Folge 2

  • 2. Die Frauen und Hitler

    Folge 2 (45 Min.)
    „Er hat mich in 23 Jahren nicht einmal enttäuscht.“ – „Er hat meine Jugend zerstört, meine Zukunft.“ Zwei Aussagen von Frauen über Adolf Hitler. Sie verdeutlichen das Spektrum der Frauen-Schicksale im Nationalsozialismus. Wie haben Frauen diese Zeit erlebt? Mit Hilfe von Archivmaterial und letzten noch lebenden Zeitzeuginnen zeigt Thomas Hausner verschiedene Frauen-Schicksale: Wie sie Adolf Hitler fanatisch zujubelten und bereitwillig die emanzipatorischen Errungenschaften der 20er Jahre aufgaben, sich Mutterkreuze umhängen ließen und der männlichen Dominanz des Nationalsozialismus unterordneten. „Wir waren so jung, so unpolitisch, so dumm“, sagt Brunhilde Pomsell, Sekretärin im Reichspropagandaministerium, heute.
    Aber es gibt auch die andere Seite: Erna Proskauer, Deutsch-lands älteste lebende Juristin. Als eine der ersten Frauen studiert sie in den 20er Jahren Jura, Berufs-ziel Richterin. Sie wird Assessorin – verbeamtet wird sie nicht. Sie ist Jüdin. Bereits 1933 wan¬derte sie nach Palästina aus. Oder Irma Trksak: die blonde, blauäugige Österreicherin ist slowakischer Abstam-mung. Nach der Annexion Österreichs darf sie als Lehrerin nicht mehr arbeiten, schließt sich einer Widerstandsgruppe an. Sie ist sich heute sicher, dass sie nur überlebt hat, weil die Nazis den Frauen „das nicht zugetraut haben“. Von ihren schrecklichen Erlebnissen im Konzentrationslager Ravensbrück träumt sie heute noch.
    Kinder und Küche sollten nach Meinung der Nazis der Lebensinhalt für Frauen sein. Im Bund deut¬scher Mädel bekommen sie diese Ziele von frühester Jugend an
    beigebracht und lernen, wie wichtig die „richtige“ Partnerwahl ist. Der Film zeigt, dass neben den nationalsozialistischen Jugendorgani¬sationen bis 1937 auch noch die katholischen Jugendorganisationen existierten. Ähnlich diszipliniert, aber mit völlig anderen Inhalten versuchten sie, dem nationalsozialistischen Gedankengut zu trotzen. Paula Linhart war Mitglied im katholischen „Quickborn“. Als Sozialarbeiterin war sie später verant¬wortlich für Behinderte und schaffte es, dass keines ihrer Mündel Opfer der Euthanasie wurde.
    Mit Kriegsausbruch hatte die Propaganda nichts mehr zu tun mit der Lebensrealität der Frauen. Kinder¬gärten wurden eingerichtet, damit die Frauen ihre Männer an deren Arbeitsplätzen ersetzen konnten. Und auch die Wehrmacht nahm die Frauen gerne. Das war die Chance von Ilse Schmidt. Von einem kleinen Dorf in der Nähe von Berlin direkt nach Paris – die Besetzung machte es möglich. Noch heute erinnert sie sich gerne an die Zeit in der französischen Metropole. Dass sie Teil der Besatzungsmacht war, blendet sie aus. Die grausamen Seiten des Krieges werden ihr erst im ukrainischen Rudnow bewusst – Bilder von Deportationen und Erschießungen, die sie bis heute verfolgen.
    Thomas Hausner lässt in dieser Dokumentation Frauen zu Wort kommen, die Opfer, Mitläuferinnen und Täterinnen waren. Sie sprechen darüber, wie sie versuchten, ihr Leben und das Leben anderer zu retten – und wie sie sich schuldig machten. Auch wenn die NS-Ideologie männlich dominiert war und Frauen nur das Gebären und Kochen zugestand, deutlich wird, dass der Nationalsozialismus auch Frauensache war! (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.11.2000Bayerisches Fernsehen

Sendetermine

Di 30.09.2008
11:15–12:00
11:15–
Di 23.09.2008
16:45–17:30
16:45–

evtl. ältere Sendetermine sind noch nicht erfasst

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