75 Folgen, Folge 26⁠–⁠50

  • Folge 26 (26 Min.)
    Neven ist 45 und sitzt in seinem Lieblingsbistro im Zentrum von Zagreb. Mit gebührendem Ernst klärt er den Wirt über seine neue Diät auf und sucht sich dann ein leckeres und nicht gerade kalorienarmes Gericht aus. Aber Neven ist nicht nur ein Genießer, sondern auch einer der renommiertesten Historiker Kroatiens und Dekan der Philosophischen Fakultät. Gerade hat er die Nominierung als Kultusminister verpasst. Der Grund dafür war seine kritische Haltung zur Rolle des Vatikans im kroatischen Bildungssystem. Der Kirchenstaat wollte erzielen, dass sich das gesamte Bildungssystem Kroatiens zukünftig auf christliche Werte stützt. Gegen die hat Neven, wie er sagt, zwar nichts, aber jede Einmischung in die Hochschulautonomie, insbesondere von außen, lehne er prinzipiell ab.
    Ein wenig bereut Neven die verpasste Chance, freut sich aber gleichzeitig darauf, mehr Zeit zu Hause verbringen zu können. Mit seiner Frau Vesna hat er zwei Söhne. Alan ist heute 25 und lebt mit seiner Verlobten im Elterhaus. Ivan, der jüngere Sohn, braucht intensivere Betreuung. Der 13-Jährige leidet an Zerebralparese, hat aber zum Staunen aller gewaltige Fortschritte erzielen können. Am meisten überrascht Nevens außergewöhnlicher Sinn für Humor, der ihm schon über manche schwere Zeiten hinweggeholfen hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 26.03.2007 arte
  • Folge 27 (26 Min.)
    Penelope, genannt Pepsi, ist eine zierliche, energische und warmherzige Frau, die in Athen lebt. Im Alter von zwölf Jahren kam sie mit ihren Eltern aus Rumänien nach Griechenland. Heute kümmert sie sich um ihre 92-jährige Mutter und pflegt die Erinnerung an Rumänien, obwohl sie sich in Griechenland ganz zu Hause fühlt. Sie ist zwar keine praktizierende Christin, besucht aber regelmäßig Pater Maximos, mit dem sie ihre Leidenschaft für Katzen teilt. Hinter ihrem schlichten Auftreten verbirgt sich ein zurückhaltender Nonkonformismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.03.2007 arte
  • Folge 28 (26 Min.)
    Friedrich ist internationaler Rechtsanwalt und ein wandelndes Klischee: der Erfolgsmensch, der die Vorteile der Globalisierung voll ausnutzt und sich zugleich an die traditionellen Werte seines Milieus wie harte Arbeit, Entschlussfähigkeit, Offenheit, Team- und Unternehmergeist hält. Früher leitete er die Anwaltskanzlei der Deutschen Bank, heute ist er bei der Commerzbank für internationale Wertpapiere zuständig. Trotz Erfolg ist Friedrich jedoch keineswegs arrogant. Er kann durchaus zurückhaltend sein und verbirgt oft erlittene Niederlagen hinter seiner stoischen und pragmatischen Haltung. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.03.2007 arte
  • Folge 29 (26 Min.)
    Das Leben von Petr Hlavacek dreht sich um Schuhe. Der Tscheche ist Professor für eine ganz besondere Wissenschaft – der Schuhwissenschaft. Dabei ist er stets auf der Suche nach dem perfekten Schuhwerk. Sollte er dies tatsächlich einmal finden, dann ganz bestimmt nicht unter der chinesischen Massenware, die mit verheerenden Folgen den Markt überschwemmt. An Wochentagen bewegt sich der Herr Professor ausschließlich auf Gummisohlen. Am Sonntag schlüpft er mit Freuden in besonders ausgefallene Treter. Mit seinem treuen Assistenten testet er in den Karpaten Nachbildungen von Sandalen aus der Vorgeschichte. Für Petr steht fest: Die Geschichte der Menschheit beginnt mit den Füßen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.03.2007 arte
  • Folge 30 (26 Min.)
