Späte Ankunft – Ein Landarzt

1896 verlässt der Berliner Nobelarzt Dr. Wilhelm Holtfreter seine gut situierte Gattin Mathilde und übernimmt im preußischen Landkreis Westprignitz die Landarztpraxis des verstorbenen Dr. Tochtenhagen. Allenthalben stößt seine Entscheidung auf Unverständnis. Selbst Helene Tochtenhagen, die Witwe seines Vorgängers, bei der Holtfreter Aufnahme findet, begegnet ihm mit Skepsis. Doch allmählich erwächst aus der täglichen Gemeinsamkeit beider ein freundschaftlicher Respekt voreinander. Dr. Holtfreter empfindet seinen sozialen Abstieg als Befreiung. In Prittwitz wird er wirklich gebraucht, wenngleich es auch hier Patienten gibt, die ihn eher aus Langeweile denn aus medizinischer Notwendigkeit rufen lassen … (Text: Einsfestival)

Mathilde Holtfreter weigert sich, ihrem Gatten nach Prittwitz zu folgen. In einer Auseinandersetzung erkennen die Eheleute, wie sehr sich ihrer beider Welten voneinander entfernt haben. Resigniert reicht Mathilde schließlich die Scheidung ein. Holtfreters karriereversessener Schwiegersohn Dr. Willibald Köhn wird Landrat in Perleberg. In seiner neuen Funktion engagiert er einen Privatdetektiv, der Beweise dafür finden soll, dass Holtfreter seinerzeit einem Häftling zur Flucht verholfen hat. Köhn selbst bemüht sich mit Schmeicheleien und Drohungen, Helene Tochtenhagen zum Verrat an Holtfreter zu bewegen. Doch Helene lässt sich nicht einschüchtern. Schicksalsschläge schmieden sie und Holtfreter immer enger zusammen. (Text: Einsfestival)