Staffel 21, Folge 1–6

Staffel 21 von „Reisen in ferne Welten“ startete am 01.01.2017 auf 3sat.
  • Staffel 21, Folge 1 (45 Min.)
    Sheep Rock, eine markante Felsformation im Osten von Fair Isle. – Bild: SR/​Peter Kruchten
    Sheep Rock, eine markante Felsformation im Osten von Fair Isle.
    Shetland ist ein ganz besonderes Stück Schottland. Die rund hundert Inselchen liegen auf dem 60. Breitengrad; weit draußen im Nordatlantik wie Sibirien oder die Südspitze von Grönland. Was sind das für Menschen, die in dieser rauen Umgebung leben und ihr Shetland auf Dauer nicht missen möchten? Was kann am Leben auf diesen abgelegenen Inseln so faszinieren? Der Film besucht vier der bewohnten Inseln und geht diesen Fragen nach. Von der Hauptstadt Lerwick ins schottische Aberdeen ist es genauso weit wie ins norwegische Bergen oder auf die Faröer Inseln – etwa 350 Kilometer. Für die Wikinger lagen die Shetland Inseln genau auf ihrer Route Richtung Süden.
    Die Nordmänner siedelten sechseinhalb Jahrhunderte lang auf den Inseln. Nicht nur archäologische Funde bezeugen das; die Sprache der Shetländer ist ein schottisches Englisch mit 10 000 skandinavischen Lehnwörtern. Und jedes Jahr im Februar wird das „Up-Helly-A“, ein traditionelles Wikingerfest gefeiert. Ihre ungeschützte Lage im Nordatlantik beschert den Shetland Inseln auch ein sehr unbeständiges, oft extremes Wetter. Sonnenschein und milde Temperaturen können binnen Stunden von gewaltigen Stürmen oder dichtem Nebel abgelöst werden; Fähr- und Flugverkehr kommen zum Erliegen, die Menschen sind über Tage hinweg isoliert.
    Dass es außerdem an 250 Tagen im Jahr regnet, regt niemanden weiter auf. Dem Wetter zum Trotz sind die Inseln seit mindestens sieben Jahrtausenden ununterbrochen besiedelt. Shetland liegt weit ab von den Zentren der modernen Welt. „Exzentrisch“ wirken auch manche Menschen hier. Aber ganz sicher nicht verrückt. Energisch, selbstbewusst und fantasievoll sind Adjektive, die die Mehrheit der 23 000 Shetländer treffend beschreiben. Und wie sehen diese Menschen ihre Inseln? In den Worten eines Kapitäns: „Absolut magisch! Windig, nass, kalt …“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.01.20173sat
  • Staffel 21, Folge 2 (45 Min.)
    Die Mongolei ist ein riesiges, weites Land, fast viermal so groß wie Deutschland. In der Hauptstadt Ulan Bator pulsiert das Leben, die weite Steppe ist hingegen nur sehr spärlich besiedelt. Der Film zeigt die gewaltigen Unterschiede zwischen der Stadt, in der mongolische Tradition auf moderne Großstadtmenschen prallen, und dem weiten Land, in dem Nomaden noch immer weitestgehend isoliert umherziehen. Da sind zum Beispiel Tsogbajr und seine Frau Zolzaja. Die beiden sind Anfang 30, haben zwei Kinder und scheinen ein ganz normales modernes Stadtleben in Ulan Bator zu führen.
    Tsogbajr arbeitet als Verkäufer in einem Geschäft für Autozubehör. Doch neben seinem normalen Job geht er einer besonderen Berufung nach: Tsogbajr ist Schamane. Vor ein paar Jahren hat er seine Fähigkeit entdeckt, Kontakt zu seinen Ahnen aufnehmen zu können. Seither versteht er sich als ein Vermittler zwischen der traditionellen Geisterwelt und dem modernen Leben. Verlässt man die Stadt und fährt hinaus in die endlose Weite der mongolischen Steppe, findet man am Wegesrand immer wieder sogenannte „Ovoos“.