    Evelyne ist eine wahre Lebenskünstlerin und dessen ist sich die 51-Jährige bewusst. Sie lebt zunächst einmal in ihrer Traumstadt Paris, was für sie ein wahrer Glücksfall ist. Zudem hat sie einen außergewöhnlichen Job im Pariser Wissenschaftsmuseum „Cité des sciences et d’industrie“, wovon sie schon als Kind geträumt hat. Evelyne organisiert dort Ausstellungen, wie zuletzt die Star-Wars-Schau, und ist umgeben von allerlei beeindruckenden Erfindungen. Auch in ihrer Freizeit unternimmt die lebensfrohe Pariserin ganz besondere Dinge. So verkleidet sie sich beispielsweise liebend gern als Clown und spielt dabei Akkordeon oder denkt sich außergewöhnliche Auftritte für Kindergeburtstage aus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 30.03.2007 arte
  • Folge 31 (26 Min.)
    Die 30-jährige Maïja Kaire ist Chefkonditorin in einem großen Hotel in Riga. Dort kann sie ihre Kreativität tagtäglich in Form neuer Hochzeitstorten, Cremes und Desserts ausleben. Maïja liebt ihren Beruf. Schon als Kind verzauberte sie alle mit ihren Kekskreationen. Und sie liebt ihre Stadt, ihr Land und ihr Leben. Maïja ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Gerne würde sie eine größere Wohnung haben, in der ein drittes Kind Platz findet. „Aber die Mieten sind so hoch wie in London und Paris“, seufzt sie. Die moderne junge Frau ist bemüht, Arbeit, Familie und Freunde unter einen Hut zu bringen, und kämpft mit Energie und ansteckender Begeisterung um ihren Platz in einer von Männern dominierten Welt. Vor allem ist Maïja aber voller Träume. Sie träumt davon, dass ihr Sohn Präsident Lettlands wird und ihr Mann sein Berater, oder dass sie berühmt wird und einer Torte ihren Namen verleiht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.04.2007 arte
  • Folge 32 (26 Min.)
    Sebastian lebt in Danzig und ist Psychologe in einer Beratungsstelle für Menschen in psychischen Notlagen. Weil in Polen psychische Probleme noch ein Tabu sind, wollen nicht viele in diesem Bereich arbeiten, die Tätigkeit ist mit kaum 300 Euro im Monat schlecht bezahlt und undankbar. Für Sebastian ist diese Arbeit jedoch eine Berufung und die Fortführung des Kampfes seiner Eltern, die beide politisch stark engagiert waren. Sebastians Mutter, Alina Pienkowska, war eine der markantesten Persönlichkeiten der Solidarnosc-Bewegung.
    „Das Beste, was sie mir vererbt hat, ist Mut. Sie hat mich gelehrt, keine Angst zu haben und immer zu meiner Meinung zu stehen“, erzählt Sebastian. Zusätzlich unterrichtet Sebastian auch Studenten und ist stets bemüht, diese zum Nachdenken anzuregen. So fragt er sie beispielsweise nach dem Körperteil, mit dem man Angst oder Macht spürt. Vor allem möchte Sebastian ihnen jedoch vermitteln, dass es immer einen Ausweg aus einer Krise gibt und dass Miteinanderreden der Schlüssel dazu ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 24.04.2007 arte
  • Folge 33 (26 Min.)
    Bei ihr zu Hause herrscht schon mal ganz schöne Unordnung. Lena ist 31 Jahre alt, lebt in Genf und ist Hebamme. Im Notfall ist sie immer zu erreichen und dann zuverlässig vor Ort und Stelle. Die etwas chaotische Schweizerin erklärt, sie habe gelernt mit Unordnung zu leben. Und dann erinnert sie sich plötzlich an eine Weisheit ihrer Mutter: „Wer nach außen Ordnung hält, der hält sie auch nach innen.“ Ein wenig Wahrheit sei wohl dran, fügt sie hinzu, aber das stört Lena weniger. Im Gegenteil, sie ist fröhlich und agil, deshalb hat sie den Hang, stets auf vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. In ihrer Freizeit unternimmt sie viel: Sie hat außergewöhnliche Hobbys wie das Boxen.
