Folge 3

  • 3. 17. Jahrhundert: Europa erringt den Frieden

    Folge 3 (45 Min.)
    Im 17. Jahrhundert wird in Europa nach langen und blutigen Auseinandersetzungen endlich Frieden zwischen den christlichen Konfessionen geschlossen. Seit der Reformation bekämpfen sich Katholiken und Anhänger der neuen reformierten Kirche bis aufs Blut. Protestanten, Calvinisten, Puritaner und Hussiten auf der einen Seite und Katholiken auf der anderen Seite spalten die Gesellschaft. Hass, Feindschaft und Ausgrenzung bestimmen ein Klima, das 1618 zu einem beispiellosen Gemetzel eskaliert. Im 30-jährigen Krieg geht es darum, den Gegner komplett zu vernichten. Wer den falschen Glauben hat, verliert seine Existenzberechtigung. Diese Art absoluter Krieg ist neu. Bisherige Auseinandersetzungen wollten erobern, Beute machen und unterwerfen, aber nicht auslöschen. Glücklicherweise gibt es aber zwischen den extremen Fronten vermittelnde Vertreter und mutige Helden.
    Melchior Kardinal Khlesl, geboren 1552 in Wien, Bischof von Wien, ist zuerst ein heftiger Vertreter der Gegenreformation, später setzt er sich für den Dialog zwischen den Konfessionen ein. Während er zu Beginn seiner Laufbahn noch darauf bestand, dass das Kollegium der Wiener Universität nur noch aus Katholiken bestehen durfte und jeder Student das katholische Glaubensbekenntnis ablegen musste, beginnt er Ende des 16. Jahrhunderts, sich für eine Ausgleichspolitik zwischen den Konfessionen starkzumachen und bietet protestantischen Fürsten Zugeständnisse. Das stößt auf heftige Ablehnung. Khlesl wird verhaftet und verbringt mehrere Jahre in Gefangenschaft und Exil.
    Das wachsende Elend im Krieg der Konfessionen treibt immer mehr Menschen in Söldnerheere. Auch Peter Hagendorf wird im 30-jährigen Krieg Opfer der Umstände. Durch seinen Beruf als Söldner trägt er zum Fortbestehen des Krieges bei und nimmt dessen Gräuel als gegeben hin. Peter Hagendorf hinterlässt ein
    umfangreiches Tagebuch. Auf 192 Seiten schildert er seine Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod. Während des Krieges sterben sieben seiner Kinder und seine erste Frau.
    Der 30-jährige Krieg wird so grausam und aussichtslos, dass sich Europa eindringlich nach Frieden sehnt. 1648 kommen die europäischen Mächte zu einem einmaligen Friedenskongress in Münster und Osnabrück zusammen. Der Westfälische Frieden bereitet nicht nur dem Morden aus religiösen Gründen ein Ende, er setzt auch Maßstäbe für spätere Friedensverhandlungen und ein toleranteres Miteinander in Europa. Auf dem Kontinent wird es keine großen Konfessionskriege mehr geben und die Macht des Papstes wird erheblich eingeschränkt.
    Auch Fabio Chigi, geboren 1599 in Siena, setzt sich stark für den Frieden ein, obwohl der Friede seine Macht als Papst (von 1655 bis 1667 ist Chigi als Alexander VII. Oberhaupt der katholischen Kirche) verringert. Fabio Chigi macht sich einerseits als Vermittler während der Friedensverhandlungen verdient, kann andererseits aber dem schließlich ausgehandelten Frieden nicht zustimmen, da er dem Papsttum verpflichtet bleibt. Nach und nach legen sich die Anfeindungen der unterschiedlichen Konfessionen und die Menschen werden friedensfähig.
    Der Denker Hugo Grotius entwirft eine umfassende Friedensidee, die zur Grundlage des Westfälischen Friedens wird, der vieles verändert. Protestantismus und Katholizismus werden als zentrale Ideologien überwunden. Später treten politische Ideologien an ihre Stelle. Ihre Grenzen findet die neue Friedensidee im Islam: Dieser bleibt weiterhin ein Feindbild.
    Gab es bisher Frieden nur durch den Sieg des Stärkeren, also durch Gewalt, so treten im 17. Jahrhundert Verhandlungen und Diplomatie als Möglichkeit auf. Die Idee des Vertrages wirkt grundlegend für das europäische Völkerrecht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.11.2008arte

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