    Ovoos sind Steinhaufen, die als Glücksbringer für Reisende dienen. Man erkennt sie meist schon aus der Ferne, denn sie sind mit blauen Bändern geschmückt, die im Wind flattern. Sie sind die Wohnsitze der örtlichen Götter oder Geister, und ihnen erweist man besser die Ehre: man umrundet den Ovoo dreimal und hinterlässt ihm eine kleine Opfergabe, beispielsweise Geld, Bonbons oder auch abgenagte Knochen.
    In einem Jurtencamp, das von einer Nomadenkooperative betrieben wird, findet das Filmteam die einzige Nomadenbibliothek des Landes, untergebracht in einer Jurte. Auf dem Land leben die Nomaden fast genauso traditionell wie schon seit Jahrhunderten. Zwar müssen sie nicht auf Handy und Satellitenfernsehen verzichten, doch sie ziehen wie eh und je mitsamt ihren Ziegen- und Schafherden im Rhythmus der Jahreszeiten vom Sommer- ins Winterlager und wieder zurück. Doch die Verlockungen der Städte sind groß, deshalb entscheiden sich immer mehr Nomaden für ein modernes und vermeintlich besseres Leben in festen Häusern.
    Die nächste Station ist die alte Königsstadt Karakorum. Hier besucht das Team Erdene Zu, die bedeutendste Klosteranlage der Mongolei. Die Sowjets haben fast alle buddhistischen Heiligtümer in der Mongolei zerstört, aber Erdene Zu wurde in den 1990er-Jahren wieder aufgebaut. Und nun sorgt der Oberlama des Klosters dafür, dass hier wieder nach den alten buddhistischen Regeln gelernt und gelebt wird.
    In der Wüste Gobi treffen sie den Saurierforscher Tumendelger Khumbaa. In Shar Tsav, einer riesigen, rot leuchtenden Lehmfelsformation, wurden in den 1920er-Jahren Saurier Eier gefunden, damals eine Sensation. Bis heute ist es ein sagenhafter Ort. Wenn es in der Gobi regnet, werden oftmals Jahrmillionen alte Knochen frei gespült. Allerdings regnet es dort ziemlich selten. Galsan Tschinag ist nach Dschingis Khan der wohl bekannteste Mongole in Deutschland.
    Galsan Tschinag ist das Oberhaupt des Tuva Stammes im Altaigebirge und hat zur Zeit der sowjetischen Unterdrückung in Jena studiert. Dabei hat er so gut Deutsch gelernt, dass er seine poetischen Bücher über das Leben in der Mongolei sogar auf Deutsch verfasst. Neben der Literatur hat Galsan Tschinag eine weitere Leidenschaft: Er hat sich in den Kopf gesetzt, in der Mongolei eine Million Bäume zu pflanzen. Denn in den vergangenen Jahrzehnten haben die Mächtigen die Waldbestände rücksichtslos abgeholzt und gewinnbringend exportiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.01.20173sat
  • Staffel 21, Folge 3 (45 Min.)
    Die Fotografin Franziska Taffelt bereist die Karibik als Passagier auf einem Containerschiff. So bekommt sie exklusive Einblicke in eine besondere (Arbeits-)Welt und verschiedene Länder. Wer als Passagier auf ein Frachtschiff geht, ist meist der einzige Gast. Für Franziska Taffelt ist diese Reise die perfekte Mischung zwischen Arbeitsalltag auf einem Schiff und dem individuellen touristischen Programm, das sie von den Zielhäfen aus verfolgen kann. Sechs Monate ist die Besatzung eines Containerschiffes im Schnitt auf See. Sechs Monate ohne Freunde und Familie.
    Kontakt haben sie nur über das Internet und das auch nur wenn das Schiff im Hafen liegt. Essen, Schlafen, Wache schieben, Rost beseitigen: Der Alltag der Besatzung auf einem Containerschiff ist auf Dauer sehr eintönig. Die Freizeit füllen Filme, Basketball im Seewasserpool und einmal im Monat ein Fest. Da ist ein Passagier, zumal ein weiblicher, immer eine willkommene Abwechslung. Die Seefahrt ist immer noch eine Männerdomäne und das ist auch auf der Conti Elektra nicht anders. Aber die Zeiten ändern sich. Mit Kadettin Zaira Rubia gibt es immerhin schon ein weibliches Crewmitglied.
