Kommentare 1–10 von 14

  • (geb. 1993) am

    Um Gottes Willen, ich hätte nicht erwartet auf einer deutschen Seite für TV-Sendungen seitenlange Analysen über die Charakterentwicklungen einer eher nebensächlichen japanischen Satire-Animeserie zu lesen. Aber na gut.

    Bisher habe ich nur die erste Serie und ein paar Folgen der zweiten Serie gesehen, gehört aber auf jeden Fall in die Top3 meiner Lieblings-Animeserien (normalerweise sehe ich nur selten Anime).
    • am

      @Hughes:
      Bzgl. Pearl Harbor/11. September will ich mich kurz fassen, da das Ganze ansonsten viel zu weit in den Off Topic-Bereich führen wurde: Nach meinem bisherigen Wissenstand darüber halte ich es für nicht übermäßig abwegig, dass bei Pearl Harbor an entscheidender Stelle vorab Bescheid gewusst und absichtlich zu wenig oder nichts unternommen wurde. Auf jeden Fall für um einiges weniger abwegig als eine (Mit)täterschaft der CIA im Falle 9/11. Womit ich eine aktive (Mit)täterschaft meinte - eine bewusste Nichtverhinderung des Geschehens schließe ich weniger aus. Persönlich glaube ich aber eher, dass in diesem Fall einfach fürchterlich geschlampt und geschlafen wurde.
      Deine Begründung der fehlenden Charakterentwicklung bei SZS ist schlüssig und nachvollziehbar.
      Ändert aber nichts an dem von mir genannten Gewöhnungseffekt, aber dazu später noch (einmal) mehr. Zunächst etwas Grundsätzliches: Ich verlange nicht von jeder Serie unbedingt eine Entwicklung der Charaktere. Schon gar nicht bei einer Show wie Drawn Together, in der die Figuren böse Karikaturen von "realen" Vorbildern aus dem Comic- und Cartoonbereich darstellen. Sowieso ist es besser, auf eine solche Entwicklung zu verzichten als die Dinge in falsche Richtung zu treiben. Dafür sind gerade die Simpsons ein Beispiel. Da gab es neben Lisa nämlich u.a. noch die von mir schon mal woanders hier angekreidete "Jerkass"-Mutation Homers in eine merkwürdige Slapstick-Figur. Und dazu bei Bart wenigstens mal die Tendenz, aus dem ursprünglichen, nicht unsympathischen Rotzlöffel einen mindestens leicht sadistisch angehauchten Kleinkriminellen zu machen.
      Im speziellen Fall SZS ist es aber nun in meinen Augen so, dass die Serie besonders von der Eigenwilligkeit der Protagonisten lebt und diese mit der Zeit einfach etwas ausgereizt ist - vergleichsweise halte ich die Figuren von Drawn Together, um das Beispiel wieder aufzugreifen, auf Dauer für "frischer" (Was nicht so ganz die passende Bezeichnung ist, aber eine passendere finde ich gerade nicht). Und das sorgt(e) im Verbund mit den auf mich wie schon erwähnt irgendwann teils redundant und repetitiv wirkenden Punkten Handlung und Gags eben für den angesprochenen Gewöhnungseffekt. Dieser beruht also nicht allein auf den statischen Charakteren, aber zumindest ein paar neue Nuancen würden bei einer Weiterführung nicht schaden.
      Unabhängig davon habe ich grundsätzlich schon vor, die mir noch fehlenden Episoden irgendwann zu Gemüte zu führen. Ich hätte es auch bereits getan, würde ich nicht schon seit längerem an Zeitmangel leiden. Und mal so nebenbei anschauen geht bei SZS nicht. Dafür ist die Serie nicht geeignet, und dazu wäre sie mir auch grundsätzlich zu schade.
      Zum "Greys der Hunde" habe ich inzwischen respektive bereits vor längerem eine Seite im Web gefunden, in der dies mit "Der Gott der Hunde" "übersetzt" wird. Aber selbst wenn das stimmen sollte hätte ich keine Ahnung, was damit gemeint wäre bzw. worauf sich das beziehen sollte. An die von dir genannte "Nasenreib"-Szene kann ich mich nicht entsinnen. In welcher Episode kam diese vor?
      "Ausgefeilter" war im Kontext des Vergleichs von Samurai Champloo mit Avatar vielleicht der falsche Ausdruck. Was ich meinte ist, dass m.E. in das Script von Avatar mehr Phantasie und Ideen gepackt wurden als in jenes von Samurai Champloo. Es gibt dort einfach mehr einzelne Handlungsfäden, was aufgrund der größeren Anzahl von Protagonisten zwar nicht verwunderlich ist, doch wurden diese Fäden m.M.n. auch geschickt gesponnen und miteinander verwoben. Logikfehler sind mir bei Avatar eigentlich nie aufgefallen, das heißt zugegebenermaßen aber nicht dass sie nicht evtl. vorkamen.
      Von Samurai-Serien bin ich grundsätzlich eigentlich kein großer Fan, aber House Of Five Leaves werde ich mir auf deine Empfehlung hin sicher irgendwann vornehmen. Wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe.
      • (geb. 1979) am

        @Max:
        Zunächst eine Ergänzung: Chiwa Saitô (Meru) spricht die gefinkelte "Story until now" zu Beginn jeder Episode von Zan.
