Kommentare 11–14 von 14

  • (geb. 1979) am

    Zur Klärung, daß ich nachfolgende Worte nicht an einen imaginären I. R. Gendwer richte: Mein Post bezieht sich auf einen Kommentar im hiesigen "Disneys Kim Possible"-Forum.
    @Max:
    Ad "hektische Machart": Das meinte ich mit "schnellem Schnitt". Originell will man damit nicht sein. Ist man auch nicht. Das gab's bereits bei anderen Serien. Man muß es aber auch nicht sein, denn originell ist die Serie vorwiegend durch die Texte. Und weil das Hauptaugenmerk von SZS eben auf diesen Texten liegt, ist das Geschehen überwiegend statisch. Oft bewegen sich bloß Münder oder Hände, und die Muster der "kimono" bzw. "yukata" von Nozomu, Matoi und Co. bleiben an derselben Stelle, selbst wenn sich die Figuren bewegen. Um etwas mehr Dynamik zu erzeugen, verwendet man eine schnelle Abfolge unterschiedlicher Perspektiven, läßt Texte von rechts nach links oder von oben nach unten vorbeirauschen, schwenkt die "Kamera" horizontal, blendet immer wieder zwischen den Diskutanten hin und her, zeigt die gerade geschilderten Beispiele, teilt den Bildschirm auf, etc. Daß das nicht jedermanns Sache ist, kann ich gut verstehen, auch wenn ich es hier nicht übertrieben finde. Aber es kann natürlich gut sein, daß ich mich daran schon gewöhnt habe. Jedenfalls dient diese künstliche Dynamik auch dazu, die Emotionen besser zur Geltung zu bringen, z. B. um Nozomus Verfassung wiederzuspiegeln. Seine Verzweiflung gipfelt normalerweise in einer schnellen Abfolge an Großaufnahmen sowie seinem Standardspruch "Zetsubô shita". Die durch die Bilder vermittelte Dynamik unterstreicht seine Verwirrtheit.
    Anstrengender finde ich das oftmalige Unterbrechen des Videos, um alles lesen zu können, wobei ich wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte aller Gags erkenne. Um alles zu verstehen, müßte man ohnehin die Internetradiosendung "Sayonara Zetsubô Hosô" mit Ryôko Shintani (Nami Hitô) und Hiroshi Kamiya (Nozomu Itoshiki) hören. Nebenbei: "Bondage girl" Abiru Kobushi wird von Yûko Gotô gesprochen, der "seiyû" einer gewissen Mikuru Asahina, und Ikkyû-san von Tomokazu Sugita (Kyon). Letzteres ist wichtig, um einen ganz bestimmten Witz zu verstehen.
    Noch eine Spur besser als die erste Staffel gefällt mir (Zoku) SZS. Ein paar Beispiele für nebenher eingestreute Gags:
    - Asôs berühmte Rede von Akihabara als Beispiel einer bestimmten Grundhaltung (Abgesehen von Asô kommen auch andere Politiker vor, wie z. B. Junichirô Koizumi, Shinzô Abe und Vladimir Putin. Ich bin gespannt, wann der neue Premier Yukio Hatoyama erwähnt wird, sofern er das in seiner Funktion als Vorsitzender der DP nicht schon wurde. Seine Frau Miyuki würde sich natürlich noch besser für eine Erwähnung in der Serie eignen.).
    - Bob Ross (hierzulande ist seine Sendung "The Joy of Painting" im Moment auf BR-alpha zu sehen) malt Konata Izumi.
    - Chiris an einer Stelle plötzlicher, aber völlig absichtlich eingebauter Wechsel ins Deutsche (damit wird ausgedrückt, daß nicht nur "mecha"-Serien (Serien mit Kampfrobotern), sondern auch eine ganz bestimmte Serie auf die Schippe genommen wird - neben der allgemeinen Aussage der Episode, die sich über den Massengeschmack lustig macht).
    - Chiris Kritik an der Logik in Sprachbüchern im Sinne von "Entschuldigung, aber für wie blöd halten uns die Autoren eigentlich?" habe ich einst in der Unterstufe in ähnlicher Weise geäußert.
    - Erinnerungen an Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey (2001: Odyssee im Weltraum)" werden im "Zetsubô Faito" wachgerufen.
    Daß es aufzumerken gilt, wenn Chiri schon mal den Spaten holt, wird auch erst ab der zweiten Staffel klar und in der dritten besonders anschaulich illustriert. Außerdem erhält Nami mehr Sprechzeit. Mit der bodenständigen Manami findet der "cruel touch of reality", wie es anderswo so treffend formuliert wurde, in den Diskussionen Einzug, und das für mich interessanteste Thema, Kafukas Geisteszustand, wird an ein paar Stellen weiter verfolgt. Natürlich wird auch dem Thema Heirat zwischen Chiri und Nozomu, die ihr ja genau genommen sogar zusteht - sofern ich das Prinzip Ehre in Japan richtig verstanden habe - wieder etwas Platz gegeben.
    Goku: SZS ist etwas schwächer ausgefallen, trotz der vom Stil her genialen Intros, die ein wenig an Peter Gabriels "Sledgehammer" erinnern und einige Horrorelemente wie z. B. das Heraussprudeln abgehackter Extremitäten aus Marias Augenhöhlen enthalten. Von Zan: SZS kenne ich bisher noch zu wenige Folgen.
    Sollten Darstellungsprobleme mit den Untertiteln auftreten oder ein Vor- oder Zurückschauen im Video unmöglich sein, schafft das gratis im Netz erhältliche "CCCP" Abhilfe.
    • (geb. 1979) am

