bisher 13 Folgen, Folge 1–13

  • Folge 1
    Halberstadt ist eines der augenfälligsten Beispiele dafür, was die friedliche Revolution an Bausubstanz zu retten imstande war. Durch einen verheerenden Bombenangriff im Frühjahr 1945 wurde die Stadt schwer zerstört. Was danach noch von der malerischen Fachwerkstadt im Harzvorland, dem „Rothenburg des Nordens“, übrig war, drohte, den Verhältnissen des real existierenden Sozialismus zum Opfer zu fallen. Bilder, die Amateurfilmer in den Jahren 1988–1989 in Halberstadt drehten, zeigen eine Stadt, die an manchen Stellen immer noch so aussieht wie kurz nach dem Krieg. 40 Jahre lang war die historische Bausubstanz mehr oder weniger sich selbst überlassen worden. Eine Straße hatten die Behörden einfach zugemauert, damit die dahinter befindlichen Fachwerkruinen ungestört einstürzen konnten.
    In den Wendemonaten besetzten engagierte Bürger marode Fachwerkhäuser, um sie vor dem Verfall zu retten. Kay Lautenbach war einer von ihnen. „Die Nachwendezeit war umwerfend – überall passierte was“, so sein Fazit heute. Heute gibt es in Halberstadt wieder bunte Häuser und Fachwerkgässchen in Hülle und Fülle. „Halberstadt – wunderbar verwandelt“ erzählt, wie es in Halberstadt um ein Haar zum totalen Verfall gekommen wäre, welche sozialistischen Pläne es für das Stadtzentrum gab, welche Widerstände sich dagegen formierten und wie man es geschafft hat, die Bausubstanz nach der friedlichen Revolution zu retten. Auskunft geben engagierte Bürger, Stadtplaner und Häuslebauer von heute. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 12.05.2015 MDR
  • Folge 2
    „Grau, trist, schmutzig“, das antworten die meisten Bad Langensalzaer, fragt man sie nach ihrer Stadt vor der Wende. Gerade mal die Hausfassaden ließen den einstigen Charme des Ackerbauernstädtchens spüren. An der Marktstraße, der „Prachtstraße“ im Zentrum, brachte ein Hauch Farbe ein bischen Frische ins Stadtgesicht. Dahinter – Verfall, Leerstand, Müll und Schutt, Brachflächen, morbide Industrieanlagen. Als Bernhard Schönau 1994 das Bürgermeisteramt übernimmt, steht er vor einer Stadt mit -zig Industriebrachen, hoher Arbeitslosigkeit, einer geschlossenen Kurklinik.
    Was tun? Und wo anfangen? Schönau, leidenschaftlicher Kämpfer und Stratege, entwickelt eine Vision: Ein schmuckes Kurstädtchen – zum Leben und Genießen. Familien in der Innenstadt, in sanierten Fachwerkhäusern mit grünen Innenhöfen und Gärten, vielen Gärten – für Bürger, Kurgäste und Touristen. Manchen ist er vielleicht zu autoritär, als er anfängt, aus der Vision eine Wirklichkeit zu machen. Aber viele steckt er an.
    Begeisterung, Aufbruchsstimmung, Ideen sprudeln, Geld fließt aus Fördertöpfen. Die Bad Langensalzaer entwickeln sich zu Meistern im Aufspüren von Förderprogrammen. Fast immer gehören sie zu den ersten Bewerbern und setzen das Geld gekonnt ein. Stück für Stück verwandelt sich die Stadt. Heute ist Bad Langensalza wieder ein schmuckes Kurstädtchen – zum Leben und Genießen. Es gibt elf Gärten für Bürger, Kurgäste und Touristen. 2011 gab’s den Titel „blühendste Stadt Europas“.
    Längst ist nicht alles geschafft, braucht es immer noch einen langen Atem, Ideen und vor allem Geld, aber dennoch ist „Bad Langensalza – Wunderbar verwandelt“. In seinem Programmschwerpunkt „25 Jahre Deutsche Einheit“ widmet sich der MDR in einer dreiteiligen Staffel der Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte. Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ zeigt am Beispiel von Halberstadt, Bad Langensalza und Zwickau, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in diesem zeitgeschichtlich unglaublich kurzen Zeitraum von Grund auf verändert hat.
