„Lotta in Love“: Telenovela mit Janin Ullmann zurück im deutschen Fernsehen

Wiederholung der glücklosen ProSieben-Serie

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 22.03.2023, 20:00 Uhr

„Lotta in Love“ mit Janin Ullmann als Carlotta „Lotta“ Wiesner – Bild: ProSieben/Stephan Pick
„Lotta in Love“ mit Janin Ullmann als Carlotta „Lotta“ Wiesner

Im Zuge des durch Sendungen wie „Bianca – Wege zum Glück“ und „Verliebt in Berlin“ in Deutschland ausgelösten Telenovela-Booms versuchte sich im März 2006 auch ProSieben an dem Genre. Am Vorabend wurde die Serie „Lotta in Love“ an den Start geschickt. In die titelgebende Doppelrolle schlüpfte Janin Ullmann (damals noch Janin Reinhardt), die bis dato vor allem als VIVA-Moderatorin bekannt war. Der große Erfolg blieb aus, doch wer noch einmal einen Blick auf die Serie werfen möchte, erhält demnächst Gelegenheit dazu.

Der Pay-TV-Sender Sat.1 Emotions wiederholt die Telenovela noch einmal von Anfang an – es handelt sich um die erste Ausstrahlung seit 2017. Zu sehen ist „Lotta in Love“ ab dem 29. März montags bis freitags zur Mittagszeit gegen 12:15 Uhr in Doppelfolgen. Dauerhaft verfügbar ist die komplette Serie mit allen 130 Folgen übrigens im kostenpflichtigen Bereich des Streamingdienstes Joyn Plus+.

Die Geschichte von „Lotta in Love“ wurde damals vorgestellt als „Cinderella meets Doppeltes Lottchen“. Im Mittelpunkt steht die Münchner Wäschereiangestellte Carolotta „Lotta“ Wiesner (Janin Ullmann), die Backstage-Karten für ein Konzert der Sängerin Alex Weidenstein (ebenfalls Janin Ullmann) gewinnt. Lotta sieht Alex täuschend ähnlich, wird prompt mit dem Popstar verwechselt, nachdem sie deren Kostüme anprobiert hat.

Als Alex einen Schwächeanfall erleidet, wird Lotta unverhofft zur Zugabe auf die Bühne geschickt. Sogar Alex’ Freund Michael lässt sich in die Irre führen und küsst Lotta, die sich daraufhin sofort in den gutaussehenden Gitarristen verliebt. Lotta soll in Zukunft als Double für Alex arbeiten und für sie gelegentlich einspringen. Lotta sagt begeistert zu, nicht ohne Hintergedanken. Doch bis Lotta das Herz von Michael erobern kann und auch von den anderen nicht nur dann akzeptiert wird, wenn sie gerade in Alex’ Rolle schlüpft, hat sie noch einen langen Weg vor sich …

„Lotta in Love“ wurde in den Münchner Bavaria Studios von der Rat Pack Filmproduktion produziert. Janin Ullman wurde quasi in letzter Sekunde für die Hauptrolle besetzt, die eigentlich von der Schauspielerin und Sängerin Anna verkörpert werden sollte. Um Aufmerksamkeit zu erzeugen, absolvierte Janin Ullmann als Alex vor dem Serienstart einen Gastauftritt über drei Episoden im Sat.1-Erfolg „Verliebt in Berlin“, zudem wurde ein zugehöriges Magazin zur Serie veröffentlicht. Der erhoffte Effekt trat nicht ein: ProSieben konnte mit „Lotta in Love“ am Vorabend nicht punkten, sondern erreichte von Anfang an nur enttäuschende Quoten.

Es gab diverse Rettungsversuche. Beispielsweise wurde der damalige „GNTM“-Juror Bruce Darnell für Gastauftritte verpflichtet und der Popsänger Patrick Nuo stieg als Gesangslehrer für Lotta in die Serie ein. Nadine Arents kam als „intrigante Femme Fatale“ in die Serie und sollte männliche Zuschauer anlocken. All das half jedoch nicht, zu stark war die Soap-Konkurrenz durch „Verbotene Liebe“ und „Marienhof“ im Ersten. Ab Mitte Juli musste „Lotta in Love“ ihren Platz am Vorabend räumen, dennoch wurden von ursprünglich geplanten 200 Folgen immerhin 130 produziert, die auch alle auf ProSieben ausgestrahlt wurden – wenn auch auf undankbaren Sendeplätzen. Zunächst wurde die Serie in Doppelfolgen am Sonntagvormittag weitergezeigt. Doch im Verlauf der Monate wanderte die Ausstrahlung von anfangs 10 Uhr vormittags immer weiter ins Frühprogramm. Die Deutschlandpremiere der letzten beiden Folgen erfolgte schließlich im August 2007 frühmorgens zwischen 4 und 6 Uhr. Produzent Christian Becker zog nach dem Ende das Fazit: Es war der falsche Zeitpunkt und der falsche Sender.

Janin Ullmann ließ sich von dem Misserfolg nicht entmutigen und verfolgte konsequent ihren Karriereweg weiter. Zu Beginn der 2010er Jahre absolvierte sie ein journalistisches Volontariat beim NDR. Anschließend moderierte sie dort bis 2021 das Format „Lieb & teuer“ und wurde Teil des Teams der Satireshow „extra 3“. Ihre Sendung „Bilder von Dir“ wurde 2016 für den Grimme-Preis nominiert. Zwischen 2012 und 2019 war Ullmann außerdem Moderatorin von „PopXport – Das Deutsche Musikmagazin“ bei DW-TV. Ein Comeback auf der großen Showbühne feierte sie ab 2018 als Moderatorin der ProSieben-Show „Das Ding des Jahres“. Im vergangenen Jahr ertanzte sie Platz 2 in der RTL-Show „Let’s Dance“. Aktuell moderiert sie bei RTL+ die Kuppelshow „Make Love, Fake Love“ und bei VOX die Musikshow „Song Clash“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    wenn sie früher keiner sehen wollte, weshalb bekommen wir diese Serie jetzt wieder aufgetischt. Man sollte sich lieber mal was Neues ausdenken. "Rote Rosen" "Sturm der Liebe" u.a. Serien laufen doch auch jahrelang und sind beliebt. Bringt lieber mal "Bianca" wieder. Die kann man sich anschauen. Oder strengt endlich euer Gehirn mal an. Nur sehr viel Gehalt kassieren aber NICHTS leisten funktioniert echt nur bei den TV Sendern. Echt schäbig !!!

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