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  • O schaurig ist’s übers Moor zu gehn, Wenn es wimmelt vom Heiderauche, Sich wie Phantome die Dünste drehn, Wenn das Röhricht knistert im Hauche. So hat Annette von Droste-Hülshoff in ihrem Gedicht „Der Knabe im Moor“ eine Landschaft beschrieben, die noch immer ihre Geheimnisse birgt. Zum Beispiel die Moorbahnen, die bereits seit über hundert Jahren Torf durchs Moor fahren. Kein anderes Transportgerät kommt so gut durch sumpfiges Gelände wie die Eisenbahn. Über Schienen und Schwellen wird der Druck großflächig verteilt, so dass die Bahn nicht einsinkt.
    Dieser Vorteil verhalf der letzten Feldbahn zum Überleben. Das Schienennetz in den Moorgebieten zwischen Meppen und Hamburg umfasst mehrere hundert Kilometer. Eine ganze Reihe von Firmen betreiben dort seit 150 Jahren Torfabbau. Dort fährt auch regelmäßig der Moor-Express als Touristenattraktion durch das Teufelsmoor und vorbei an der Künstlerkolonie Worpswede. Eisenbahn-Romantik besucht Moorbahnen, die noch immer ihren Dienst auf 600 und 900 Millimeter Spurweite verrichten und Torf auf morastigem Untergrund transportieren. (Text: SWR)
  • Die Fahrt mit dem Glacierexpress ist eine der berühmtesten Eisenbahnreisen der Welt. In acht Stunden erlebt man zwischen St. Moritz und Zermatt knapp 300 Kilometer Schweizer Alpenlandschaft in ihrer schönsten Form. Seit 88 Jahren gehört die Reise mit dem „langsamsten Schnellzug der Welt“ zu einer der aufregendsten und bequemsten Möglichkeiten, die Alpen zu entdecken. Die Reise beginnt im mondänen St. Moritz, dem Geburtsort der alpinen Winterferien, natürlich im Winter. Hier bläst Hans Peter Danuser ins Alphorn. Der ehem.
    Kurdirektor von St. Moritz hat schon in den 1980er Jahren in New York mit dem Alphorn für den Glacierexpress geworben. Hinter St. Moritz fährt der Zug durch den Albulatunnel. Auf der anderen Seite geht es bis Thusis bergab auf einem UNESCO-Weltkulturerbe, der Albulalinie. Die Strecke ist harmonisch in die Landschaft eingebettet und gilt als Paradestück der Bahnpionierzeit. Den großen Höhenunterschied von 1.000 Metern überwindet der Zug mittels mehrerer Kreiskehrtunnel. Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen den „schönsten Flecken der Schweiz“, den Bergsee „Lai de Palpuogna“.
    Über die berühmteste Eisenbahnbrücke der Schweiz, das Landwasserviadukt, fährt der Glacierexpress langsam Chur entgegen. In der Brunnenstadt lässt sich das Fernsehteam über die Bedeutung des Wortes „Waschweib“ aufklären. Nun überquert der Glacierexpress in Reichenau genau die Stelle, wo sich Vorder- und Hinterrhein zum Rhein vereinen. Es folgt die Fahrt durch die Ruinaulta, wie die Rheinschlucht zwischen Reichenau und Ilanz auf Rätoromanisch heißt. Weiße Felsen und bizarre Gesteinsformationen haben diesen Abschnitt berühmt gemacht.
    Vom „Grand Canyon der Schweiz“ ist es nicht mehr weit bis Disentis, wo das Streckennetz der Rhätischen Bahn endet. Der Film besucht das Kloster Disentis. Darin befindet sich ein berühmtes Gymnasium, die älteste Schule des Kantons Graubünden. Hier wird noch Rätoromanisch gelehrt. Eine neue Zahnradlok ist angehängt, nun geht es steil bergauf zum höchsten Punkt der Reise im Glacierexpress auf den 2.033 Meter hohen Oberalppass. Im Winter ist die Passstraße gesperrt und der rote Zug schlängelt sich durch eine einzigartige Gebirgslandschaft.
    Wegen Lawinengefahr ist die Strecke über den Oberalppass ab und zu auch für den Zug gesperrt. Dann beginnt morgens um fünf Uhr für das Schleuderteam der Arbeitstag und auch die Schneeräumung. Oben am Pass wartet bereits ein Hubschrauber der Lawinenwacht. Vom Helikopter aus werden Gefahrenstellen ausgemacht und sodann gesprengt. Am Vormittag kann der Oberalppass wieder frei gegeben werden und der Zug fährt nach Andermatt im Kanton Uri.
    Andermatt ist ein kleines Städtchen am Fuße des Gotthardmassivs und war einst eine wichtige Garnison in der Schweiz. In Realp verschwindet der Glacierexpress im 1982 erbauten Furka-Basistunnel. In den ersten fünf Jahrzehnten fuhr der Zug über die Furka-Bergstrecke, von wo aus man den namensgebenden Rhonegletscher, den Glacier, sehen konnte. Mit dem neuen Tunnel wurde die Bergstrecke gesperrt. Eisenbahnfreunde haben sich daraufhin daran gemacht, die Strecke zu erhalten und zu betreiben. Der Film beobachtet den Aufbau der Steffenbachbrücke, eine Klappbrücke, die jedes Jahr auf- und abgebaut wird, um im Winter einer Lawine Platz zu lassen.
