Folge 39

  • Sendung vom 31.10.2021

    Folge 39
    Buch „Kurz. Ein Regime“ – Eine Abrechnung mit dem System Sebastian Kurz:
    „Genug ist genug“ – mit diesem Satz ließ der damalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz 2019 die Regierungskoalition mit der rechtsradikalen FPÖ platzen, deren Vorsitzender und Vizekanzler Heinz-Christian Strache über die sogenannte „Ibiza-Affäre“ gestürzt war. Der naive politische Beobachter konnte meinen: Kurz meine es ernst und habe eine politische Schamgrenze. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, stellt sich heraus: Er ist mutmaßlich ebenso hemmungslos wie sein einstiger Koalitionspartner. Kurz, so die aktuellen Anschuldigungen, habe sich der Bestechlichkeit, des Betrugs, manipulierter Meinungsumfragen schuldig gemacht. Das hat ein politisches Beben in Österreich ausgelöst.
    Peter Pilz war 30 Jahre Abgeordneter im österreichischen Parlament, anfangs für die Grünen, später mit einer eigenen Liste. Sein Buch „Kurz. Ein Regime“ zeichnet den politischen Werdegang von Sebastian Kurz nach – und dieser folgte einer planvollen Machtergreifung. Der Plan ging auf. Heute werden die Chatprotokolle dieser Machtergreifung am Wiener Burgtheater verlesen – u.a. vom Schauspieler Daniel Jesch in der Rolle des Sebastian Kurz, den die Texte an Shakespeare erinnern. Die österreichische Schriftstellerin und Theaterautorin Lydia Haider ist erschüttert und fragt nach dem Irrsinn im österreichischen Politikbetrieb. Und Buchautor Peter Pilz warnt: Sollte Sebastian Kurz, der derzeit auf Warteposition als Abgeordneter im Parlament ist und angeblich ein Comeback als Kanzler plant, mit diesem Plan durchkommen, dann könnte es einen politischen Ansteckungseffekt auf Deutschland geben, so Pilz zu „ttt“. (Autor: Ulf Kalkreuth)
    „Generation Africa“ auf dem DOK Leipzig
    Über die Ursachen von Flucht wird viel berichtet. Was aber treibt einen Menschen, dem die lebensgefährliche Überfahrt von Afrika nach Europa gelungen ist, dazu umzukehren, zurückzugehen in die Heimat? Genau das hat die junge Ghanaerin Fati getan. In dem Dokumentarfilm „Fati’s Choice“ erzählt sie von ihren Beweggründen. Der Film, zu sehen auf dem
    Festival DOK Leipzig, erzählt aber auch vom Unverständnis ihrer Familie und Freundinnen. Ist die Sehnsucht nach den zurückgelassenen Kindern wirklich wichtiger als die Aussicht auf gut bezahlte Arbeit in Europa?
    „Fati’s Choice“ ist eine von drei Dokumentationen, die unter dem Titel „Generation Africa“ auf dem Festival zu sehen sind. Produziert von „STEPS“, einem Team aus Südafrika, das mit seinen Dokumentationen den vielfach benachteiligten Menschen des Kontinents eine Stimme geben will. „ttt“ begleitet „Fati’s Choice“-Regisseurin Fatimah Dadzie und „Steps“-Produzent Don Edkins auf der DOK Leipzig. (Autorin: Petra Böhm)
    „1000 Jahre Freud und Leid“ – Autobiografie von Ai Weiwei:
    2011 wird der Künstler, Menschenrechtsaktivist und unbotmäßige Bürger Ai Weiwei vom chinesischen Staatsschutz festgenommen. In der Isolationshaft erinnert Weiwei sich an seinen Vater, den während der „Kulturrevolution“ als „Rechtsabweichler“ schikanierten Dichter Ai Qing. So entstehen sehr persönliche Erinnerungen: In der jetzt auf Deutsch erscheinenden Geschichts- und Familienchronik „1000 Jahre Freud und Leid“ geht es um die lebenslange Suche nach kreativer Freiheit und die Erfahrung, dass totalitäre Staaten nichts so fürchten wie die subversive Kraft der Kunst. „ttt“ trifft Ai Weiwei in Portugal, wo der Ruhelose aktuell seine Zelte aufgeschlagen hat. (Autor: Andreas Lueg)
    „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“:
    Am 28. Oktober läuft der Dokumentarfilm „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ in den Kinos an. Musikjournalist und Regisseur Axel Brüggemann hat drei Jahre lang Proben und Aufführungen in Bayreuth begleitet und Interviews mit Katharina Wagner, Barrie Kosky und anderen Stars der Festspiele geführt. Entstanden ist eine Dokumentation, die weder biographisch noch musikkritisch sein will und stattdessen versucht, eine Balance zu finden zwischen einerseits launigen Beschreibungen des weltweiten Fankults und andererseits dem Unbehagen, das Wagners Antisemitismus nicht nur jüdischen Liebhabern seiner Musik bereitet. Die Beschäftigung mit diesem Aspekt Wagners sei, sagt Regisseur Axel Brüggemann, eine Art Selbsttherapie gewesen. (Autorin: Petra Böhm) (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.10.2021Das Erste

Cast & Crew

Sendetermine

Sa 06.11.2021
04:25–04:55
04:25–
So 31.10.2021
23:05–23:35
23:05–
NEU
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