Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (25 Min.)
    Zwischen Orient und Okzident – Russland ist eine Welt für sich, voller Kontraste und Gegensätze. 11 Zeitzonen und 22 Republiken. Seit dem Zerfall der UdSSR steht nun anstelle des Kommunismus ein zügelloser Kapitalismus, unterstützt von einer autoritären Staatsgewalt. „Zoom auf Russland“ ist der Versuch, in Bildern ein Land im Umbruch festzuhalten. Im ersten Teil geht es um russische Landschaften. Dabei wollen die Fotografen keine idyllischen Bilder bieten, sondern Eindrücke aus Regionen, in denen der Einfluss von Klima und Geografie auf Mentalität und Lebensweise der Menschen besonders deutlich ist. Die Aufnahmen zeugen von einer wenig bekannten Welt, zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Russland ist für seine landschaftliche Vielfalt bekannt, von den Bergbaustädten im Norden bis zum Altaigebirge, von Sankt Petersburg bis Irkutsk.
    Die erste Folge der Reihe gibt Einblick in diese Fülle. Dabei wollen die Fotografen keine idyllischen Bilder bieten, sondern erkunden die Grenze zwischen Stadt und Natur. Sie erforschen Gebiete, die durch ihr Klima und die Geografie die Mentalität und Lebensweise der Menschen besonders stark beeinflussen. Die Aufnahmen zeugen von einer wenig bekannten Welt zwischen Wirklichkeit und Fantasie, fangen Stimmungen ein. Zunächst zeigt Alexander Gronsky die düsteren Randzonen Moskaus. Vom Betrachter seiner Bilder wünscht sich Gronsky eine differenzierte Betrachtungsweise: das Wichtigste für ihn ist die Landschaft. „Nicht die Details sind ausschlaggebend, sondern das, was wir darin sehen.“ Anschließend führt Danila Tkachenko, einer der vielversprechendsten jungen russischen Fotografen, nordwärts in verlassene Dörfer.
    Dort erschafft er mit Installationen und Beleuchtungstechnik eine geheimnisvoll-beklemmende Atmosphäre. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Die Russische Föderation erstreckt sich über rund 9.000 Kilometer von Ost nach West und mehr als 3.000 Kilometer von Nord nach Süd; sie umfasst 22 Republiken und 11 Zeitzonen. In der Bevölkerung finden sich nicht nur ethnische und kulturelle Kontraste, sondern auch eklatante soziale Ungleichheiten, vom Reichtum Moskaus bis zum Elend vieler ländlicher Gegenden. Fotografen haben als hervorragende Beobachter die tiefen Umwälzungen seit dem Ende der 80er Jahre ebenso dokumentiert wie deren Einfluss auf die Gesellschaft. Sie erkunden die komplexe Realität des postsowjetischen Russlands: die Suche nach einer neuen nationalen Identität, den Zwiespalt zwischen den Resten der kommunistischen Vergangenheit und den Auswüchsen eines radikalen Kapitalismus. Tschernobyl 1991: Die Fotografin Victoria Ivleva erlangt Zutritt zum explodierten Reaktor 4 des Kernkraftwerkes.
    Als einzige Fotografin, der diese gefährliche Arbeit genehmigt wurde, dokumentiert sie all die verbogenen und geschmolzenen Überreste. Victoria Ivleva schwieg nie: Ihre Fotos zeugen vom Chaos in der Welt, gegen das sie täglich ankämpft. Von Uganda bis nach Afghanistan. Misha Domozhilov verfolgt über die Dokumentar- und Sportfotografie einen politischen Ansatz. Seine kontrastreichen Schwarzweißbilder zeugen von der positiven Sicht der russischen Gesellschaft auf Kraft und Gewalt. Aggressionen, Menschenmassen, Fanatismus. Oksana Yushko und ihr Lebensgefährte sind Fotografen und leben in Moskau. Er ist Ukrainer, sie Russin. Der blutige Konflikt in der Ostukraine zwischen Ukrainern und prorussischen Separatisten berührt sie persönlich. Ihr Fotoprojekt, gestartet 2014, porträtiert russisch-ukrainische Familien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Die Russische Föderation ist der flächenmäßig größte Staat der Erde, und viele Regionen sind bis heute nur schwer zugänglich. In diesen Gegenden führt die räumliche Abgeschiedenheit zu kultureller und gesellschaftlicher Marginalisierung. Die Fotografin Elena Anosova stammt aus einem einsamen Dorf an der Grenze zur Mongolei und befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Isolation. Zur geografischen Abgeschiedenheit in Teilen Russlands kommt eine gesellschaftliche und kulturelle Einsamkeit hinzu. Anschließend führt Oleg Klimov auf die Insel Sachalin im äußersten Osten Russlands. Fast zwölf Jahre lang war Klimov Kriegsfotograf, inzwischen widmet er sich den Meeren und Flüssen, an denen die russischen Städten liegen.
