescht und bietet allen Einwohnerinnen und Einwohnern an, sich freiwillig und kostenfrei testen zu lassen. Die Landesregierung Baden-Württembergs dagegen erachtet dies zum derzeitigen Zeitpunkt für nicht notwendig. Es reiche, bestimmte Gruppen zu testen. Auch Corona-Tests für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler steht Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kritisch gegenüber. Zumindest freiwillige Tests bei Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern fordert dagegen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).
    Gast im Studio ist Edda Markeli, landespolitische SWR Korrespondentin. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.07.2020SWR Fernsehen
  • Folge 17 (45 Min.)
    Hunderte Corona-Infizierte bei Müller Fleisch in Birkenfeld, tausende Mitarbeiter in Quarantäne beim Fleischwerk Tönnies im Kreis Gütersloh. Die Arbeitsbedingungen und die Enge in den Schlachthöfen haben die massiven Ausbrüche begünstigt, heißt es. In Baden-Württemberg sollen zukünftig alle Beschäftigten der großen Betriebe zweimal pro Woche getestet werden. Aber können die Schlachthöfe mit solchen Auflagen weiterhin so billig Fleisch herstellen und es massenhaft zu günstigen Preisen in den Supermarkt bringen? Oder wie könnten sich höhere Preise am Markt politisch durchsetzen lassen? Über eine Tierwohlabgabe von 40ct pro Kilo Fleisch wird bereits diskutiert. Das bedeutet womöglich dann weniger Fleisch auf dem Teller – aber auch bessere Haltungsbedingungen für die Tiere. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.07.2020SWR Fernsehen
  • Folge 18 (45 Min.)
    Krach im Schwarzwald Motorradlärm – kein Handlungsbedarf?
    [ …] Moderation: Stefanie Germann
    Angelockt von Sonne und Kurven dröhnen immer mehr und immer lautere Motorräder durch den Schwarzwald. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Schwarzwaldgemeinde Sasbachwalden sind es leid. Bürgermeisterin Sonja Schuchter (CDU) ist Sprecherin einer Initiative gegen Motorradlärm, in der sich mittlerweile 118 Gemeinden und Städte zusammengeschlossen haben. Die Lärmgeplagten konnten sogar den Bundesrat überzeugen, dass es so nicht weiter gehen kann. Doch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sieht keinen Handlungsbedarf. Was nun?
    Weitere geplante Themen:
    5G-Mobilfunk – Gegner blockieren den Netzausbau
    Mobilfunkanbieter wollen Antennen für 5G, die fünfte Generation des Mobilfunks, installieren, stoßen jedoch in Baden-Württemberg auf vehementen Widerstand von Bürgerinitiativen. „Je weiter wir in den Süden kommen, desto größer ist das Misstrauen in die neue Technik“, so ein Telekomsprecher. Während die einen auf schnelle Datenübertragung setzen und wirtschaftliche Chancen sehen, fürchten Kritiker um ihre Gesundheit. Dennoch soll der Ausbau der 5G-Technologie weitergehen. Kann eine geplante Informationskampagne des Wirtschaftsministeriums die Gegner überzeugen? Gast im Studio ist der Kommunikationsforscher Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim.
    Vor Ort – in Freiburg
    Der Streit um 5G wird in Freiburg besonders emotional geführt, ein Aktionsbündnis will den Ausbau des schnellen mobilen Internets um jeden Preis verhindern. Unter den Aktivisten ist auch ein Freiburger Arzt, der vor gesundheitlichen Folgen von Handystrahlen warnt. Die Stadt dagegen sieht 5G als Technologie einer zunehmend digitalen Arbeitswelt. Schon heute sind die großen Funklöcher der Region ein Problem für Unternehmer. Reporter Sebastian Schley ist vor Ort.
    Covid-19-Patienten – genesen, aber nicht gesund
    Die meisten COVID-19-Patienten gelten als genesen, aber wirklich gesund sind viele nicht. Jeder Zehnte leidet noch etliche Wochen nach einer überstandenen Infektion unter schwerer Erschöpfung, Muskelschmerzen und neurologischen Ausfällen. Für die Patientinnen und Patienten ist ein normales Leben unmöglich, Ärzte befürchten Langzeitfolgen über Jahre. Der Blick geht auch in Richtung Politik: wie umgehen mit Tausenden, die in der Statistik als genesen verbucht werden, aber weiter krank sind?
    „Der Mohr muss weg“ – „Der Mohr muss bleiben“
    Um die Mohrengasse in Ulm wird gestritten, denn auch Namen von Straßen oder Gasthäusern können unter Rassismusverdacht stehen. Der Ulmer SPD-Stadtrat Martin Rivoir will die Gasse umbenennen lassen. Der Name sei rassistisch und diskriminierend, argumentiert er und fordert: „Der Mohr muss weg.“ „Der Mohr muss bleiben“, sagt dagegen sein Stadtratskollege Hans Walter Roth von den Freien Wählern. Er sieht keine historischen Bezüge zu Rassismus. Jetzt tobt in Ulm eine heftige Diskussion um einen politisch korrekten Straßennamen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.07.2020SWR Fernsehen

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