    Heute scheint das bereits selbstverständlich. Doch wer vermag sich auszumalen, wie unsere Städte ohne die Wende heute aussehen würden. „Wo Häuser verkommen, verkommen auch Menschen“ war 1989 vielerorts auf Transparenten zu lesen. Der Protest gegen den verantwortungslosen Umgang mit wertvoller Bausubstanz, das Ringen um den Erhalt historisch gewachsener Stadtkerne spielten eine wesentliche Rolle für die Bürgerbewegung. Die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie.
    Der Verlust jahrzehntelang gewohnter Arbeitsplätze – fast über Nacht – war Quelle von Ernüchterung und Verzweiflung. Schrumpfende Städte, Abwanderung, Überalterung waren die Folgen. Wo industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchsen Hoffnung, neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen, entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.05.2015 MDR
  • Folge 3
    Die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie. Dem Verlust jahrzehntelang gewohnter Arbeitsplätze folgten Ernüchterung und Verzweiflung, schrumpfende Städte, Abwanderung, Überalterung. Wo aber industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchs Hoffnung auf neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen, entwickelte sich ein neues Lebensgefühl, sozusagen „wunderbar verwandelt.“ Zwickau ist die Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Die mehr als hundertjährige Tradition in der Automobilherstellung begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Horch-Werke.
    Nach dem zweiten Weltkrieg setzten die Sachsenring-Werke diese Tradition fort. Allerdings widerspiegelte der in großen Stückzahlen gebaute Trabant am Ende nur noch die Erstarrung der DDR-Wirtschaft. Als im April 1991 die letzte „Pappe“ vom Band gelaufen war, hatten 12.000 Männer und Frauen ihre Arbeit verloren. Der heute 88- jährige Prof. Carl Hahn erzählt, wie er sich für eine Fortsetzung der Automobiltradition in seiner Heimatregion Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) einsetzte. Sein Engagement mündete schließlich in der Gründung der Volkswagen Sachsen GmbH im Zwickauer Stadtteil Mosel.
    Im Wendeherbst gingen 30.000 Zwickauer wegen Umweltproblemen auf die Straße, denn am Stadtrand in Crossen befand sich zu DDR-Zeiten eine Endlagerstätte für radioaktiv und chemisch verseuchtes Material der Wismut. Seit über zehn Jahren läuft dort ein umfangreiches Sanierungsprogramm. Am Ende sollen hier die Muldenauen den Menschen als Erholungslandschaft zur Verfügung stehen. Jürgen Croy, ehemalige Fußball-Nationaltorhüter der DDR, kehrte seiner Heimatstadt Zwickau nie den Rücken. Nach der Wende arbeitet er als Kulturdezernent und später als Geschäftsführer der Stadthalle. Die wiederum entstand auf dem Gelände einer ehemaligen Kokerei. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 26.05.2015 MDR
  • Folge 4
    Die Dresdner Albertstadt war eine der größten geschlossenen Militärstädte Europas. An ausgewählten Schauplätzen erzählt der Film „Dresdner Albertstadt – wunderbar verwandelt“, wie sich „Kasernopolis“ nach der friedlichen Revolution zum gefragten „zivilen“ Stadtteil für Start-Ups, Dienstleistungs- und Kulturprojekte verwandelt hat. Ab 1877 entsteht entlang einer Heerstraße eine Stadt für 20.000 Soldaten. Bis dahin ist das Gebiet zwischen Neustadt und der Dresdner Heide Jagdgebiet für den Adel.
    Einen „Dorfkern“ sucht man in der Albertstadt vergebens. Er wird durch ein Aufmarsch- und Paradefeld ersetzt. Der Dresdner Götz Krüger kennt die Geschichte der Albertstadt wie kein anderer. Seit Jahren ist er im Arbeitskreis sächsische Militärgeschichte engagiert und erzählt, wie sich die Gebäude verändert haben. Auf dem Industrieareal rund um das Kraftwerk lassen sich nach Gründung der DDR der VEB Starkstromanlagenbau und andere Firmen in den Hallen nieder. Nach dem Mauerfall gehen viele Betriebe im Industrieareal Pleite.