    1890 verbrachte Anton Tschechow hier drei Monate und schrieb „Die Insel Sachalin“, eine literarische Reportage über die entsetzlichen Lebensbedingungen der auf die Insel verbannten Sträflinge. Dmitry Markov zeigt Menschen, die heute in armen Vorstädten und abgelegenen Provinzen wie im Exil leben. Seine Fotos, die er ausschließlich mit dem Handy aufnimmt, veröffentlicht er direkt in den sozialen Netzwerken. Er selbst würde sich nicht als professionellen Fotografen bezeichnen. Durch seine Arbeit in einem Heim für Menschen mit geistigen Behinderungen entwickelte er ein neues Projekt: Er möchte diesen Menschen eine Zukunftsperspektive und ein selbstständiges Leben bieten, durch seine Fotos Aufmerksamkeit erregen. Zum Abschluss führt Igor Mukhin in ein Atelier, das zeitgenössische Künstler in einer ehemaligen Fabrik eingerichtet haben.
    Nach der anfänglichen Aufbruchsstimmung nach dem Zerfall der Sowjetunion ist heute ein Wiedererstarken von Zensur, Repression und Selbstzensur feststellbar. Kann die junge Künstlergeneration diesen unsichtbaren Eisernen Vorhang überwinden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018arte
  • Folge 4 (26 Min.)
    Die wahren Reichtümer Russlands verbergen sich oft an abgelegenen Orten, wo ihnen zeitgenössische Fotografen nachspüren. Andere Bilderjäger nehmen das Alltagsleben in den Städten als Ausgangspunkt für ihre „Schatzsuche“. Allen gemeinsam ist das Bestreben, die russische Seele festzuhalten. In Russland leben 93 Prozent der Bevölkerung auf rund einem Drittel der Fläche. Der Wunsch nach modernem Komfort zieht viele Menschen in die Großstädte, während in manchen ländlichen Gebieten die Einwohnerdichte bei einer Person pro Quadratkilometer liegt. Doch gerade an den abgelegensten Orten verbergen sich oft die wahren Reichtümer des Landes, denn die russische Seele und Geschichte sind in diesen einsamen Gefilden besonders präsent. Die Dokumentation folgt Valeri Nistratov auf seiner Reise durch die Provinz Tula, wo er Frauen porträtiert.
    Sein neues Projekt trägt den Titel „Nein“ und behandelt das Thema Weiblichkeit in Russland, nicht ohne auf einen ironischen Blickwinkel zu verzichten. Ein anderer Fotograf, Aleksey Myakishev, arbeitet seit fünf Jahren regelmäßig in Kolodozero, einem Dorf im Nordwesten Russlands am Ufer eines Sees. Hier schlägt das Herz des ewigen Winters und viel zu kurzen Sommers. Er dokumentiert das ganze Jahr über den Alltag der Bevölkerung, die noch wie vor 300 Jahren im Rhythmus der Jahreszeiten lebt – wie in einem Märchen. Sergey Maximishin möchte als Fotograf kein Rädchen im Getriebe von Massenmedien sein. Der zweimalige Preisträger des World Press Photo Awards entscheidet sich daher für die wenig beachteten Nebenschauplätze der Geschichte – daraus entspringen witzige und absurde Bilder.
    Er zeigt Sankt Petersburg aus seiner Sicht: Menschlich, humorvoll und mit viel Liebe zum Detail offenbart er in Bildern von Machthabern und einfachen Bürgern Teile des russischen Wesens. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.07.2018arte

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