    Heute fahren Eisenbahnfans auf der Furka-Bergstrecke im Sommer mit Dampfzügen über den Berg. Den Rhonegletscher kann man allerdings auch bei diesen Fahrten nicht mehr sehen. Er hat sich stark zurückgezogen und allein im Sommer 2017 acht Meter an Dicke verloren. In Oberwald wird wieder umgestiegen in den Glacierexpress und man passiert die Grenze zum Kanton Wallis. Gemächlich geht es nun bergab – die letzten Kilometer bis nach Brig im Rhonetal.
    Das Städtchen war schon immer ein wichtiger Transitort. Reger Handel brachte der Stadt Wohlstand, davon zeugt noch heute der Stockalper-Palast, ein bedeutender barocker Palastbau der Schweiz. Am Nachmittag verlässt der Glacierexpress das Rhonestädtchen. Das Wallis, die Sonnenstube der Schweiz, zeigt sich hier von seiner schönsten Seite. Vor Stalden beginnt die steilste Strecke des Glacierexpress mit 125 Promille. Etwas weniger Promille werden hier in schrägen Gläsern im Zug dargereicht – Heidawein.
    Die Weingläser sind schräg, damit sie bei steiler Bergfahrt auf dem Tisch geradestehen. Der Wein stammt aus der Gegend. Oberhalb der Strecke, bei Visperterminen, befindet sich der höchstgelegene Weinberg nördlich des Alpenhauptkammes auf einer Höhe von 1.150 Metern. Auf den letzten Kilometern vor der Endstation Zermatt bestaunen Zuschauerinnen und Zuschauer die zirkusreife Akrobatik der Kellnerin beim Grappa einschenken. Im hohen Bogen gießt sie aus etwa einem Meter Entfernung Grappa in ein Schnapsglas.
    Ins autofreie Zermatt darf man nur mit einem Pendelzug oder eben mit dem Glacierexpress fahren. Was St. Moritz ab Mitte des 19. Jahrhunderts für Skifahrerinnen und Skifahrer der englischen High Society war, war Zermatt für Bergsteiger gewesen. Rund um Zermatt thronen 30 Viertausender – darunter auch „Gottes Pyramide“, das Matterhorn. Krönender Abschluss einer Fahrt mit dem Glacierexpress ist daher für viele die Fahrt mit der Gornergratbahn. Vom mehr als 3.000 Meter hohen Gornergrat bietet sich vor allem am Spätnachmittag ein unvergleichlicher Blick auf den meistfotografierten Berg der Welt, das Matterhorn. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.05.2018SWR Fernsehen
  • Durch die Rebhänge von Retz windet sich der Reblaus Express bergauf durch eines der schönsten Weinbaugebiete Österreichs. Gemächlich fährt er vom Wein- ins Waldviertel. Rund eineinhalb Stunden braucht der Zug für die knapp 40 Kilometer bis in den Waldviertler Ort Drosendorf. Eine alte Strecke, eigentlich längst stillgelegt, in einem dünn besiedelten Gebiet. Reben, Felder und Wälder wechseln sich ab, ein Paradies für Radfahrer. Der Zug verkehrt im Sommer an den Wochenenden, Mitglieder eines rührigen Vereins kümmern sich um die Fahrgäste. Sie betreiben den Reblaus-Express überaus gerne.