    Voraussetzung dafür, sich in dieser Männerwelt durchzusetzen ist ein gesundes Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass Frauen alles können, was Männer auch können. Zu allem Überfluss hat sich Zaira auch noch einen der härtesten und anstrengendsten Arbeitsplätze auf dem Schiff ausgesucht: den Maschinenraum! Den ganzen Tag ohrenbetäubender Lärm, Hitze und kein Tageslicht. Aber das ist genau die Art Herausforderung, die sich die junge Frau gewünscht hat. Kapitän Elmar Diamante hat drei Kinder.
    Sein Einkommen macht ihn zu Hause zu einem wohlhabenden Mann. Dafür nimmt er die lange Trennung von der Familie schweren Herzens in Kauf. Stolz zeigt er Fotos seines Hauses und seiner Farm, erzählt aber auch von der Trauer seiner Kinder bei jeder Abreise. Seinem Sohn rät er dringend von einer Karriere bei der Handelsmarine ab. Nichtsdestotrotz merkt man, dass er seinen Job liebt und viel von Führung und Motivation versteht. Er pflegt ein freundliches und großzügiges Verhältnis zur Mannschaft ohne dass dadurch die Disziplin leidet oder Respekt verloren geht – im Gegenteil.
    So spendiert er der Mannschaft einmal im Monat auf eigene Kosten ein Fest mit großem Spanferkelessen. Wie auf allen Schiffen ist das Essen zentral für die Moral der Mannschaft. Zuständig auf der Conti ist Koch Santiago Morales. Seine Küche begeistert Mannschaft wie Gäste. Zu verdanken haben das alle seiner Mutter. Die hat den jungen Santiago früh im Haushalt eingespannt und ihm das Kochen beigebracht. Gewöhnungsbedürftig, vor allem für Passagierin Franziska, sind nur die Essenszeiten, angepasst an die Arbeitszeiten: 8 Uhr Frühstück, 12 Uhr Mittag und um 17 Uhr gibt es schon Abendessen.
    Ebenso, wie auf einer Kreuzfahrt sind die Landgänge auf so einer Reise das Salz in der Suppe. Ihre ersten Touren macht Franziska Taffelt noch in der Dominikanischen Republik. Die Halbinsel Samana im Norden zählt zu den schönsten Landesteilen. Hier sind auch die meisten Touristen, allerdings merkt man davon wenig. Ein Effekt der vorherrschenden All-Inclusive Angebote, verlassen doch die wenigsten Gäste ihre Clubs. Für den Individualreisenden ein Segen, man trifft kaum andere Besucher.
    Eines der Highlights ist die Bootstour durch den marinen Nationalpark Los Haitises. Die beindruckenden Mangroven sind ein Paradies für Vögel aller Art und die vorgelagerten Inseln bieten Karibikidylle in Reinform. Puerto Rico ist als Überseegebiet durch und durch amerikanisch, auch wenn die historische Altstadt noch einen wenig spanisch/​kolonialen Charme versprüht. Für Franziska bleibt allerdings nur wenig Zeit, denn der Fahrplan hat sich mal wieder geändert und die Conti Elektra kommt Stunden später als geplant im Hafen von San Juan an.
    Etwas mit dem man sich als Passagier auf einem Frachtschiff abfinden muss: Im Gegensatz zur Kreuzfahrt wo der Passagier im Mittelpunkt steht, steht beim Frachtschiff die Ladung und der Charterer an erster Stelle. Zeitpläne können sich ändern und gewartet wird nicht. Deshalb muss der Passagier auch immer erreichbar sein. In Costa Rica passiert es dann schon wieder. Die Conti legt erst abends an und in den frühen Morgenstunden schon wieder ab. Da fällt der Besuch im Nationalpark ins Wasser.
