Zapp (2002) Folge 751: Folge 21/2020 (Streitkultur zwischen den Extremen)
Folge 751
Folge 21/2020 (Streitkultur zwischen den Extremen)
Folge 751
Shitstorms, Drohungen, Hass: Debatten werden immer schärfer. Woher kommt die Feindseligkeit jeder abweichenden Meinung gegenüber? Und welche Verantwortung haben soziale Medien? In Deutschland mehren sich Stimmen, die beklagen, dass bei gesellschaftlichen Fragen eine starke Lagerbildung stattfindet. Statt einem vielfältigen Meinungsspektrum von „links“ bis „rechts“, findet man eine einheitliche Meinung mit nuancierten Abweichungen. Und was in der allgemeinen Auffassung „zu weit“ abweicht, wird stigmatisiert. Zwei Journalistinnen Hanna Lühmann, stellvertretende Leiterin des Feuilleton bei der Welt und Sieglinde Geisel vom DLF haben die Stigmatisierung am eigenen Leib erlebt und berichten. Der
Philosoph und Autor Philipp Hübl beschreibt, wie sehr der Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit und Stammesdenken bei uns Menschen eine Lagerbildung befördert und welchen Anteil an dieser Entwicklung soziale Plattformen haben. Um deren Rolle geht es im „ZAPP Spezial“ mit Markus Beckedahl, der unter anderem nachzeichnet, wie die Plattformbetreiber mit ihrer Verantwortung in den vergangenen Jahren umgegangen sind. Schließlich behandelt die Sendung auch die Frage nach der rechtlichen Dimension, die Meinung von Hass und Hetze unterscheidet. Hier bestätigen Juristen, dass derzeit ein Umdenken passiert und mehr und mehr Äußerungen als gefährlich und nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt eingeordnet werden. (Text: 3sat)