    Wenn sie nicht gerade Sport treibt, singt sie in einer Band. Und das ist noch nicht alles: Außerdem interessiert sie sich für die Politik in ihrem Land und sieht sich verpflichtet, gegen die strikte Einwanderungspolitik der Schweiz Widerstand zu leisten. Ihr Freund und ihre Familie sind ihr sehr wichtig, auch wenn sie manchmal an ihrer Fähigkeit zweifelt, ein stabiles, bürgerliches Leben zu führen. Lena sieht ihr Leben als lange Reise, die mal in ruhigen Bahnen, mal chaotisch verläuft. Also beschließt sie, erst einmal Ordnung in ihr Leben zu bringen. Dann vielleicht mit ihrem Freund zusammen zu ziehen und eines Tages selbst ein Kind zu bekommen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.04.2007 arte
  • Folge 34 (26 Min.)
    Der 30-jährige Ciril ist Comic-Zeichner und lebt in Ljubljana. Genauso wie die kleine slowenische Hauptstadt wirkt auch Ciril zunächst ruhig und gelassen. Doch dahinter verbirgt sich ein ungewöhnlich dynamischer Charakter. Bereits früh bemerkte er, dass seine Bestimmung nicht in einer Arbeit in der Metallfabrik seines Heimatortes lag, sondern eindeutig im Kreativen, weshalb er in die Hauptstadt zog. Heute kann er sich ein Leben ohne Zeichnen nicht mehr vorstellen und allzu gern driftet er selber in die Welten seiner Comic-Helden ab.
    Besonders gerne lässt sich Ciril beim Zeichnen von Musik inspirieren. Dabei setzt er sich bei Konzerten einfach in die erste Reihe und präsentiert der Band im Anschluss seine Interpretation des Abends in Form von Bildern. Ciril ist aber nicht nur Künstler, sondern auch Familienvater. Seinen kleinen Sohn bezieht er gerne in sein künstlerisches Schaffen ein – indem er ihn beispielsweise darum bittet, die gezeichnete Figur zu erraten. Leider gelingt dies nicht immer und führt nicht selten zur Erheiterung der versammelten Familie. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 26.04.2007 arte
  • Folge 35 (26 Min.)
    Die Irin Mags stammt aus einem Arbeiterviertel im Norden von Dublin. Sie liebt ihr Land, ihren Beruf und – Frauen. Mags ist stolz darauf, dass sie aus einer Arbeiterfamilie stammt, diese Herkunft prägt ihr Selbstverständnis. Sie sucht die Orte ihrer Kindheit und Jugend auf, für sie schlägt ihr Herz bis heute. Mags ist Inspizientin am Theater. Ein Beruf, der sie erfüllt und für den sie sich voll und ganz engagiert. Um den Job zu bekommen, hat sie den Direktor des Pan Pan Theatre im wahrsten Sinne belästigt – ein Anruf täglich, einen Monat lang.
    Die Dokumentation sieht Mags bei ihrer Arbeit am Inspizientenpult bei der Produktion „Oedipus Loves You“ über die Schulter – Mags liebt dieses rebellische und trashige Theater. Mags erzählt auch von ihrem Arbeitsunfall auf der Bühne, der sie einen Monat ans Bett fesselte und stellt ihre beiden schwulen Freunde vor, die sich während dieser Zeit rührend um sie gekümmert haben. Mit Humor berichtet die 33-Jährige über ihr spektakuläres Coming-Out in einem Belfaster Restaurant. „Zuvor bin ich mit Männern ausgegangen, die die größten Machos und unheimlich behaart waren, nur um mich selbst zu überzeugen, dass ich nicht lesbisch bin“, erzählt sie heute lachend.
    Ihre Freunde seien gar nicht überrascht gewesen, im Gegenteil. Für ihre Eltern hingegen war es zunächst ein Schock. Mags berichtet von der geradezu theatralischen Szene, die sich in dem Belfaster Restaurant abspielte, als sie ihrer Mutter gestand, dass sie Frauen liebt. Bewegende Momente für Mags, deren Eltern heute beide voll zu ihr stehen. Der Film zeichnet das Porträt einer zutiefst sensiblen und offenherzigen Persönlichkeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 27.04.2007 arte
  • Folge 36 (26 Min.)