    Das Gelände verkommt weitgehend zur Brache. 2004 hat Klaus Eckhard aus Bayern eine Idee. Unter dem Namen „Zeitenströmung“ entwickelt er gemeinsam mit einem Geschäftspartner ein Konzept. Aus ehemaligen Werkshallen soll ein Gelände für Start-Up-Firmen, Eventgastronomie und Ausstellungen entstehen. Im Schatten der „Zeitenströmung“ werden Fabriken für eine neue Club- und Partymeile, der „Straße E“ genutzt. Sebastian Gottschall gehört hier zu den Machern der Reithalle, die in historischen Gemäuern neue Bands und Sounds präsentieren.
    Eine vergessene und verdrängte Geschichte hat der Dresdner Fotograf Martin Hertrampf dokumentiert. Ab Mitte der achtziger Jahre hält er das Leben der Sowjetsoldaten in der Albertstadt fest. Bis zu ihrem Abzug 1992 bleiben sie hier fast fünfzig Jahre lang „Fremde Freunde“. Nach dem Mauerfall stellen die Stadt Dresden, Land und Bund mehrere Millionen für die Revitalisierung bereit. Die Idee, die Albertstadt von einer ehemaligen Garnisonsstadt zur Wohn-Dienstleistungs-Kulturstadt zu entwickeln, geht auf.
    In dem Film „Dresdner Albertstadt – wunderbar verwandelt“ führen Ortschronisten und Investoren, Eventmacher und Soldaten durch eine unbekannte und spektakuläre, neue Albertstadt. Der wunderbare Wandel der Dresdner Albertstadt ist der Start für eine vierteilige Staffel, die die Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte zeigt. Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ macht außerdem am Beispiel von Görlitz, Arnstadt und Aschersleben deutlich, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat.
    Vor allem die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie. Schrumpfende Städte, Abwanderung, Überalterung waren die Folgen. Dort wo industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchsen Hoffnung und neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen und es entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.10.2016 MDR
  • Folge 5
    Von den im Zweiten Weltkrieg unzerstört gebliebenen Städten Deutschlands dürfte Görlitz eine der, wenn nicht die schönste sein: 4.000 Baudenkmäler stehen in der Altstadt. Einen Bruch aber brachte das Kriegsende sehr wohl mit sich: die Zweistaatlichkeit. So gibt es seitdem das deutsche Görlitz westlich der Neiße und auf der östlichen Seite das polnische Zgorzelec. Lebten in Görlitz 1989 noch rund 78.000 Menschen, schrumpfte die östlichste Stadt Deutschlands inzwischen auf etwa 55.000 Einwohner. Die Tendenz ist jetzt wieder leicht steigend, der Aderlass scheint gestoppt.
    Wirklich Großartiges gelang in den vergangenen 26 Jahren auf dem Feld der Denkmalpflege: In der DDR sollten zumindest Teile der Altstadt gesprengt und neu bebaut werden. Die Sprenglöcher waren angeblich schon gebohrt. Doch nach der Wende schafften Land, Bund und Kommune, privates Geld, Stiftungen, Institutionen und Spenden das „Märchen von Görlitz“. Berühmt wurde die sogenannte „Altstadt-Million“ eines anonymen Görlitz-Liebhabers. So nutzen Filmproduktionen „Görliwood“ als Kulisse für historische Stoffe. Kate Winslet schippte hier Kohlen in „Der Vorleser“, Ralph Fiennes war Türsteher am „Grand Budapest Hotel“ und Jackie Chan sprang am Untermarkt aus dem Fenster für „In 80 Tagen um die Welt“.
    Und mit seinen sanierten Hallenhäusern, ehemaligen Kaufmannsburgen an der Via Regia, wagt Görlitz die Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Dokumentation „Görlitz – wunderbar verwandelt“ wagt einen Blick in fünfstöckige mittelalterliche Keller, aber auch den Überflug über den malerischen Ober- und Untermarkt. Sie zeigt die guten Stuben mit Stuck genauso wie die wohl schönste Schaubibliothek der Aufklärung und erzählt von Lust und Leid der Görlitzer beim „Abenteuer Sanierung“.