      @Max:
      Heilig ist der Serie nichts - nicht Premierminister Tarô Asô ("Faux Pas Extraordinaire"), nicht andere Serien wie z. B. "Neon Genesis Evangelion", "Lucky Star" oder "Suzumiya Haruhi no Yûutsu" und auch nicht die eigenen Mitarbeiter. So steht in den Credits bei "Other Roles" nur "Staff" anstatt diese namentlich aufzuzählen.
      In den ersten vier Episoden werden praktisch nur ("nur" ist keineswegs negativ gemeint) die wichtigsten Figuren vorgestellt und anhand deren Beispiele (Depression, Realitätsverweigerung, Pedanterie, Hikikomori, Obsession, Schizophrenie, Naivität, illegale Immigration, häusliche Gewalt, verkappter Masochismus und exzessiver Sprachmißbrauch via e-Mail) die Gesellschaft an den Pranger gestellt. Aufgrund dieser Beispiele ist wohl klar, daß die Serie nichts für Kinder ist. Auch die Intros der ersten beiden Staffeln und manch Perifidie wie z. B. Chiris zu russische Flaschenpost [Ich hoffe, der dahinter versteckte Begriff ist klar. Ansonsten: einfach nachfragen! Mit dieser scheinbar harmlosen Umschreibung will ich den schwarzen Humor der Serie demonstrieren.] an ihren Abgeordneten sind nichts für Kinderaugen - geschweige denn das Massaker mit Ais in diesem Fall rabenschwarzen Standardspruch in der ersten Episode von "Zan: Sayonara Zetsubou-sensei" (= Staffel 3).
      Ab Episode Nr. 5 gesellt sich dann und wann etwas mehr Handlung in die Folgen. Mit Satire zu unterhalten bleibt aber die oberste Maxime, auch wenn es manchmal leider den Anschein hat, als wäre es mit Fanservice. Na ja, wer's braucht, soll sich an letzterem ergötzen. Ich betrachte das neben dem "Stickdog" als einziges Manko der Serie.
      Sich zurücklehnen und das Gehirn ausschalten geht bei Satire zwar sowieso nicht, dem Zuschauer wird aber auch sonst durch zahlreiche Anspielungen, schnellen Schnitt, unterschiedliche Zeichenstile, dutzende zu lesende Texte oder gleichzeitig über- und untertiteltes Gebrabbel (in Episode Nr. 2 von "(Zoku) Sayonara Zetsubou-sensei") allerhand abverlangt. Ohne mehrmaliges Stoppen des Videos wird man kaum auskommen.
      Lohnen tut sich SZS trotz der hohen Anforderungen, denn es ist eine Serie, der man getrost das Prädikat satirisch verleihen kann, ohne dabei auch gleichzeitig auf Selbstdarsteller, miserable Drehbücher, Idiotie oder Fäkalhumor gefaßt sein zu müssen wie bei anderen Serien dieses Genres, die heutzutage noch gezeigt werden.
      • (geb. 1990) am

        Im Januar 2008 lief übrigens die zweite Staffel unter dem Namen "(Zoku) Sayonara Zetsub Sensei" mit weiteren 13 Episoden an.
        • (geb. 1990) am

          Sayonara Zetsubo-sensei ist bislang mein absoluter und ungeschlagener Favourit was Comedy-Animes angeht! Hauptcharakter ist der Lehrer Nozomu Itoshiki, dessen Name im Japanischen horizontal gelesen "Verzweiflung" bedeutet. Dementsprechend gestaltet sich dann auch seine Weltanschauung: Vom Leben und seinen ständigen Niederlagen durch und durch enttäuscht, schwer depressiv und ohne jede Hoffnung knotet er eines schönen Frühlingsmorgens seinen Strick an einen blühenden Kirschbaum, bereit, seinem Leben ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Womit er nicht gerechnet hat: Sein Leidensweg hat gerade erst begonnen und eilt in Gestalt der unverbesserlich optimistischen Schülerin Kafuka Fura zu seiner Rettung herbei. Doch mit ihren naiven, übereifrigen Hilfeleistungen (die von Nozomus Seite sowieso nicht erwünscht sind) ist sie meistens eher knapp davon entfernt, ihren Klasslehrer vom Leben in den Tod zu befördern. Wer wird also siegen? Wird Nozomu es schaffen, Kafukas tollpatschige Mordanschläge zu überleben? Oder kann Kafuka ihren suizid-gefährdeten Lehrer vom Freitod abhalten? Oder kommt vielleicht doch alles ganz, ganz anders...?? Eine verzwickte, schräge und nicht selten teuflisch böse Comedy, über die sich mit Sicherheit alle Animefans von schwarzem Humor totlachen werden! Nur zu empfehlen

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