        Ist die Theorie zu Pearl Harbor nicht im wesentlichen identisch mit jener über die Twin Towers und somit um nichts wahrscheinlicher? Washington wollte Krieg, hatte aber nicht die notwendige Unterstützung. Wäre die Theorie, daß das Übermitteln der dechiffrierten japanischen Nachricht über den Angriff absichtlich zu viel Zeit nach Oahu benötigte, richtig, würde das bedeuten, daß Washington absichtlich ein paar Tausend seiner eigenen Leute vernichten bzw. verletzen lassen hätte. Damit würde sie sich nicht von der Theorie unterscheiden, daß die CIA hinter dem Anschlag vom 11.9.'01 steckt: Man opfert demnach ein paar Tausend Landsleute, und schon geben alle grünes Licht. Wie gesagt, so wenig Skrupel gegenüber der eigenen Bevölkerung traue ich den Vereinigten Staaten nicht zu 2001 gehabt zu haben und auch nicht 60 Jahre vorher. Aber zugegeben, rein taktisch gesehen wären beides bloße Bauernopfer, so verabscheuenswert das auch sein mag.
        Charakterentwicklungen über einzelne Kapitel hinaus sind bei SZS überflüssig. Abgesehen davon, daß weder Vorlage noch Anime einer Chronologie folgen, würde das dem Konzept der Serie widersprechen. Denn sie erzählt in erster Linie keine Geschichte über die Charaktere, sondern die Charaktere erzählen Geschichten über uns. Sie sind Karikaturen von Stereotypen, um ein Thema aus diesen mehr oder weniger vertrauten Sichtweisen zu schildern. Veränderungen würden dieses Konzept nur unnötig verkomplizieren, wenn nicht gar komplett über den Haufen werfen. Außerdem ist Satire wohl das Genre, das am wenigsten auf Charakterentwicklungen angewiesen ist. Vergleiche nur mit anderen Serien wie z. B. den Simpsons oder DT! Gut, die Simpsons sind schon lange nicht mehr die Satire ihrer Anfangsjahre (wenn überhaupt noch) und bei DT hat keinesfalls jede Episode satirischen Charakter, aber ich nenne jetzt die beiden, weil sie Dir sicher bekannt sind. Eine Charakterentwicklung fand meines Wissens nur bei Lisa statt, die sich irgendwann zum Buddhismus bekannte, was in den späteren Episoden wiederum kaum zum Tragen kam.
        Bevor nicht Kumeta seine Serie beenden will, Kôdansha sie nicht mehr publizieren will oder die animierte Version eingestellt wird, wird es sicher keine Charakterentwicklungen geben.
        Ad "Der Greys [...]": Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, daß es die Bildkomposition war, die mir so bekannt vorkam: Oben die Kopfzeile, unten Mitte die nach oben führende Treppe, die in etwas, ähnlich einem Flügelaltar, mündet und in der Mitte eine Figur. Es wäre ja nicht das erste Bild eines Meisters, das in der Serie vorkommt. Ad hoc fallen mir Alfons Mucha (sechs verschiedene Motive von "Chocolat Mexicain" mit Chie und Kiri), Michelangelo Buonarroti ("Die Erschaffung Adams"), Peter Paul Rubens ("Die Kreuzesaufrichtung"), M. C. Escher (diverse) und (na ja, kein Meister im Vergleich zu den anderen aber trotzdem:) Terry Gilliams berühmter, stampfender Fuß aus dem Flying Circus ein.
        Das Quiz ist in einer von mir noch nicht gesehenen Folge.
        Gegen den insgesamt wirklich nicht übermäßig verwendeten Fanservice ist wenig einzuwenden, solange er zum Rest der Serie paßt. Daß mit Kiris Bikini die Oberflächlichkeit des Zuschauers bloßgestellt wird, fand ich in der vierten Folge von Zoku sogar gelungen. Kaeres Auftritte nach dem "Where's Waldo?"-Prinzip gehen noch als teilweise originell durch, und Chies Bad mit Kiri in der ersten Staffel läßt sich als Parodie auf "Spartacus" (Badeszene mit Antoninus und Crassus) verteidigen. Wenn aber jemand z. B. die Nase eines Dämons auf bestimmte Weise reibt, so ist das weit unter dem üblichen Niveau und nichts weiter als pubertärer Mist.
        Vielleicht sagt Dir "Samurai Champloo" (SC) etwas, weil es früher im Nachtprogramm von Vox lief, oder weil Champloo alles andere als ein unbekanntes Gericht ist.
        Nur wenn Du mit "ausgefeilter" zusammenhängender meinst, kann ich Dir zustimmen. Zwar habe ich beide Serien schon lange nicht mehr gesehen, aber ich erinnere mich noch, daß mir bei Avatar wesentlich mehr Logikfehler auffielen und es sich v. a. beim Darstellen von Emotionen nicht mit SC messen kann. Einen Qualitätsvergleich der Scripten der beiden Serien halte ich aber nicht nur aufgrund des unterschiedlichen Hauptzielpublikums für schwierig: SC legt zugunsten der Charakterdarstellung viel mehr Wert auf die einzelnen Geschichten. Die übergeordnete Handlung spielt im Gegensatz zu Avatar nur am Ende eine Rolle. Die episodische Struktur ist bei SC also viel ausgeprägter, wodurch es auch leichter fällt, mittendrin in die Serie einzusteigen. Momentan fallen mir gar nur die drei Rächer in der letzten Geschichte ein, die den Bezug zu einer früheren herstellen.