    Ein Komparse plaudert aus dem Nähkästchen seiner Hollywood-Erfahrungen. Und ein ehemaliger Stern-Kriegsreporter zog als Pensionär an die Neiße und genießt in einem osteuropäischen Lokal regelmäßig ein Wodka-Frühstück. Wenn Görlitzer großen Sport erleben wollen, pilgern sie über den Grenzfluss zum erstklassigen Basketball-Team in die neue Sportarena von Zgorzelec. Langsam wächst wieder zusammen, was zusammen gehört. Der wunderbare Wandel von Görlitz gehört zu einer vierteiligen Staffel, die die Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte zeigt.
    Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke, wo du lebst“ macht außerdem am Beispiel von Arnstadt, Aschersleben und der Dresdner Albertstadt deutlich, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat. Vor allem die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch schrumpfende Städte, Abwanderung und Überalterung. Dort, wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen und es entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.10.2016 MDR
  • Folge 6
    Sie ist eine der Ältesten in Thüringen. Zur Wende 1989 war sie ziemlich gebrechlich. Aber ihre Schönheit war noch zu erahnen. Mancher verliebte sich in sie, mancher liebte sie schon immer. Und da Liebe und Fürsorge bekanntlich Wunder wirken, blühte sie auf, die Stadt – Arnstadt. Nicht ein großer Visionär, sondern viele engagierte Menschen haben das bewirkt. Eine Stadtplanerin zum Beispiel, die sich voller Ideen an die Veränderungen macht, ein Heimkehrer, der es mit dem großen Arnstädter „Spittel“ aufnimmt. Gemeinsamkeit ist das Geheimnis, das die fast verfallene Oberkirche am Leben hält. Am vielleicht ältesten Ort der uralten Stadt saniert ein Mann mit seiner Familie mit Geduld, langem Atem und viel Arbeit ein Kloster.
    Dann ist da noch eine „Schlossherrin“, die im Schloss wahre „Verwandlungsschätze“ hebt. So wird ein wüster Garten wieder zu einer Burganlage, ein verfallenes Wohnquartier zum romantischen Bummel-Gässchen, eine Handschuhfabrik zum Hotel und ein hundertjähriger Wasserturm zu einer „Krone der Stadt“. Der wunderbare Wandel von Arnstadt ist ein neues Beispiel in der vierteiligen Staffel über die Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte. Die Sendereihe „Der Osten – Entdecke, wo du lebst“ macht deutlich, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in den letzten Jahrzehnten von Grund auf verändert hat.
    Vor allem die ersten Jahre nach der Deutschen Einheit waren geprägt durch den abrupten Niedergang der ostdeutschen Industrie. Schrumpfende Städte, Abwanderung und Überalterung waren die Folgen. Dort wo industrielle Kerne erhalten werden konnten und neue Industriestandorte dazukamen, wuchsen Hoffnung und neue Arbeitsplätze. Wo städtebauliche Sanierung griff und die Tristesse verschwand, stabilisierten sich die Bevölkerungszahlen und es entwickelte sich ein neues Lebensgefühl – eben „wunderbar verwandelt“. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.10.2016 MDR
  • Folge 7
    Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan, dieser Vergleich trifft auf den Wandel Ascherslebens zu. Kaum jemand weiß, dass Sachsen-Anhalts älteste Stadt einst Fachwerkhäuser wie Quedlinburg ihr Eigen nennen konnte. Die meisten wurden noch Ende der 1980er-Jahre abgerissen, obwohl engagierte Bürger den Mut hatten, gegen den Abriss auf die Straße zu gehen. Zu dieser Zeit hatte Aschersleben bereits den Ruf erworben, eine „graue Stadt“ zu sein. So erinnert sich auch Maler-Star Neo Rauch an seine Jugend in Aschersleben: „Es fehlten praktisch alle Farben.“ Viel hat sich seither verändert.