    Csabi lebt in Budapest und studiert Gastronomie. Sein Traum ist es, eines Tages sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Bereits jetzt jobbt er im Lokal seines Vaters, was ihm einerseits Freude macht, ihn letztlich aber nicht ganz erfüllt. Am liebsten fährt Csabi nämlich Skateboard oder trainiert seinen athletischen Körper. Seine Mutter erklärt, sie habe ihrem Sohn einen alten Prinzennamen gegeben, was womöglich die Erklärung dafür ist, dass er sich zu Hause so gerne bedienen lässt. Im Grunde bereut sie ihre Erziehung manchmal, denn Csabis Einsatz im Haushalt ist in der Regel minimal.
    Dennoch ist der junge Budapester eher schüchtern, was wohl der Grund dafür ist, dass er die lang ersehnte Freundin noch nicht gefunden hat. „Meistens warte ich darauf, dass das Mädchen auf mich zukommt“, erklärt er und ärgert sich darüber, dass sich aus der Begegnung mit einem hübschen Mädchen im Kochkurs noch nichts ergeben hat. Insgesamt sieht Csabi das Leben ziemlich sorgenlos. Seine Lieblingsantworten sind dementsprechend: „Ich weiß es nicht“, oder „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.04.2007 arte
  • Folge 37 (26 Min.)
    Gabriela ist Schauspielerin und lebt in Bratislava. Die 34-jährige Slowakin träumt von interessanten Rollen, auf die sie sich vorbereiten kann und für die sie hart arbeiten muss. Die lassen aber leider auf sich warten. Dass es wenige Engagements gebe, sei, so Gabriela, vor allem darauf zurückzuführen, dass im Fernsehen nur noch Reality- und Talkshows laufen würden und keine slowakischen Filme mehr. Meistens wird Gabriela deswegen für Werbefilme engagiert oder arbeitet als Synchronsprecherin für ausländische TV-Serien und Werbefilme. „Wir Schauspieler arbeiten hier eher als Moderatoren oder Studiogäste, die in den Sendungen die Zuschauer unterhalten“, bedauert Gabriela. Schauspielerei ist Gabrielas Leidenschaft, aber irgendwann begriff sie, dass der eigentliche Sinn des Lebens ein Kind sei.
    Zufälligerweise traf sie dann auf Walter, der dasselbe empfand und so gründeten sie eine Familie. Sie würde ihre Stadt, ihren Beruf und die Familie um nichts in der Welt aufgeben – nicht einmal für den italienischen Schlager-Star Albano. Diesen traf Gabriela nämlich während ihrer Tätigkeit beim Radio und kam ihm sogar sehr nahe. Dass sie schließlich die Beziehung aber nicht fortführen konnte, habe, so die Schauspielerin, an den verschiedenen Lebensauffassungen beider gelegen. Für den italienischen Star hätte sie einfach nicht alles zurücklassen können, erklärt sie und singt dabei seine berühmte Melodie vom Glück – „Felicità“. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.05.2007 arte
  • Folge 38 (26 Min.)
    Giuseppe Caseti lebt in Rom, ist 48 Jahre alt und von Beruf Buchhändler. Tagsüber sitzt er meist auf einem Stuhl in der engen Gasse vor seinem kleinen Buchladen, ein Fotoalbum auf den Knien. „Ich muss mir ständig Bilder ansehen“, sagt er, „Bilder, die etwas in mir hervorrufen“. Giuseppe sammelt leidenschaftlich Fotos. Er sei ständig auf der Suche nach einem Bild, auch wenn er nicht wisse welches, erklärt er. Wo immer er einen Flohmarkt findet, sucht er nach Fotos, Familienfotos, historische Aufnahmen, Aufnahmen von Rom oder Porträts schöner Frauen.
    Seine erworbenen Schätze betrachtet er gerne stundenlang und im Detail, dabei entdeckt er immer interessante Einzelheiten. „Da bin ich unersättlich“, gesteht er, „und wenn ich mir alte Fotos ansehe, ist es, als könnte ich am Leben anderer teilhaben.“ Die Gestalten auf den vergilbten Fotos scheinen für Giuseppe mehr Wirklichkeit zu besitzen als seine Zeitgenossen aus Fleisch und Blut. Doch Giuseppe behält seine Bilder nicht für sich, sondern organisiert Ausstellungen – in einer kleinen Fotogalerie gleich neben der Buchhandlung.