        Über jeden Zweifel erhaben besser geschrieben sind die Geschichten in "Aoi Bungaku" sowie "Kafuka: Inaka Isha". Letzteres ist eine Verfilmung der in unseren Breiten unter dem Originaltitel "Ein Landarzt" bekannten Kurzgeschichte von Franz Kafka (Furantsu Kafuka in Rômaji). Wer in " Sapuraizu Da yo, to Watashi wa Utsuro ni Tsubuyaku no Deatta (Yeah it's a Surprise, I Muttered Hollowly)" bei 19:20 genau schaut, findet das DVD-Cover des Kurzfilms auf dem Bildschirm von Kafukas Mobiltelefon. Kurz darauf ist dort auch Kafkas Augenpartie zu sehen. Tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen Kafkas Werk und der Figur der Kafuka Fuura. "Aoi Bungako" (etwa "Melancholische Literatur") ist eine Anthologie berühmter japanischer Geschichten zum Thema Suizid - ebenfalls im Zeichentrickformat. Unter den Autoren befinden sich z. B. Osamu Dazai ("Gezeichnet") und Ryûnosuke Akutagawa ("Rashomon"), auf die bzw. deren Werke mehrmals in SZS angespielt wird. Wenn Du aber bei Samurais bleiben willst, so startete vergangene Woche mit "Sarai-ya Goyô (House of Five Leaves)" eine wie SC von Manglobe produzierte Serie, deren Einstand mir auch sehr gut gefiel.
        • am

          @Hughes:
          Ein weltweites Imageproblem hatten die USA auch bald nach dem 11.09.2001 wieder. Sogar ein ganz massives. Auch in Deutschland, wo sich - Dabbelju sei "Dank" - Mitgefühl, Anteilnahme und Solidarität recht fix weithin ins Gegenteil verkehrten. Eine breite Diskussion über einen Abzug der hier stationierten US-Truppen ist aber dennoch, wie gesagt, nicht eingetreten. Jedenfalls nicht annähernd eine solche, wie sie in Japan geführt wird. Darüber, ob das Zusammensein der GIs mit der jeweiligen heimischen Bevölkerung immer so ganz reibungslos abläuft, habe ich keine konkreten Infos vorliegen und kann auch nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Ich bezweifle es zwar, aber offensichtlich funktioniert es zumindest um einiges besser als in Nippon. Was evtl. daran liegen mag, dass die Krauts den Yanks vielleicht einfach grundsätzlich näher/ähnlicher sind als Japaner. Pearl Harbor einerseits, Hiroshima und Nagasaki andererseits dürften dazu wohl auch noch ihre Rolle spielen. Von Verschwörungstheorien über den 11. September halte ich mich grundsätzlich eher fern, aber dass auch ich eine (Mit)täterschaft der CIA für zumindest unwahrscheinlich halte, möchte ich an dieser Stelle herausstellen. Was angesichts dessen, was dieser Verein bereits auf dem Konto hat, durchaus etwas heißen soll.
          Zu SZS: Mittlerweile bin ich mit der dritten Staffel durch und muss sagen, dass sie es nach den Anlaufschwierigkeiten, die mir die ersten drei, vier Folgen bereiteten, doch noch schaffte mir im Großen und Ganzen zuzusagen. Es gibt auf jeden Fall einige gute Ideen (Etwa das "Quiz" in Episode 9 finde ich dabei erwähnenswert), interessante Anspielungen etc., und das Gesamtniveau fällt im Vergleich zu den ersten beiden Staffeln zumindest nicht wesentlich ab. Was die Anspielungen betrifft, so ist mir besonders jene auf das schon erwähnte Pearl Harbor in Folge 11 aufgefallen. Die freilich auch in Richtung "Verschwörungstheorie" geht, die dabei ins Spiel gebrachte These hat aber nach meiner Kenntnis der Thematik durchaus Hand und Fuß.
          Die Kapitelaufteilungen stören mich nicht, auf das Zeichenlied hingegen hätte ich auch verzichten können. Oder zumindest darauf, dass es als wiederkehrendes Element verwendet wird, wenngleich es ganz nett ist. Den Fanservice finde ich grundsätzlich nicht übermäßig eingebaut. Wirkliche thematische Wiederholungen kann ich zwar keine nennen, aber zumindest in den angesprochenen ersten Episoden machten mir Aufbau und Ablauf sowie Gags doch manchmal einen "Das hatten wir doch so ähnlich schon mal"-Eindruck. Ich würde es bei einer Fortführung auch begrüßen, wenn die Charaktere eine stärkere Weiterentwicklung eingeräumt bekämen als die kaum bis gar nicht vorhandene im bisherigen Serienverlauf. Ansonsten sehe ich die Chance, dass die Sache eher früher als später totgeritten wird, als nicht unbedingt niedrig an. Stichwort "Gewöhnungseffekt". Generell bleibe ich hinsichtlich einer weiteren Staffel zwar dabei, dass ich eine solche nicht bräuchte, wenigstens mal reinschauen würde ich aber sicherlich.