    Der Film widmet sich dieser Veränderung. Zum Beispiel im Bestehornpark: Dort stand einst Europas größte Kartonagenfabrik. Nach Jahren des Stillstands und des Verfalls nach der Wende ist ab 2003 ein Bildungs- und Kulturzentrum entstanden. Mehrere Hundert Kinder lernen nun in drei neuen Schulen und auch die Neo-Rauch-Grafikstiftung präsentiert hier die Werke des weltberühmten Künstlers. Nur wenige Bauwerke zeigen sich noch im unsanierten Zustand – darunter das letzte zusammenhängende historische Stadtquartier, der Halken. Er soll jetzt endlich saniert werden, was auch mit Auseinandersetzungen über das Wie verbunden ist.
    Vieles hängt dabei von privatem Engagement ab. So treffen die Autoren ein junges Bauherrenpaar, das für die Sanierung seines Altstadthauses einen renommierten Denkmalpreis gewann. Wie hat sich Aschersleben verändert in den letzten 25 Jahren? Davon erzählen die historischen Aufnahmen dieses Films. Heimatfotograf Peter Potuschak öffnet sein umfangreiches Bildarchiv. Bewegte Bilder und Fotos zeigen auf eindrucksvolle Weise den Zustand der Stadt zu DDR-Zeiten, den Verfall in den 1980er-Jahren und die Bemühungen, die noch vorhandene Bausubstanz zu retten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.10.2016 MDR
  • Folge 8
    Die Welterbestadt Quedlinburg beeindruckt jedes Jahr Hunderttausende Touristinnen und Touristen – so viel Geschichte, so viel historisches Flair auf so engem Raum. Auch Gästeführer Hans-Jürgen Meie ist immer wieder aufs Neue begeistert. Für den gebürtigen Quedlinburger ist es noch immer kaum zu glauben, welchen Wandel die Stadt in den letzten drei Jahrzehnten genommen hat. Zu DDR-Zeiten waren viele Häuser noch einsturzgefährdet, heute sind Dreiviertel der Altstadt saniert. „In den 80er Jahren wollten viele gar nicht mehr im Altbau oder in Fachwerkhäusern wohnen, weil die Wohnsituation dort immer schlechter wurde und es auch kein Baumaterial für die Sanierung gab.
    Die Menschen zogen reihenweise in die neu gebauten Wohnungen“, sagt HansJürgen Meie. Heute versammeln sich in Quedlinburg auf nur 84 Hektar mehr als 1.000 Fachwerkhäuser – das ist einmalig in Deutschland. Die meisten Häuser sind aufwändig saniert, ganze Straßenzüge sind erhalten. Um so ein Ensemble aus alten Fachwerkhäusern restaurieren und dann auch erhalten zu können sind Geld, viele Institutionen und mutige Menschen nötig.
    Menschen wie Antje und René Walliser. Das Paar hat sich eines der ältesten Fachwerkhäuser der Stadt angenommen, will daraus eine Pension und einen Ort für Veranstaltungen machen. Sie stecken mitten in der Sanierung mit all ihren Problemen aber auch Mut machenden Momenten. Über zwei Jahre lang hat sie ein MDRKamerateam begleitet. „Warum wir das machen, kann ich gar nicht genau sagen.
    Aber es ist schön, zu sehen, wenn hier einfach etwas entsteht und aus dem, was man so plant, auch tatsächlich etwas wird“, so Bauherrin Antje Walliser. Viele ihrer Baustoffe bekommen Antje und René Walliser aus dem Depot für die historischen Baustoffe. Das gibt es in Quedlinburg seit den 90er Jahren. Angefangen hat alles mit ein paar Hundert Türen. Nun stapeln sich in einem Lager am Ortsrand Tausende Türen, Fenster, Ziegel, Steine, Säulen und vieles mehr. Die meisten Baustoffe kommen aus Abrisshäusern in Quedlinburg, gerettet und dann hier untergestellt.