    Dafür ist die nächste Station, Panama, umso beeindruckender. Franziska besucht die Gatunschleusen. Erste Station für Schiffe auf ihrem Weg vom Atlantik zum Pazifik durch den Panamakanal. Absolutes Highlight ist allerdings der Besuch bei den Emebera Quera. Das Dorf des indigenen Volkes ist nur per Boot zu erreichen. Auf einem Einbaum geht es tief in den Dschungel. Auch wenn die Embera auf den Besuch von Touristen eingestellt sind hat sich das kleine Volk viel von seiner Kultur bewahrt und führt eine friedliche und naturverbundene Existenz abgeschieden vom modernen Leben in den Städten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.01.20173sat
  • Staffel 21, Folge 4 (45 Min.)
    Seit seinem Aufstieg zur Hauptstadt hat das ehemals kleine Dorf Bangkok eine steile Karriere gemacht. Auf der Liste der meistbesuchten Städte kämpft es mit London um den ersten Platz. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.01.20173sat
  • Staffel 21, Folge 5 (45 Min.)
    Der Sansibar-Archipel ist eine Gruppe von drei größeren und mehreren kleineren Inseln vor der Küste Tansanias. Benannt ist er nach der größten Insel Sansibar, die heute Unguja heißt. Der Film schildert das Leben und den Alltag im Sansibar-Archipel. Er führt in eine Welt, in der längst die Moderne Einzug gehalten hat, wo aber die jahrhundertalte Bauweise der Dhau-Fähren heute noch unverzichtbar für den Warenaustausch und Personenverkehr ist. Die Inseln gehören zu Tansania und es verkehren täglich mehrere Fähren und moderne Schnellboote zwischen Dar es Salam auf dem Festland und Sansibar Stadt.
    Daneben kommt aber den traditionellen Dhau-Fähren bis heute eine wesentliche Rolle zu. Unter dem Begriff Dhau versammelt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Segelschiffe aus Holz in zahlreichen Größen, deren gemeinsames Merkmal ein flaches, schräg aus dem Kiel hervorgehendes Vorderteil ist. Ein Boots-Typ, wie er vor allem im Indischen Ozean seit vielen hundert Jahren mehr oder weniger unverändert gebaut wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.01.20173sat
  • Staffel 21, Folge 6 (45 Min.)
    Die Insel Koh Rong ist ein Paradies für Rucksacktouristen
    Wolkenverhangene Berge, der riesige Fluss Sap, die feinen Sandstrände am Golf von Thailand – allein die Natur macht eine Reise durch Kambodscha zum Erlebnis. Wer seinen Besuch in dem südostasiatischen Land nicht nur auf die berühmten Tempelanlagen von Angkor Wat beschränkt, erlebt ein Land, das sich rasant entwickelt. Die Städte boomen, allen voran Phnom Penh, die Hauptstadt am Zusammenfluss von Sap und Mekong. Dennoch sieht man im Alltag keine Hektik, der Verkehr fließt gemächlich, die Menschen nehmen sich Zeit, um ihre Traditionen zu leben, auch die buddhistischen Traditionen. Kambodscha ist ein junges Land, doch die Geschichte ist überall präsent.
    Die Stadtzentren sind geprägt von den Kolonialhäusern der Franzosen, und bis heute ist das Trauma zu spüren, das die Diktatur der Roten Khmer und der Krieg gegen sie, der bis Ende der 1990er-Jahre dauerte, hinterlassen haben. Umso mehr freuen sich die Menschen über das Interesse durch die Touristen aus aller Welt. Die Reise durch das Land der Khmer führt vom Fluss Sap in die Stadt Battambang im Nordwesten Kambodschas, von dort in die Hauptstadt Phnom Penh und weiter in den Süden an den Golf von Thailand – in die Städte Kampot, Kep und Sihanoukville. Von hier aus geht es auf die vorgelagerte Insel Koh Rong. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.01.20173sat

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Reisen in ferne Welten online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…