          Was der "Greys der Hunde" bedeutet oder ob es überhaupt etwas bedeuten soll, weiß ich leider ebenso wenig wie du. Vielleicht soll es eigentlich "Greis" heißen, sich damit auf "old dog" beziehen und eine Anspielung auf eines der Sprichworte sein, die es im Englischen mit diesem Begriff gibt. Aber das ist zugegebenermaßen sehr und äußerst wahrscheinlich zu weit hergeholt.
          Bei Samurai Champloo bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich davon nicht schon mal irgendwo was vernommen hatte. Beschäftigt hatte ich mich mit damit vor deinem Hinweis aber auf jeden Fall nicht. Inzwischen habe über die Hälfte der Episoden begutachtet und kann nach dem bisher Gesehenen dein Urteil zur Gänze unterstreichen. Hinzuzufügen habe ich noch, dass ich Avatar im Vergleich ein ausgefeilteres Script attestiere und mir die beiden männlichen Protagonisten eine Spur zu cool und v.a. unschlagbar sind. Gut und sehenswert ist die Sache aber dennoch definitiv, deshalb danke für den Tipp. Ich kenne übrigens bislang nur die deutsche Fassung, insofern fehlen mir Vergleiche und kann ich auch nichts zur Qualität der Übersetzung sagen. Für sich genommen finde ich die Stimmen auf jeden Fall passend und die Texte sowie Intonationen gut.
          • (geb. 1979) am

            @Max:
            Danke für Deine Antwort. Vermutlich kam mit dem Einsturz des World Trade Centers am 11.9.2001 die Diskussion in Deutschland zum Erliegen. Davor hatten die Vereinigten Staaten weltweit ein massives Imageproblem. Danach befanden sie sich in der komfortablen Opferrolle, was zu einigen Verschwörungstheorien führte. Aber ein dermaßen skrupelloses Kalkül traue ich nicht einmal der CIA zu. In Zeiten der Wirtschaftskrise wird man (egal welcher Couleur) es in Deutschland kaum wagen, eine weitere Einnahmequelle absichtlich versiegen zu lassen. Daß sich eine Vertrauensbasis zwischen den fremden Truppen und der einheimischen Bevölkerung gebildet hat, ist schön. Offensichtlich wissen sich diese Soldaten besser zu benehmen als jene auf Okinawa, welche sich u. a. mit Fahrerflucht nach Unfall mit Todesfolge (Nov. 2009) und Vergewaltigung einer 12jährigen (1995?) unbeliebt machen. Die Vorwürfe sind dort leider nicht aus der Luft gegriffen. Übrigens tummeln sich auf ca. 18 Prozent der Inselfläche 26.000 von insgesamt 47.000 in Japan stationierten VS-amerikanischen Soldaten.
            Zurück zu SZS: Mit der dritten Staffel bin ich bislang ganz zufrieden. Spitzen gegen Politiker wie z. B. Tamayo Marukawa, Takemasa Moriya, Shôichi Nakagawa (inzwischen verstorben), Kim Jong-Il, Ferdinand Marcos oder Scott McClellan (d. h. eigentlich George W. Bush, denn McClellan war Sprecher des Weißen Hauses unter Bush, aber Chiwa Saitô äfft einen markanten Satz von McClellans Rede vom 19.1.2006 nach) sitzen nach wie vor, und die kulturellen, historischen, psychologischen oder anders gearteten Anspielungen oder Vergleiche (Marquis de Sade, Sada Abe, Yukio Mishima, Johan Huizinga, Oliver Kahn, Daisuke Matsuzaka, Mesousa, Schrödingers Katze, M. C. Escher, Raketentests der Nordkoreaner mit Unha-2 im April 2009, Tamifl*-"backscratching" während der H5N1-Hysterie, Genovese-Syndrom,...) punkten ebenfalls. Auch Shinbôs Realisierung muß ich loben: Z. B. seine Inszenierung der Befreiungsaktion in "Rakuen he no Machi (Highway to Hell)" ist erstklassig: Erinnere Dich, was ich bei SHnY bezüglich der Wirkung von Supertotalen geschrieben habe! Dazu kommt hier der ominöse "crimson sky", die Spannung aufbauende Musik ("Kimyô na Sekai he" von Tomoki Hasegawa), etwas später die Perspektive aus Sicht der bald Dahingemetzelten und die zahlreichen, in die Geschichte eingebauten Running Gags, beginnend mit Matois unvermitteltem Auftauchen in der Zelle und endend mir Kagerôs Ausnutzen seiner Unscheinbarkeit.
            Was mir weniger zusagt, ist das Aufteilen eines Kapitels auf zwei Episoden. Daß man glaubt, mit "Ikenai Kaere-sensei (Naughty Ms. Kaere)" wieder mehr Fanservice bieten zu müssen, ist bedauerlich. Überflüssig ist die korrekte Interpunktion bei Chiri. Wenn man es nur bei einem Mal ("SZS: Jo: Zetsubô Shôjo Senshû (SZS: Preface: Zetsubou Girls Collection)") belassen hätte, wäre nichts dagegen zu sagen. Aber wozu auch in jeder Folge von Goku und Zan? Inzwischen sollte doch jeder Chiris markanteste Eigenschaft kennen oder aber das Wortspiel mit ihrem Namen verstanden haben. Oder hat die Interpunktion noch eine Funktion, die mir entgangen ist?
