Wirtshausgeschichten aus Südtirol Staffel 2, Folge 5: Das „Weiße Lamm“ in Bruneck
Staffel 2, Folge 5
10. Das „Weiße Lamm“ in Bruneck
Staffel 2, Folge 5
Wer im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert auf der Handelsroute Strada d’Alemagna zu später Stunde nach Bruneck kam und vor der abweisenden Stadtmauer stand, die Stadttore fest geschlossen, der musste schauen, wo sich ein Plätzchen für die Nacht fand, das vor Wind, Wetter und Räubern geschützt war. Dies änderte sich im Jahr 1540, als ein mutiger Gastwirt ein damals schon altes Gemäuer außerhalb der Stadtmauern erwarb und daraus ein Gasthaus mit Zimmern für Reisende machte, die ein bisschen spät dran waren. Im Lauf der Jahre wechselten die Wirte und die Namen des Gasthauses oft, heute heißt es Weißes Lamm. Und die größte Veränderung ist, dass es heute keine Fremdenzimmer
mehr gibt und, dass das Haus mittlerweile natürlich von der Stadt Bruneck geschluckt wurde, da die Stadtmauern schon längst nur noch malerische Kulisse sind. Die Geschichte des Hauses scheint in den alten Stuben heute noch lebendig. Vor allem im Künstlerstübele, wo die durchreisenden Maler die Zeche für Speis, Trank und Übernachtung auch mit Bildern bezahlen konnten. Die Wirte haben die Bilder dann im Künstlerstübele aufgehängt. Darunter waren auch so bekannte Künstler wie Egger Lienz und Franz Defregger. Die Küche des Hauses wird von der „Pusterer Trüffel“ dominiert, so nennen die einheimischen Landwirte ganz schlicht ihre Kartoffeln. (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereMo. 19.11.2007Bayerisches Fernsehen