    Schließlich sollen auch andere Betrachter etwas lernen, über die Geschichte eines Landes beispielsweise oder einfach über die Menschen an sich. Giuseppe gibt Einblicke in seinen Alltag in Rom und spricht über seine Kundschaft und über Händler, die entweder etwas von ihm kaufen, die aber manchmal auch selbst etwas an den Mann bringen möchten. Die Stadt ist voller Leute – die versuchen, irgendwie durchzukommen, erklärt er. So auch sein Freund, der Straßenkünstler, dem er schon mal mit ein paar Euro aushilft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.05.2007 arte
  • Folge 39 (26 Min.)
    „Welche Bräuche der jüdischen Gemeinschaft existieren heute in Vilnius, welche sollten existieren und was sind die Hoffnungen der Gemeinde für die Zukunft?“ Für Dovid Katz sind dies Fragen von großer Bedeutung. Er trägt einen ungestümen Bart und ist überhaupt eine imposante Erscheinung. Er ist ein wenig versponnen, ein großer Verführer, gebildet und neugierig, kurz: Man staunt immer wieder über ihn. Er hat zwei Leidenschaften: das Jiddische und die Frauen. Nachdem Litauen die Unabhängigkeit erlangt hat, ist Dovid ins Land zurückgekehrt und leitet heute den Jiddisch-Fachbereich an der Universität Vilnius.
    Für ihn ist das Jiddische keineswegs tot, sondern eine sehr lebendige und in ständiger Entwicklung begriffene Sprache. Dovid hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geister zu verfolgen, die direkt den alten jüdischen Geschichten seines Landes – früher das Jerusalem des Ostens genannt – zu entstammen scheinen. Er führt durch seine Stadt, stellt Leute und Orte vor, darunter sein eigenes Haus, das einem Museum gleicht, so sehr ist es mit Gegenständen angefüllt, die Dovid in Kellern und auf den umliegenden Dörfern findet.
    Dovid Katz steckt mit seiner Begeisterung an. Am liebsten trifft sich Dovid mit Gemeindemitgliedern und fragt, ob ihre Kinder Jiddisch sprechen, ob sie Kontakte zu anderen jüdischen Kindern haben oder ob alte Häuser noch erhalten sind. Er reist zudem gerne durch die Dörfer Litauens und hört dabei den Jiddisch sprechenden Alten zu, denn ihn begeistert vor allem die Praxis. Einst lehrte Dovid nämlich in Oxford Jiddisch, in Litauen dagegen, betont er, „lerne“ er es. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.05.2007 arte
  • Folge 40 (26 Min.)
    Judith kommt aus Bautzen. Dort hat sie als Zwölfjährige zum ersten Mal in einem Saal der Stadt dirigiert. Heute ist sie Dirigentin und führt ein Leben zwischen zwei Städten: In Cottbus leitet sie ein professionelles Orchester am Staatstheater und in Bautzen, ihrer Geburtsstadt, leitet sie einen Amateurchor, was ihr weder Geld noch Ruhm einbringt, ihr aber erlaubt, den Kontakt zu ihrer Heimatstadt zu halten. Obwohl die doppelte Haushaltsführung nicht immer einfach sei, wie sie sagt, akzeptiert sie das Leben an zwei Wohnorten, für ihre Leidenschaft: die Musik.
    Mit den Mitgliedern des Bautzener Chores studiert sie Lieder auf Sorbisch ein und auch während der Proben unterhalten sie sich in dieser Sprache, Judiths Muttersprache. Sorbisch ist eine westslawische Sprache und zählt zu den Minderheitensprachen in Deutschland. Sobald Judith am Dirigentenpult steht, geht sie ganz in ihrem Beruf auf, und die Musik scheint jede Faser ihres Körpers zu durchdringen. Nie vergisst Judith die Musik. Die Dokumentation begleitet sie bei Proben und Auftritten am Staatstheater Cottbus, aber auch in ihrem Privatleben, in ihrer Wohngemeinschaft.
    In Cottbus lebt sie mit einem Architekten und einer Balletttänzerin zusammen. In Bautzen erwartet sie nach ihrer Arbeit am Theater ihr Mann. „Ich verbringe mehr Zeit mit meinem Auto, als mit meinem Mann“, erzählt sie lachend. Und das war schon früher so, als sie auf Gastspielreise in London oder Paris war. Doch dies scheint Judith nichts anhaben zu können, denn sie steckt voller Tatendrang und Energie. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.05.2007 arte
  • Folge 41 (26 Min.)