    Mit dem Depot hat die Stadt Quedlinburg früh den Grundstein für eine denkmalgerechte Sanierung der Altstadt gelegt – an historischen Baustoffen wird es den Bauherren hier nie mangeln. Sophia Dombrowski führt heute „Abholer“ durch das Lager. Die junge Frau ist studierte Architektin und seit dem Sommer 2020 die Stadtentwicklungsplanerin von Quedlinburg. Auch das Depot gehört zu ihren Aufgabenbereichen. „Es ist natürlich eine schöne Aufgabe den Menschen, die hier ein altes Haus umbauen wollen, helfen zu können.
    Auch wenn es anfangs schon gar nicht so einfach war, hier überhaupt den Überblick zu bewahren,“ so Sophia Dombrowski. In der Reportage, die in der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ als erste Folge einer vierteiligen „Wunderbar verwandelt“-Staffel ausgestrahlt wird, werden viele Fachwerkgeschichten aus der einzigartigen Welterbestadt Quedlinburg erzählt. In den folgenden Wochen widmet sich die Reihe noch Bad Sulza, Plauen und dem Leipziger Hauptbahnhof. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.09.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 30.08.2022 ARD Mediathek
  • Folge 9
    „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ über die 900-jährige Spitzenstadt im Vogtland: Bereits ab 06.09.2022 in der ARD-Mediathek und am 13.09.2022, 21:00 Uhr im MDR-Fernsehen Durch aufwendige Sanierungen konnte die Vogtlandstadt in den letzten Jahrzehnten vor dem Verfall gerettet werden. Die Altstadt ist wieder erblüht und nahezu alle baulichen Schmuckstücke aus der Gründerzeit haben ihren Glanz zurück. Die fünftgrößte Stadt in Sachsen ist stolz auf ihre Geschichte und hat viel zu bieten. Die bekannte Entertainerin und Sängerin Katrin Weber schwärmt von ihrer Heimatstadt. „Plauen ist meine Kindheit.
    Ich liebe die Geräusche der Straßenbahn. Der Menschenschlag hier ist herrlich. Der Plauener sagt sofort, was ihm nicht passt. Daran muss man sich auch erst einmal gewöhnen.“ In diesem Jahr feiern die Plauener das 900-jährige Bestehen ihrer Spitzenstadt. Feine Textilerzeugnisse oder Druckmaschinen machten den Ort einst weltbekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts war Plauen eine reiche Großstadt mit 128.000 Einwohnern. Die Dichte an Millionären war enorm. Großstadtflair versprühte damals besonders das legendäre Kaffeehaus Trömel mit bis zu 7.000 Gästen pro Tag. Doch so steil wie der Aufstieg von Plauen damals in ein paar Jahrzehnten war, war auch der Fall.
    Im Krieg zerstört und von der DDR gebeutelt konnte Plauen nie wieder an diese schillernde Zeit anknüpfen. Nur ein paar Kilometer entfernt von der innerdeutschen Grenze wehte in Plauen der Wind der Freiheit aber schon immer etwas stärker. Es war der 40. Jahrestag der DDR, der 7. Oktober 1989. Zu Tausenden machten die Plauener ihrem Unmut lautstark Luft und demonstrierten friedlich und völlig überraschend vor der kapitulierenden Staatsmacht gegen das bröckelnde Regime. Es war der Anfang vom Ende bereits zwei Tage vor der legendären Montagsdemo in Leipzig und der Beginn der Friedlichen Revolution.
    Die Plauener mussten für die errungene Deutsche Einheit einen schmerzhaft hohen Preis zahlen. Ein in der Stadtgeschichte beispielloses Sterben der traditionellen Großbetriebe begann und raubte den Menschen ihre Identität. Von den einstigen 24 prägenden Industrieriesen sind heute nicht mal mehr eine Handvoll kleingeschrumpfter Nachfolgerbetriebe übrig. Die Wirtschaft entwickelte sich seither kleinteilig und mittelständig. Auch das ist Wandel: In einem alten Manufakturgebäude entsteht gerade das neue Plauener Spitzenzentrum. Es soll der neue Touristen-Magnet werden und Tradition und Moderne verbinden. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.09.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 06.09.2022 ARD Mediathek
  • Folge 10
    Bad Sulza hat zwei seiner Schätze bereits im Namen: Das Bad für die Kurstadt und das Sulza für Salz, jener Bodenschatz der dem Ort früher Wohlstand brachte. Der dritte Schatz wächst auf den Hängen von Bad Sulza, der Wein. Der wird hier seit Jahrhunderten angebaut. Viele der kleinen, privaten Weingärten werden nach und nach von einer jungen Generation an Winzern wieder aufgerebt. Der Ort hat sich seit der Wende verwandelt. Das Gradierwerk für Atemwegskuren konnte jetzt nach jahrzehntelanger Schließung aufwändig saniert wiedereröffnet werden. Die alte Kurklinik war schon in den 90ern auf Vordermann gebracht worden und zieht mit dem innovativen Liquid-Sound-Tempel nicht nur Kurgäste aus nah und fern an.
