Nikita – Review

von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Rezension von Ralf Döbele – 06.10.2010

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Nikita – Bild: RTL II
Nikita

20 Jahre ist es nun schon her, seit die schöne Killerin ‚Nikita‘ erstmals auf der Bildfläche der Popkultur erschien. Luc Bessons französischer Thriller mit Anne Parillaud in der Titelrolle gilt bis heute als absoluter Kultfilm und zog eine japanische und eine amerikanische Neuverfilmung, sowie zwei Fernsehserien nach sich. Die erste, „La Femme Nikita“, versammelte eine ebenso leidenschaftliche Fanbasis hinter sich, wie einst der Film. Die kleine Kabelserie vom damals noch recht unbedeutenden Sender USA mauserte sich zu einem internationalen Erfolg und als nach vier Jahren einfach Schluss sein sollte, erkämpften sich die Fans eine letzte Staffel, in der die noch offenen Storylines zu Ende geführt wurden.

Nun, neun Jahre später, ist Nikita wieder da, in neuer Gestalt und auf dem Network The CW, das zuletzt mal erfolgreicher („90210“) und mal weniger erfolgreich („Melrose Place“) Neuauflagen bekannter Kultklassiker an den Start schickte. Die neue „Nikita“ setzt sich gewollt visuell und thematisch vom Besson-Film und der ersten Serie ab. Aus der „Section One“ ist hier die „Division“ geworden und die Handlung setzt ein, nachdem Nikita vor der gewissenlosen Geheimorganisation geflüchtet ist. Mit Maggie Q in der Hauptrolle hat der Sender außerdem einen hochkarätigen Action-Star für die Hauptrolle gewinnen können, und auf dem Bildschirm sollte Action-Regisseur und Produzent McG („Terminator: Die Erlösung“ /​ „Drei Engel für Charlie“) für eine dichte Mischung aus Atmosphäre und beeindruckenden Stunt-Sequenzen sorgen. Der Rest der Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen: Shane West („Emergency Room“), Melinda Clarke („O.C., California“), Ashton Holmes („The Pacific“) … Die Produzenten haben eine Kulttruppe vor „Nikita“ zusammengetrommelt. Doch ist das genug um ein neues Kapitel im Franchise und auch für das Network aufzuschlagen?

Maggie Q als ‚Nikita‘

„Dein Leben ist vorbei! Ich bin hier um dir ein neues anzubieten. Aber du musst es dir verdienen wollen.“ Es ist nicht das erste Mal, dass Michael (Shane West) so eine neue Rekrutin der „Division“ begrüßt. Das alte Leben von Alex (Lyndsy Fonseca, „Desperate Housewives“) ist vorbei. Bei einem Raubüberfall tötete ihr Komplize einen Angestellten, doch nur Alex schnappte man. Damit wurde die junge, schöne Verbrecherin zu einer idealen Kandidatin für die Division. Die amerikanische Geheimorganisation ist stets auf der Suche nach eleganten Killerinnen um ihr Agententeam zu verstärken. Dabei lässt sie ihnen keine echte Wahl zwischen einem anonymen Grabstein oder einem Leben als Division-Mitglied. Für die Welt da draußen ist Alex bereits tot.

Auch Nikita (Maggie Q) hatte zunächst keine Wahl. Jahrelang war sie ein Mitglied der Division, bis ihr die Flucht gelang. Die Organisation konnte nicht tolerieren, dass sie sich doch tatsächlich verliebt hatte. Ihr Freund Daniel bezahlte das mit dem Leben. Drei Jahre lang war Nikita danach in der Versenkung verschwunden, doch damit ist es nun vorbei. Nikita tritt zu einem Rundumschlag gegen die Division an, will sich nicht nur an der Organisation rächen, sondern sie komplett zerschlagen.

Dafür entführt sie nicht nur den Computerspezialisten Birkhoff (Aaron Stanford), um sich Zugang zum Netzwerk der Division zu verschaffen. Sie sabotiert auch den geplanten Mord an einem afrikanischen Politiker, der durch die Organisation durchgeführt werden sollte. Stattdessen setzt Nikita diesen einfach vor den Vereinten Nationen ab. Langsam gerät der eigentlich skrupellose Divisions-Anführer Percy (Xander Berkeley, „24“) in Panik. Er setzt Michael auf Nikita an, doch die taucht einfach bei einem wichtigen Gala-Empfang auf, bei dem es auch um die Finanzierung der Division gehen sollte. Es kommt zum einem Showdown zwischen Nikita und Michael. Beide müssen sich entscheiden, schließlich verband sie einst mehr als nur eine professionelle Beziehung.

Währendessen findet sich Alex mehr schlecht als recht mit ihrer neuen Situation in der Division ab. Sie lernt andere Rekruten kennen, darunter den ambitionierten Thom (Ashton Holmes). Eine Ansprechpartnerin findet sie in der eleganten Amanda (Melinda Clarke), die nicht für das körperliche, sondern das optische Training der neuen Agentinnen verantwortlich ist: „Heimat ist dort, wo man aufhört wegzulaufen“, versichert Amanda ihr. Doch Alex will gar nicht weglaufen, auch wenn sie in einem scheinbar verzweifelten Moment Amanda mit einem Messer attackiert. Alex ist genau dort, wo sie sein will – und wo Nikita sie haben will.

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