    Ria ist Übersetzerin und wohnt in Amsterdam. Jedes Wochenende fährt sie in den Norden des Landes, um ein Haus zu finden, in dem sie sich später zur Ruhe setzen will. Denn eigentlich würde sie viel lieber in der Natur leben. Als gute Pilzkennerin mag sie den Herbst und Winter, aber nicht die „verrückten Länder, in denen es nie regnet“. Sie probiert allzu gerne Rezepte aus alten Zauberbüchern aus und manchmal hätte sie dabei ihre Küche beinahe in die Luft gejagt. „Vielleicht war ich in meinem früheren Leben eine Hexe oder bin es immer noch“, erklärt sie lachend. Rias Freunde reagieren auf ihre Pläne, ein Haus auf dem Land zu suchen, mit Kopfschütteln. Im Alter von 60 sei ihrer Meinung nach so ein Vorhaben einfach zu beschwerlich. Die energische Frau hat dafür jedoch kein Verständnis. Ihr Motto: Alles ist möglich. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.05.2007 arte
  • Folge 42 (26 Min.)
    Claes ist 52 Jahre alt und arbeitet als Polizist in der schwedischen Stadt Ystad – genau wie Kurt Wallander, der desillusionierte Krimi-Held des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell. Als Schauplatz der Krimis erlangte die Hafenstadt in der südschwedischen Provinz Schonen weltweite Berühmtheit. Claes bildet seit 20 Jahren ein Team mit Kjell Blixt, seiner „zweiten Ehefrau“. Die beiden verbringen tagtäglich lange Stunden in ihrem Allradwagen mit der Aufschrift „Polis“. Ein Bürojob wäre nichts für Claes gewesen, also hat er sich für eine Laufbahn bei der Straßenpolizei entschieden. „Hier trifft man in der Regel keine Kriminellen, sondern ganz normale, freundliche Menschen“, bekräftigt er.
    Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen, Verkehrsregelung, Überprüfung von Lkws gehören zu seinem Arbeitsalltag. Dennoch wird er auch als Verkehrspolizist häufig mit ernsten, mitunter sogar dramatischen Sachverhalten konfrontiert. So im Fall des verschwundenen Büroangestellten, den Claes und sein Team in letzter Sekunde retten konnten. Claes setzt auf seine Menschenkenntnis, und vor allem bewahrt er in jeder Situation absolute Ruhe. Der konsequente und entschlossene Ordnungshüter beweist oft genug Herz. Einen jugendlichen Motorradfahrer, der ohne Führerschein unterwegs ist, lässt er auswählen, welchen Elternteil die Polizei anrufen soll und gibt ihm schließlich noch die Chance, die Eltern seelisch auf den Polizeianruf vorzubereiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.05.2007 arte
  • Folge 43 (26 Min.)
    Das Multitalent Philippe ist ständig in Aktion. Ob er in den Straßen von Montmartre in sein kleines Skizzenheft zeichnet oder in seiner Band spielt – er bewegt sich mit großer Leichtigkeit von einer Welt in die andere. „Ich bin Philippe, Franzose und Europäer“, so stellt er sich vor. Philippe hat aus seiner ersten Ehe zwei Kinder, jetzt ist er zum zweiten Mal glücklich verheiratet, mit Lilly aus China, die zunächst illegal in Frankreich lebte. Er lebt seit 20 Jahren im Pariser Barbès-Viertel. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“, schwärmt Philippe, „weil hier Menschen aus verschiedensten Ländern zusammen leben.“
    Philippe treibt es ständig vorwärts – kaum hat er seine Einkäufe beendet, trifft man ihn schon beim Spazierengehen im „Jardin des Plantes“. Kurze Zeit später gibt er seiner jüngsten Tochter Schlagzeugunterricht. Jedes Mal mit derselben Begeisterung. Philippe ist sein Leben zu schade, um sich seine Träume nicht zu erfüllen, deshalb malt er oder macht Musik, wenn er nur kann. „Ich habe zeichnen gelernt, damit ich meine Gedanken auf Papier festhalten kann“, erzählt er, „und das ist sehr schwierig. Man kann vielleicht ein Künstler sein und sich die schönsten Bilder und Lieder der Welt ausdenken, aber sie danach in die Tat umzusetzen, ist etwas anderes.“ Philippe arbeitet in seiner Freizeit gerade an einem Zeichentrickfilm: Es wird um Tiere gehen, die aus einem Zoo ausbrechen.