            Hingegen gefällt mir der Schluß, das Zeichenlied, in dem die "seiyû", der Sänger der Titellieder (Kenji Ôtsuki) sowie Kumetas Assistent (Maeda) immer nur das zeichnen dürfen, was sie gerade singen (Genial ist in der vierten Episode die "off-air battle" zwischen Kiri und Matoi [Anspielung auf "Hakkin Shou (Off-air Battle)" in der ersten Folge von Goku]).
            Thematische Wiederholungen konnte ich keine ausmachen. Ich muß aber anmerken, daß ich nicht alle Folgen kenne, weil ich inzwischen mit dem zeitintensiven Herausschreiben von Anspielungen und Hintergrundinformationen begonnen habe.
            Es wäre ausgesprochen schade, würde keine vierte Staffel folgen. Denn es gibt derzeit nicht eine einzige Serie, die auch nur annähernd dieses Niveau erreicht und gleichzeitig mit Humor unterhält.
            Passend zu Avatar kann ich "Samurai Champloo" empfehlen. Die Ausgangslage ist ähnlich: Ein paar Leute durchstreifen mit größerem Endziel die Lande (hier: Japan zur Edo-Zeit) und erleben dabei einige Abenteuer. Abgesehen von absichtlichen und offensichtlichen Anachronismen verklärt die Serie jene Zeit nicht, sondern zeigt sie mit all ihren Grausam- und Ausweglosigkeiten – und obendrein Mut zum Häßlichen. Wie bei Avatar muß man die ersten paar Episoden überstehen, die eher unergiebig sind. Aber etwa ab der van Gogh-Folge zeigt die Serie ihr großes Potential. Der einzige weitere negative Aspekt ist das zeitweise übertriebene Kokettieren mit diversen Subkulturen. Abgesehen davon finde ich die Serie aber recht gelungen, zumal sie ein gutes Gleichgewicht zwischen Humor und Anspruch bietet. Die Neuinterpretation historischer Begebenheiten bzw. die vielen unausgesprochenen Dinge sollen hier als Beispiele dafür erwähnt sein. Der größte Unterschied zu Avatar ist natürlich, daß die Serie absolut nichts für Kinder ist. Ich kenne "Samurai Champloo" nur im Original. Zur deutschen und englischen Synchronisation kann ich nichts sagen, außer, daß ich die englische nach wenigen Szenen ausschaltete.
            Abschließend noch eine Frage zu Zan: Hast Du eine Ahnung, worauf im Intro "Der Greys der Hunde" anspielt. Es kommt mir zwar bekannt vor, aber ich kann nicht einmal sagen, ob meine Synapsen wegen der Worte oder dem Bild, in dem Kafuka steht, vermehrt Arbeit bekamen.
            • am

              @Hughes:
              Richtig, meine drei Verweise bezogen sich auf diese Rede Marias. Dass es in Japan Kontroversen bzgl. der Anwesenheit von US-Truppen, des Verhältnisses zu den Vereinigten Staaten, des generellen außenpolitischen Kurses sowie nicht zuletzt des Art. 9 der Verfassung gibt war mir zwar bekannt, doch konnte ich deinen Erläuterungen noch einige mir neue Details entnehmen. Auf die von dir genannte Interpretation jenes Punktes dieser Rede über die "steigende Kriminalität durch illegale Einwanderer" wäre ich zugegebenermaßen nicht gekommen. Dessen ungeachtet wollte ich die Serie keineswegs in eine Ecke stellen, in die sie sicherlich nicht gehört.
              Daran, wann es in Deutschland zuletzt einen breiten Diskurs über Bleiben oder Gehen der US-Einheiten gab, kann ich mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern. Es gibt zwar linker- wie recht(saußen)erseits schon Forderungen nach einem Abzug (Wobei sich in der deutschen Linken bzw. aus dieser heraus in den letzten Jahren eine sehr pro-amerikanische Strömung gebildet hat, aber darauf näher einzugehen würde zu weit führen), ein wirklich großes öffentliches Thema ist die Sache hier aber, wie gesagt, nicht (mehr). Neben des unbestreitbaren wirtschaftlichen Faktors als Hauptgrund spielt dabei sicher eine Rolle, dass die stationierten US-Soldaten längst keine Besatzer mehr sind und v.a. allgemein auch seit längerem nicht mehr als solche erachtet und bezeichnet werden, von der rechtsextremen Fraktion mal abgesehen. Nicht ganz unwichtig ist darüber hinaus wohl, dass ihre Zahl im Lauf der Zeit deutlich abgenommen hat: Meines Wissens zufolge sind es derzeit etwa 63.000, während es im Kalten Krieg bis zu über 300.000 waren. Das ist zwar, ebenfalls gemäß meines Wissens, immer noch mehr als in Japan vor Ort sind, trotzdem ist ihre Präsenz dort offenbar wesentlich konfliktträchtiger. Ich habe jedenfalls vernommen dass die US-Truppen in der japanischen Bevölkerung gelinde gesagt unbeliebt sind, weil sie u.a. für Kriminalität und Umweltverschmutzung verantwortlich gemacht werden. Solche Vorwürfe werden in Deutschland nicht erhoben, zumindest nicht von der breiten Masse.
