„Breaking Bad“: Mark Margolis ist tot

Der amerikanische Schauspieler Mark Margolis ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Familie laut Deadline. Demnach sei er im Beisein seiner Ehefrau und seines Sohnes nach kurzer Krankheit im Krankenhaus in New York City verstorben. Während die Karriere von Margolis Dekaden am Theater und vor der Kamera umfasste, wurde er vor allem durch die Rolle als Gangster-Boss Hector „Tio“ Salamanca in der Serie „Breaking Bad“ und dem Prequel „Better Call Saul“ bekannt, für die er auch eine Emmy-Nominierung erhielt.

Tio war in dem Serienuniversum zum Don in Don Eladios Drogenkartell aufgestiegen und hatte mit seinen Familienangehörigen großen Einfluss auf das Drogengeschäft im Norden Mexikos und den angrenzenden Gebieten der USA. Das brachte ihn schließlich in Konflikt mit dem aufstrebenden Gus Fring (Giancarlo Esposito) und löste eine tödliche Vendetta zwischen beiden aus. Nach einem Schlaganfall war Tio schließlich an einen Rollstuhl gefesselt. Dabei blieb ihm aber sein scharfer Verstand und sein unbestimmter Wille, alle Feinde seiner Familie auszumerzen. Letztendlich konnte Walter White (Bryan Cranston) Tios Hass auf Gus Fring für einen zerstörerischen Racheakt nutzen. Nachdem „Breaking Bad“ die Geschichte von Tio und Gus bereits durch Rückblicke beleuchtet hatte, wurde die Geschichte der beiden auch im Prequel „Better Call Saul“ weitererzählt.

Der 1939 in Philadelphia geborene Mark Margolis ging jung nach New York, um dort am Actors Studio Schauspiel zu studieren. Zu seinen Lehrer*innen gehörten die bekannten Ausbilder Stella Adler und Lee Strasberg. Danach stand Margolis auf der Theaterbühne. 1962 heiratete er Jaqueline, die Frau, die ihn schließlich bis zum Sterbebett begleiten sollte, 1966 kam das einzige gemeinsame Kind zur Welt. Neben Theater-Touren und Off-Broadway-Stücken wurde ab Mitte der 1970er das Fernsehen zu Margolis’ zweitem Standbein.

In seiner Karriere kam er zu zahlreichen Episodenrollen, längere Handlungsbögen hatte er in der 80er-Jahre-Serie „Der Equalizer“, der DailySoap „California Clan“, HBOs Gefängnisdrama „Oz – Hölle hinter Gittern“, nach „Breaking Bad“ dann auch in „Person of Interest“ und der zweiten Staffel von „American Horror Story“. Seine letzte größere Rolle hatte Margolis – erneut als Mafioso und an der Seite von Bryan Cranston – in „Your Honor“.

Im Verlauf seiner Karriere war Margolis in Nebenrollen in zahlreichen bekannten Filmen dabei, darunter „1492 – Die Eroberung des Paradieses“, „Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“, „Absolute Power“, „Mickey Blue Eyes“, „Hannibal“ und „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“.

Zahlreiche Kollegen würdigen Mark Margolis nach Bekanntwerden seines Todes. Bryan Cranston hob etwa hervor, dass Margolis ein liebenswerter Mensch war, der abseits der Kamera freundlich und tiefsinnig war, während er vor der Kamera furchteinflößend zu wirken wusste. Zwar sei er eher ruhig aufgetreten, habe aber über ein schelmisches Gemüt verfügt und gerne Witze geteilt.

Luis Moncada, der in „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ einen der beiden mörderischen Neffen und Handlanger von Tio Salamanca porträtierte, bringt mit seiner Wertschätzung auf den Punkt, was viele Kollegen ebenfalls würdigten: R.I.P., mein Freund. Er war ein class act, ein Mann alter Schule. Keine selbstgefällige Attitüde und sehr humorvoll. Wir haben eine Menge Zeit mit ihm [bei den Dreharbeiten] verbracht. Er hat uns Geschichten über seine [Anfangsjahre] in New York erzählt. Es war eine großartige Erfahrung. Ich werde unsere Unterhaltungen nie vergessen, mein Freund. Ruhe in Frieden, Mark. Wir vermissen dich.