    Früher wurden hier vor allem Holz und Getreide transportiert, inzwischen denkt man sogar wieder darüber nach, den Güterverkehr wieder aufzunehmen. Zumindest an Wochenenden erlebt die idyllische Bahn eine Renaissance. Rund 80 Kilometer von der Strecke des Reblaus-Express’ entfernt im Gmünd wird nach wie vor die Waldviertler Schmalspurbahn betrieben. 2001 endete der reguläre Betrieb, doch im Sommer fahren Züge für Touristen. Die Dampfzüge locken Gäste an. Auch hier gilt: totgesagte leben länger. „Eisenbahn-Romantik“ ließ sich in historischen Wagen vom „Wein in den Wald“ schaukeln. Ein Film von Harald Kirchner (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.08.2012SWR Fernsehen
  • Vom Miniclub zur Gartenbahn Für diese Folge von „Eisenbahn-Romantik“ hat die Redaktion wieder einmal in der Modellbahnkiste gekramt und traumhafte Anlagen hervorgezaubert. Die Sendung präsentiert Modellbahnanlagen in allen gängigen Größen. Angefangen beim kleinsten Maßstab 1:220. Der Spur Z, die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiern kann. Die Spurweite N, das steht für neun Millimeter breite Gleise, ist nur wenig älter, hat aber gerade das Problem, dass die Anbieter weniger werden. TT, Spurweite zwölf Millimeter, hat hauptsächlich in der DDR ihren Schwerpunkt. HO in Gleich- und Wechselstrom ist die am weitesten verbreitete Modellbahngröße in Europa. Wahrscheinlich sogar weltweit. Die großen Spuren sind erfahrungsgemäß nicht mehr sehr weit verbreitet, aber es gibt sagenhafte Modelle und Anlagen in den Spuren 0, I und II und in der Gartenbahngröße G, Maßstab 1:22,5. Jeder Modellbahnfreund müsste also in dieser Sendung auf seine Kosten kommen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.09.2002Südwest Fernsehen
  • Folge 540
    Europa en miniature – in dieser Sendung reisen die Zuschauer quer durch Europa, und zwar im Modell. Die Sendung wirft dabei immer wieder auch einen Blick in die reale Bahnwelt. Die schönsten Modelleisenbahnen zwischen Nord und Süd laden zu dieser einzigartigen Reise ein. „Eisenbahn-Romantik“ berichtet aus dem Hamburger Miniatur-Wunderland genauso wie von außergewöhnlichen Modellbahnen, die das „Eisenbahn-Romantik“-Team auf verschiedenen Modellbahnmessen entdeckt hat. Die Zuschauer beginnen die Reise in der nördlichsten Stadt Schwedens in Kiruna und besichtigen dort das Eisenerzbergwerk auch im Modell. Zu sehen gibt es das im Hamburger Miniatur-Wunderland in seinem riesigen Skandinavienbereich.
    Er ist der größte und technische anspruchsvollste Anlagenteil der größten Modelleisenbahn der Welt. Private Modellbahnen zeigen englische Küstenstädte oder eine Inselbahn in der Nordsee. Die Europareise bringt die Zuschauer auch in das höchste Gebirge Norddeutschlands. Im Harz besuchen die Zuschauer die Selketalbahn im Modell und vergleichen sie mit der dampfenden Wirklichkeit. Weiter westlich erfahren die Bahnreisenden im Weserbergland viel über die Geschichte des Eisenbahnknotens Ottbergen. Die hiesige Modellbahn hat das ehemalige Betriebswerk zum Vorbild.
    Herrliche Einblicke in die Benelux-Staaten führen noch weiter nach Westen. In Utrecht besuchen die Zuschauer beispielsweise die Modellbahnausstellung Ontraxs. Danach staunen sie im Südwesten Deutschlands über das Modell der Schiffsbrücke von Speyer und fahren danach auf der Schwarzwaldbahn en miniature und in der Realität. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das Nachbarland Frankreich. Hier zeigt die Sendung herausragende Modellbahnen mit Themen aus dem Zentralmassiv, von der Ardèche und von der französischen Mittelmeerküste. Die Alpen sind natürlich auch im Modell der Gipfelpunkt eines jeden Europabesuchs.
    So ist es auch im Miniatur-Wunderland der Fall, wo man gespannt auf das Alpenglühen wartet. Über die längst eingestellte Misoxerbahn im Tessin begeben die Zuschauer sich ins Piemont und besuchen dort das Städtchen Vallescura. Italien – Sehnsuchtsort der Deutschen ist der neueste Teil im Miniatur-Wunderland. Er ist noch nicht ganz fertig, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Als Abschluss machen die Zuschauer einen kleinen Abstecher außerhalb Europas in die Westtürkei. In einem Dampfzug treffen sie einen Modelleisenbahner, der der hiesigen Landschaft ein modellbahnerisches Denkmal gesetzt hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2016SWR Fernsehen
  • Folge 847
    Entlang der Südküste Quebécs, dem St. Lorenz Strom folgend, macht der kanadischer Zug „The Ocean“ seinem Namen alle Ehre und bringt seine Gäste in einer knapp 24 Stunden dauerenden Reise über Nacht von Montreal in die Provinz Nova Scotia und somit an den Atlantik. Endpunkt der 1346 Kilometer langen Fahrt ist Halifax. Viele Sehenswürdigkeiten werden besucht, wie in Montreal die unter Denkmalschutz stehende Altstadt, mit ihren Häusern aus grauem Kalkstein oder der alte Lokschuppen von Charny, seit 1992 eine sogenannte „National Historic Site of Canada“. Der kleine Ort Jaquet River hat in den 70er Jahren Eingang gefunden in einem berühmten Song.
    In Truro befindet sich die Textilfabrik Stanfield’s Limited. Es ist die letzte erfolgreiche Fabrik dieser Art Kanadas. Truro beherbergt auch vier Teile der Berliner Mauer. Halifax kam während des Ersten Weltkrieges zu traurigere Berühmtheit, als der französische Munitionsfrachter Mont Blanc, mit dem norwegischen Schiff Imo kollidierte und die Explosion große Teile der Halbinsel verwüstete. Mindestens 1.635 Menschen kamen ums Leben. Über 2.000 blieben vermisst, 9.000 wurden verletzt und 25.000 verloren ihr Zuhause. Die sogenannte Halifax-Explosion gilt als die weltweit größte unfallbedingte von Menschen verursachte Explosion. (Text: SWR)

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