              Zu SZS selbst: Inzwischen habe ich die zweite Staffel komplett gesehen und von Zan SZS einige Folgen, darunter die ersten vier (Goku SZS sowie auch Zan SZS Bangaichi kenne ich noch nicht). Während mir die letzten Episoden von Zoku SZS im Großen und Ganzen recht gut gefielen, war ich vom bislang von der dritten Staffel Gesehenen ein Stück weniger angetan. Das hinterließ bei insgesamt mir einen etwas schwächeren, manchmal repetitiven Eindruck. Generell hat sich für mich die zweifellos vorhandene Originalität der Serie und der Charaktere im Lauf der Zeit durch den Gewöhnungseffekt abgenutzt. Welcher andererseits wiederum den schon angesprochenen Vorteil mit sich brachte, dass ich die Machart nicht mehr als störend empfinde, aber dennoch: Sollte keine weitere Staffel folgen, so hätte ich damit sicher kein Problem. Erst recht nach meinen bisherigen Eindrücken von Zan SZS. Die mir noch fehlenden Folgen der dritten Staffel werde ich aber dennoch früher oder später begutachten, und die OVAs habe ich grundsätzlich auch noch irgendwann anzusehen vor. Ich muss allerdings sagen, dass in letzter Zeit meine Priorität in Sachen Zeichentrick darauf liegt, mir nach längerer Pause wieder Avatar (und auch etwas KP) zu gönnen. Damit von mir schon mal einen guten Rutsch.
              • (geb. 1979) am

                @Max:
                Gern geschehen.
                Mit den drei Verweisen sprichst Du sicher Marias Rede in "Pin Yori Konbi no Hô ga Ee Iu Koto Dessharo (Well, 'Tis Better to Be a Couple Than to Be by Oneself)" an einen frappierend an Ex-Premier Koizumi erinnernden Politiker an (Der Segway-Roller war ein Geschenk von George W. Bush an Koizumi, weshalb letzterer wohl tatsächlich gemeint sein wird, obwohl er zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der Geschichte (1.3.'08) nicht mehr im Amt war – zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Manga aber schon).
                Zum "Schuldkomplex": Gerade die Politik der Benommenheit der früheren japanischen LDP-Regierung gegenüber den VSA war ein Stachel in der Seele der Japaner. Diesen Punkt konnte Yukio Hatoyama (DPJ) bei der letzten Wahl für sich nutzen. Daß seine Versprechungen hinsichtlich des Ablegens eines rückgratlosen Auftreten Japans nicht nur populistisches Gerede waren, bewies er erstmals am 13.11.'09, beim Besuch Barack Obamas in Tokio: Er informierte diesen über Japans Wunsch die fremden Truppen loszuwerden. Maria erfüllt hier die Rolle des "tsukkomi", der dem "boke", also der LDP, eins überzieht. Andererseits wird durch die Vorsitzende der Gruppierung, in die Kafuka Maria einführt (Sie kritisiert "heiwa boke", etwa "Friedens-Boke".), auch auf die Diskussion um die Streichung von Absatz 2 des Artikels 9 der japanischen Verfassung angespielt – eine Forderung der LDP. Die Kritik ist also nicht ausschließlich gegen die LDP gerichtet, sondern prangert das außenpolitisch kaum vorhandene Gewicht Japans, der immerhin zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt, an. Ein zu großes Schuldempfinden mag für diese Art der Politik eine Rolle gespielt haben. Ich würde sie allerdings eher als Anbiederung im Sinne von "nur nicht auffallen, sonst stehen wir noch isolierter da, als wir schon sind (Japan genießt bei seinen Nachbarn in Südostasien kriegsbedingt keinen allzu guten Ruf)" interpretieren – passend zum Titel der Geschichte. Mit seiner selbst gewählten Isolationspolitik (1639 - 1854) hatte das Land ja schlechte Erfahrungen gemacht, wie das Aufkreuzen Kommodore Perrys (ja, den gab's wirklich) 1853 und 1854 in der Bucht von Edo (heute Tokio) deutlich machte.
                Die ersten beiden von Dir genannten Themen lassen historisch bedingt außer den Japanern ansonsten nur noch Deutsche und auch Österreicher schnell aufhorchen - wobei der Alpenstaat durch seine Verpflichtung zur Neutralität sich des zweiten bis 1955 entledigt hatte. Aus reiner Neugier: Gibt es in Deutschland überhaupt einen Dialog darüber, Onkel Sams Einheiten zu verabschieden oder schätzt man sie so sehr als Devisenbringer, daß deren Anwesenheit gar nicht mehr hinterfragt wird?
                Was die steigende Kriminalität durch illegale Einwanderer angeht, ist das natürlich zu einem Gutteil hausgemacht. Genau darauf spielt Maria an, die in der Serie ja als pars pro toto für jene Randgruppe steht. Es ist eindeutig die Kritik an der Regierung, daß zu wenig für sie getan wird.
