Zwischen Himmel und Erde Folge 19: Chile – die Wüste der Astronomen
Folge 19
19. Chile – die Wüste der Astronomen
Folge 19
Serge Brunier ist heute im Norden Chiles unterwegs. Der Mikrobiologe Armando Azúa-Bustos erklärt ihm die Umstände der feuchten Umgebung, die begünstigend auf das Pflanzenwachstum im Vorderland wirken. Nach einer Fahrt aus der Nebelwand ins Landesinnere führt Serges Weg in eine besondere Gegend der Atacamawüste, einen der trockensten Orte der Welt. Hier wurde seit Jahrhunderten kein Niederschlag mehr verzeichnet. Aufgrund der kalten Meeresströmung, dem Humboldtstrom, kommt kein Steigungsregen auf und lässt dieses Naturphänomen entstehen. An diesem Ort, wo man kein Leben vermutet, finden sich hochprozentiges Salz und Bakterienformen, die Photosynthese betreiben. Die Atacamawüste gilt als perfektes Modell für den Planeten Mars. Nicht nur Roboter werden hier getestet, sondern auch die Lebensumstände erforscht. Auf der Bergspitze des Cerro Paranal ragt in etwa 2.600 Metern Höhe das Very Large Telescope (VLT)
über die verlassenen Weiten. Die drei Kuppeln des Riesenteleskops funkeln über dem Wolkenmeer. Das Observatorium in der Nähe der Pazifikküste bietet einzigartige Wetterverhältnisse, die Astronomen aus der ganzen Welt anlocken. Nachts blicken sie durch das VLT in die Milchstraße oder in ferne Galaxien. Serge Brunier begleitet die Wissenschaftler bei der Erforschung der unendlichen Tiefen des Weltraums. Das hoch entwickelte Teleskop ermöglicht Aufnahmen von etlichen Lichtjahren entfernten Sternen und somit auch einen Blick in die Vergangenheit. Auf einem benachbarten Berg entsteht unterdessen das European Extremely Large Telescope (EELT). Durch das 30-mal leistungsfähigere Teleskop wird es vermutlich möglich, die Anfänge des Universums zu beobachten, dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren so nahe wie noch nie zu kommen und damit die Geschichte des Universums vollständig zu rekonstruieren. (Text: arte)