    Beruflich ist Philippe wie seine Frau Lilly in einem AIDS-Präventionszentrum tätig. Dabei setzt er all seine Kraft für die anderen ein. Er verteilt Medikamente und Spritzen an Drogenabhängige, Obdachlose und andere Gestrandete – allen schenkt er ein offenes Ohr, alle unterstützt und ermutigt er, und nie ist ihm seine Zeit zu schade. Für Philippe bedeutet Leben auch manchmal reglungslos zu sein wie ein schläfriges Faultier. Aber das mag man ihm kaum glauben, da sein Tatendrang einfach ansteckend ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 09.05.2007 arte
  • Folge 44 (26 Min.)
    Maciek Szumny ist in Warschau aufgewachsen und stolz darauf: Er liebt seine Stadt, und um nichts in der Welt würde er in eine andere Hauptstadt ziehen wie so viele seiner Altersgenossen. „1989 war ich 13 Jahr alt“, erzählt er, „ich kann mich also noch genau daran erinnern, wie es vor all diesen Veränderungen war; ich weiß noch wie es war, als ich in einer ewig langen Schlange stand, nur weil ich ein paar Gramm Schinken kaufen wollte.“ Seit einigen Monaten ist Maciek für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eines großen Sportartikelherstellers verantwortlich.
    Maciek schildert, wie die Konsumkultur in Polen Einzug gehalten hat. „Die Propaganda von heute ist die Werbung“, sagt er, obwohl er selbst in seinem Beruf versucht, den Markt zu manipulieren. Gesellschaftskritik ist nicht zu überhören, wenn Maciek sagt, dass er den neuen Kapitalismus repräsentiere. Heute prägen Arbeitslosigkeit und die Kluft zwischen den Klassen das neue Polen. Maciek ist schwul – kein leichtes Leben in einem Land wie Polen, dessen erzkatholische Traditionen auch heute noch den Alltag prägen.
    Maciek teilt sich mit seinem Mitbewohner Przemek eine kleine Zweizimmerwohnung in einem Warschauer Vorort. Die beiden sind gut befreundet und tauschen sich auch über ihr Liebesleben aus. Maciek hat viele Freunde im Warschauer Künstlermilieu – darunter Maler, Fotografen und Modedesigner, die ihn regelmäßig zum Modellstehen anheuern. Im Nachtleben Warschaus kennt er sich bestens aus und führt durch die Kneipenszene der polnischen Hauptstadt. Er würde niemals wegziehen, zum Beispiel nach England, wie viele seiner Landsleute. „Da würde ich nur Heimweh bekommen“, sagt er. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.05.2007 arte
  • Folge 45 (26 Min.)
    Natacha ist 89 Jahre alt, stets guter Laune und Meisterin im Klöppeln. Sie steckt viel Leidenschaft in die Ausübung und Weitergabe dieses Handwerks. Natacha hat in ihrem Leben unzählige filigrane Spitzen hergestellt, aber ihr Werk möchte sie in keinem Museum sehen. „Ein Museum lebt nicht“, erklärt Natacha und weigert sich aus dem Grunde auch, eine Sammlung aus ihren Stoffen zu machen. Genauso wenig habe sie, wie sie sagt, jemals an die Vermarktung der wertvollen Spitzen gedacht, denn ihre Passion gelte nur der Kunst selbst. Aber ihr Herz schlägt auch für ihren Freund, Ritchie, mit dem sie seit einigen Jahren zusammenlebt. Nach dem Tod ihres Mannes, der sich ihrer Meinung nach vor zwei Jahren ereignete, Ritchie zufolge jedoch bereits vier Jahre zurückliege, willigte sie in die neue Beziehung ein.