                Der dritten Staffel folgt mit "Zan: Sayonara, Zetsubou-sensei Bangaichi" eine OVA mit zwei Folgen, deren erste bereits am 17.11. erschienen ist. Ob eine weitere Staffel produziert wird, hängt v. a. von den Verkaufszahlen der DVDs ab. Das japanische System ist mit unserem quotengesteuerten und dem der VSA nicht vergleichbar, wo fast immer vor der Ausstrahlung der letzten Folge feststeht, ob eine weitere Staffel in Auftrag gegeben wird. Quoten von Anime sind nahezu belanglos. So zahlen auch nicht die Sender dafür, Serien ausstrahlen zu dürfen, sondern die an einer Produktion beteiligten Firmen zahlen für die Zeitfenster bei den Sendern. Soweit ich das verstanden habe, ist der Regelfall, daß erst relativ kurz vor der neuen "season" (auch im eigentlichen Sinn des Wortes, also "Saison, Jahreszeit", weshalb die meisten Serien etwa 13 Folgen oder ein Vielfaches davon haben) die Katze aus dem Sack gelassen wird. Bei Zan: SZS wartete man damit bis ca. drei Monate vor dem Premierentermin der ersten Episode. An Material wäre noch genügend vorhanden: Es wurden bereits 19 Sammelbände mit den im "Weekly Shônen Magazine" erschienenen Kapiteln von Kôdansha herausgegeben (Del Rey hat bisher vier veröffentlicht und drei weitere bereits angekündigt).
                • am

                  @Hughes:
                  Nochmals danke für die Antworten auf meine Fragen (wobei mir die "Stick Dog"-Sache durch selber Sehen inzwischen schon klar geworden war - tatsächlich ein überflüssiger Einfall), merci außerdem für deine weiteren Erläuterungen.
                  Inzwischen habe ich die erste Staffel sowie die ersten neun Episoden von Zoku SZS hinter mir und muss sagen, dass ich die Gestaltung mittlerweile nicht mehr wirklich als störend bzw. unangenehm empfinde. Was aber nicht heißt, dass ich ein Fan davon geworden bin. Wie du bereits geschrieben hast, wird dem Zuschauer allerhand abverlangt, und ich muss so ehrlich sein zuzugeben dass es mir etwas zu viel ist. Mein in meinem letzten Post abgegebenes Urteil über die inhaltlichen Qualitäten steht jedoch nach wie vor und wird sich höchstwahrscheinlich auch nicht mehr ändern, wobei mir die zweite Staffel bislang nicht besser gefällt als die erste (weniger allerdings auch nicht).
                  Aufgefallen, jetzt nicht unbedingt negativ, aber eben einfach aufgefallen sind mir übrigens die Verweise bzw. Seitenhiebe auf den "kriegsbegründeten japanischen Schuldkomplex" sowie die "Untätigkeit der japanischen Politk(er) gegenüber der Kontrolle fremder Nationen über eigenes Gebiet oder steigender Kriminalität durch illegale Einwanderung". Vielleicht ist man als Deutscher darauf geeicht, dass einem solche Punkte auffallen …
                  Wie auch immer: Von den scanlations auf onemanga.com habe ich mir schon ein bisschen was angeschaut, ist wirklich eine ganz angenehme Alternative.
                  Und zuletzt auch diesmal eine Frage: Endet die Serie mit der dritten Staffel, geht es danach noch weiter, oder steht diesbezüglich noch nichts fest?
                  • (geb. 1979) am

                    @Max:
                    Allgemein muß ich Dir Recht geben, daß alles, was vom Subtext ablenken kann, dem Erfassen der Aussage abträglich sein kann. So ähnlich hatte ich das betreffs der Zeichenweise bei SP geschrieben. Im Speziellen liegt der Fall etwas anders: SZS ist im Gegensatz zu SP von vornherein so konzipiert, daß man immer wieder auf die Pause-Taste drücken muß. Der Zuschauer wird dadurch praktisch zum Nachdenken gezwungen bzw. wird ihm dadurch die Zeit dazu gegeben. Kurz nach dem Intro in Episode 2 von Zan: SZS wird darauf sogar explizit hingewiesen: "How to watch Sayonara, Zetsubou-sensei: 1st pass, watch. 2nd pass, pause and understand the contents. If you can't understand, connect the nearby conversation, actors and recent news. 3rd pass, rewatch understanding the contents." Wie auch schon am 12.8. erwähnt, stellen Kôji Kumeta (Schöpfer der Manga-Vorlage) und Akiyuki Shinbô (Regisseur der Serie) an die Leser/Zuschauer hohe Anforderungen. Qualität und Fülle an Anspielungen und Gags wiegen diese aber mehr als auf. Mir persönlich genügt Schritt Nr. 2. Eine Wiederholung der Episoden ist sowieso irgendwann geplant.
                    Um das Ganze nicht auf eine Kultur zu beschränken, es also einem breiteren Publikum präsentieren zu können, spielt Kumeta nicht nur auf spezifisch japanische, sondern auch auf spezifisch "westliche" Themen und Personen an sowie auf Themen, die rund um den Globus verstanden werden. Hier setzt die von Shinbô erzeugte Dynamik ebenfalls an: Diese Art der Darstellung hat – neben den zuletzt erwähnten Gründen – zusätzlich noch die Aufgabe, jene Zuschauer zu binden, die sonst sofort abschalten würden, wenn sich (wie z. B. bei einem Kammerspiel) kaum etwas bewegt.