    Aber es gibt noch viel Luft nach oben bei der Stadtsanierung, sagt Architekt Hellmar Schulz. Er saniert mit einem Verein historische Häuser, plant die Wiederherstellung des verwilderten Schlossgartens und will einen Aussichtsturm errichten. Von Salz, Kur und Wein erzählt der Film, der die große Geschichte von Bad Sulza mit dem heutigen Engagement der Sulzaer Bürger verknüpft. Neben Hellmar, dem umtriebigen Architekten, erzählt die junge Kurklinikmitarbeiterin Antonia, was sie an Bad Sulza schätzt. Auch Salzsiedemeister Detlev und Hobbywinzerin Elke engagieren sich neben vielen anderen für ihre Stadt Bad Sulza, die sie gemeinsam wunderbar verwandeln. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 20.09.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Do. 08.09.2022 ARD Mediathek
  • Folge 11
    Ein Vor 25 Jahren wird in Leipzig ein „Meilenstein im Aufbau der Neuen Bundesländer“ gefeiert. Bundeskanzler Helmut Kohl persönlich eröffnet im November 1997 den umgebauten und restaurierten Leipziger Hauptbahnhof. In nur wenigen Jahren Bauzeit hatte sich diese sächsische Kathedrale des Eisenbahnzeitalters in eine Shopping-Mall mit Gleisanschluss verwandelt. Seit mehr als 100 Jahren ist der Leipziger Hauptbahnhof nicht nur einer der schönsten, sondern auch der größte Kopfbahnhof Europas, durch den heute täglich mehr als 120.000 Menschen strömen.
    Einige von ihnen haben eine besondere Verbindung zu diesem Ort, stellen Weichen, garantieren die Sicherheit und bieten abseits des Reiseverkehrs in den 140 Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants nahezu alles an, was Leib und Seele zusammenhält. Einer von ihnen ist Blumen-Hanisch. Ein Familienbetrieb. Bereits der Blumenschmuck anlässlich der Einweihung des Leipziger Hauptbahnhofs stammte von den Hanischs. 1912 eröffneten sie erst in der Westhalle, 1916 in der Osthalle je einen Blumenkiosk.
    Wie es ihnen gelang ihr Blumengeschäft auf dem Hauptbahnhof durch vier Generationen zu manövrieren und was es bedeutet, täglich von früh bis abends Blumen an die Kunden zu bringen, auch davon erzählt dieser Film. Als die Schauspielerin Alexa Maria Surholt 1998 zum ersten Mal in den Leipziger Bahnhof einfährt, hofft sie auf die Rolle der Ärztin in einer neuen Serie. Sie wird sie nicht bekommen, und dennoch ist es der Anfang ihrer erfolgreichen Karriere in der ARD Serie „In aller Freundschaft“.
    Der Leipziger Hauptbahnhof ist für sie ein poetischer Ort, der auf die harte Realität trifft. Ob Centermanager, Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der Bundespolizei oder die Helfer der Bahnhofsmission – aus unterschiedlichen Perspektiven entdeckt der Film einen Ort, der ebenso geschichtsträchtig wie lebendig unser Leben spiegelt. Denn ob Abschied oder erster Kuss, mit Rosen oder Liebeskummer, Koffer oder letztem Hemd – der Leipziger Hauptbahnhof ist ein Ort, zwischen Licht und Schatten, der jeden Willkommen heißt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.09.2022 MDRDeutsche Streaming-Premiere Di. 20.09.2022 ARD Mediathek
  • Folge 12 (45 Min.)