                    Wenn Dir aber diese Art zu sehr gegen den Strich geht, so gibt es immer die Möglichkeit die Comic-Vorlage von Kumeta durchzulesen. Einige Kapitel sind in Scanlation-Form (= Scan & Fanübersetzung) auf www.onemanga.com vorhanden. Die Reihe erscheint seit heuer auch in englischer Sprache bei Del Rey unter dem Titel "Sayonara, Zetsubou-sensei: The Power of Negative Thinking" und ist im gut sortierten Buchhandel zu erwerben. Inkludiert sind einige Seiten mit Übersetzungsnotizen und Erklärungen.
                    Zum "Stick dog" nur soviel: Mayo (ihre Vorstellungsgeschichte ist in Episode 12) hat einen Ast. Diese Tatsache verbindest Du dann mit einer Rosette. Der Hund befindet sich in (fast?) jeder Folge im Hintergrund.
                    Chiri parodiert in einer Szene die Deutsche Asuka Langley Sôryû aus "Shin Seiki Evangelion (Neon Genesis Evangelion)" (EVA), dem wohl bekanntesten Anime (freilich nicht bei uns). Ihr Deutsch soll jeden Zweifel ausräumen, daß jemand anderes gemeint sein könnte. (Man sieht die Anspielung an EVA aber auch an den auf den Zuschauer zukommenden Robotern, die genauso animiert sind wie die gigantischen Krieger aus dem Film "Kaze no Tani no Naushika (Nausicaä aus dem Tal der Winde)" sowie eben jene aus EVA, was daran liegt, daß Hideaki Anno, der Schöpfer von EVA, auch beim erwähnten Film von Hayao Miyazaki mitarbeitete). Genauer gesagt soll es sich bei Chiris Kampf um eine Szene aus einem der beiden Filme der Serie handeln.
                    Zu russische Flaschenpost = Molotow-Cocktail.
                    Errata: Es hätte bei den vorherigen Kommentaren selbstverständlich "Perfidie" und "Hôsô" lauten sollen ("Hosô" bedeutet "Straßenbelag" :-), "hôsô" "Sendung, Übertragung, Rundfunk".). Sumimasen.
                    • (geb. 1973) am

                      @Hughes:
                      Nachdem ich inzwischen die ersten zehn Episoden von Staffel 1 gesehen sowie zusätzlich bereits ein bisschen in die zweite Staffel reingeschmeckt habe, hat sich auch bei mir eine gewisse Gewöhnung an die Machart eingestellt. Trotzdem finde ich weiterhin: Weniger wäre mehr gewesen. Weniger Schnitte, weniger Einblendungen, weniger wechselnde Zeichenstile und Hintergründe etc.
                      Ich habe schon, nach wie vor, das Gefühl, dass die Sache damit auf Biegen und Brechen auf eigenwillig (Nehmen wir mal diese Bezeichnung anstelle von "originell", auch wenn es letztlich auf dasselbe rauskommt) getrimmt werden soll. Und ich kann mich auch nicht erinnern, solches in solchen Maßen in anderen Serien erlebt zu haben. Aber selbst wenn ich mit beidem falsch liegen sollte: Entscheidend ist (für mich), dass es mir in der Form wenigstens etwas zu viel ist und nicht so recht zusagt. Und weil es m.E. (Vgl. dazu die kurze Diskussion über die Ästhetik von South Park, die wir unlängst woanders hatten) den Blick auf das Entscheidende erschwert, nämlich das, was SZS inhaltlich zu bieten hat.
                      Und das ist doch durchaus einiges: ein nicht unintelligenter, teils sogar wirklich kluger Humor. Einige interessante Charaktere, wobei vor allem der Protagonist zu erwähnen ist. Ebenso interessante Betrachtungen eigentlich alltäglicher/banaler Punkte aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel heraus. Und gelungene Anspielungen und Seitenhiebe auf andere Sendungen sowie auf (nicht nur) japanische Kultur und Eigenheiten. Wobei mir dabei mangels fehlenden Hintergrundwissens sicher einiges, wahrscheinlich sogar vieles gar nicht aufgefallen ist. Den Auftritt meines alten Lieblings Bob Ross habe ich aber freilich schon bemerkt.
                      Auch wenn ich nicht alle bislang begutachteten Folgen storymäßig so ganz überzeugend fand bzw. hie und da Längen registriert habe: Mit einer wenigstens etwas konventionelleren Gestaltung, die eben diese Stärken mehr in den Vordergrund gestellt hätte anstatt (mich) davon eher abzulenken, hätte die Serie vielleicht jetzt bereits mit mir einen Fan mehr. So aber wird daraus wohl eher nicht wirklich was. Mehr mein Ding als die melancholischen An- und Ausfälle einer gewissen Haruhi Suzumiya ist sie aber, zumindest bisher, und frei nach Herrn Maestro kann ich festhalten: Ich werde bestimmt gucken, wie's weitergeht.
                      Vorab aber noch zwei Fragen: Was war/ist mit "Stickdog" und "zu russische Flaschenpost" gemeint? Und welche Serie wird durch Chiris Ausflug ins Deutsche parodiert? Für die Aufklärung schon mal danke.

                      weiter

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