    Die Mühlhäuser Firma Denkmalpflege hat in der Stadt zahlreiche Gebäude saniert. Vater und Söhne Huschenbeth bei einer Baubesprechung.
    Mühlhausen ist die einzige ehemalige Reichsstadt mit fast vollständig erhaltener mittelalterlicher Substanz im deutschen Osten. Ihr Bürgertum – selbstbewusst und freiheitsliebend. Nicht erst seit den Bauerkriegen pflegen die Mühlhäuser eine besondere Form von Gemeinschaft. Die erfährt, wer zum Beispiel in der Buchhandlung von Familie Strecker mal eben nur ein Buch kauft und sich plötzlich in einem der öffentlichen Wohnzimmer der Stadt bei Kaffee und Kuchen wiederfindet. Dieses Mühlhäuser Lebensgefühl zog das Ehepaar Hertz aus den Vereinigten Staaten in die Thüringer Provinz.
    In nur zehn Jahren hat das Paar hier vier alte Häuser saniert und dazu beigetragen, dass sich Mühlhausen wunderbar verwandelt. Welch ein Kraftakt das war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: unbefestigte Straßen, verschimmelte Fachwerkhäuser, elende Rinnsale, rauchende Schlote – so sah Mühlhausen teils noch vor 30 Jahren aus. Festgehalten zur Wende für das Magazin „Stern“ vom Fotografen Michael Kerstgens, der die Verwandlung der Stadt bis heute verfolgt. Eine Verwandlung an der auch die Spezialfirma für Denkmalpflege der Familie Huschenbeth einen großen Anteil hat.
    Längst kehren junge Mühlhäuser, die es zunächst in die Ferne zog, wieder zurück. Christoph Reimann und Ann-Kristin Zabel schmieden als Stadtentwickler und Chefin der Wirtschaftsförderung an einer smarten, klimaneutralen und lebenswerten Zukunft. Traditionen zukunftsfähig machen, will auch Erzieherin Daniela Breitenstein, die in einer der zahlreichen Kirmesgemeinden der Stadt die jahrhundertealte Tradition der Mühlhäuser Stadtkirmes weiterführt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.12.2023 MDR
  • Folge 13 (44 Min.)
    Der Prunksaal von Schloss Friedenstein. Die Gothaer Herzöge beschäftigten für die Innengestaltung italienische Baumeister, denn Friedenstein sollte die prächtigste der Thüringischen Residenzen werden.
    Gotha galt einst als die eleganteste unter den Thüringer Residenzen. In der Stadt zieht das Schloss Friedenstein viel Aufmerksamkeit auf sich. Dabei ist Gotha viel mehr als das Schloss. Da sind das alte Hospital, Klöster, Kirchen und all die liebevoll restaurierten Plätze und Gassen mit beeindruckenden Gebäuden vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Da sind die älteste Versicherung der Welt, kartografischen Schätze, die einzigartige Forschungsbibliothek, das Herzogliche Museum, die Wasserkunst, der Illuminaten-Garten mit dem Minerva-Tempel im Schlosspark und vieles mehr. Deshalb ist es so ungerecht, dass Gotha immer von den anderen Schönheiten Thüringens überstrahlt wird.
    Nach Weimar und Eisenach zieht es die Touristen, nach Jena die Industriegründungen und Studenten, nach Erfurt die Behörden und Investoren. Gotha verlor nach der Wende viele Arbeitsplätze und Menschen und hatte etliche Problem-Zonen. Der Film erzählt davon, wie die Gothaer in den letzten drei Jahrzehnten ihre Schätze wieder zum Leuchten brachten, wie sie der Stadt neues Leben einhauchten. Wir treffen die Denkmalspflegerin Sigrid Lehninger, die Bauunternehmerin Christine Grund, den Historiker Dr. Alexander Krünes, den langjährigen Oberbürgermeister Knut Kreuch, den Schauspieler Peter Bause und den Modeunternehmer Gerrit Jeron. Sie alle haben geholfen, Gotha wunderbar zu verwandeln. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.04.2025 MDR
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