    An eine Hochzeit denkt sie aber nicht mehr, „ein Ehemann im Leben reicht“, erklärt sie. Dabei hat er Geduld bewiesen, der neue Lebenspartner, denn er war schon in Natacha verliebt, als diese sieben Jahre alt war. Trotz ihres Alters scheut Natacha keineswegs die Auseinandersetzung mit der modernen Technik und unterhält sich oft per Webcam mit ihren geliebten Enkelkindern. Auf ihr Alter angesprochen, erwidert sie: „Solange ich Lust habe, etwas zu tun, lebe ich. Zu Ende sein wird alles erst, wenn ich nichts mehr unternehme.“ (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 11.05.2007 arte
  • Folge 46 (26 Min.)
    Als echter Bayer will Alex eigentlich nur eins: Ein ruhiges und rechtschaffenes Leben führen, aber das ist gar nicht so einfach. Mit seinem Wagen ist der Ergotherapeut ständig auf Achse. Geduld, Verständnis und gute Laune sind das Handwerkszeug, das Alex für seinen Beruf braucht. Er verwöhnt seine Patienten mit seinen Händen, mit guten Worten und Lebensweisheiten. Und dabei stimmt er schon mal ein Liedchen an oder zitiert Goethe, der für ihn die Hochsprache jenseits des Bayerischen repräsentiert. Alex ist so etwas wie ein guter Engel und er bemüht sich, seine Patienten – egal ob jung oder alt – für das Leben fit zu machen.
    Als echter Bayer ist er stolz auf seine Heimat und seine Traditionen. Er ist ein großes Kind, das nie seine Pflichten als Sohn vernachlässigt und regelmäßig seine Eltern besucht. Alex ist verheiratet und hat selbst zwei Kinder. Manchmal ist es gar nicht so einfach, engagiert im Beruf, ein perfekter Sohn, aufmerksamer Ehemann und fürsorglicher Vater gleichzeitig zu sein. Aber seine französische Ehefrau Françoise, die zwar kein Bayerisch versteht, aber einfühlsam und verständnisvoll ist, weiß, dass Alex auch Zeit für sich und seine Freunde braucht. Zu einem rechtschaffenen Mann in Bayern gehört außerdem eine religiöse Weltanschauung, die früh den Kindern beigebracht wird.
    Alex’ Christentum tut es dabei keinen Abbruch, dass sein Glaube einige heidnische Züge trägt. Und nicht zuletzt bedeutet Rechtschaffenheit in Bayern, ein guter Kumpel zu sein und gerne mal ein Bier zu trinken – oder auch mal mehr als eines. Wenn die Männer unter sich sind, redet ihm seine Frau schon mal ins Gewissen: „Wenn ihr über uns redet, über eure Frauen, dann bitte nur im positiven Sinne.“ Und da Alex ansonsten ein rundum liebenswürdiger Mensch ist, nimmt man ihm seine frauenfeindlichen Witze nicht allzu übel. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.06.2007 arte
  • Folge 47 (26 Min.)
    Anne-Françoise lebt im Schweizer Wallis, was – sobald sie Französisch spricht – unverkennbar ist. Die toughe Geschäftsfrau bereitet sich im Schweizer Ferienort Saint-Luc auf den Saisonbeginn vor: Bis zur Ankunft der ersten Gäste in ihrem Viersternehotel „Bella Tola“ mit Blick aufs Matterhorn muss alles perfekt sein. Ihr Geheimnis: die Liebe zum Detail und die Kunst der Dekoration. Anne-Françoise muss 40 Angestellte einweisen, 60 Zimmer blitzblank herrichten, 100 riesige Blumensträuße arrangieren, Bänder und Spitzen anbringen. Die Schweizerin hält nie inne und legt selbst Hand an, wenn es sein muss – verrückt Schränke, organisiert noch schnell einen Babysitter und testet, ob der Fernseher im Gästezimmer funktioniert.
    In jedem Zimmer gibt es neuerdings auch ein Fernglas für die Gäste, denn der Blick auf die Berge ist beinahe schöner als Fernsehen – um nicht zu sagen: einfach einmalig! Mit der Eröffnung des Hotels hat sie sich ihren Mädchentraum erfüllt. „Ich komme aus einem kleinen Ort“, erzählt sie, „und meine Eltern sind mit mir nie in ein Hotel gegangen, doch diese Welt hat mich immer angezogen“. Mit 20 Jahren kehrte sie von ihrem Studium in Genf zurück in ihr Heimattal und hat im „Bella Tola“ an der Rezeption angefangen.
    Später sind die anfänglichen Ängste und Bedenken, das Hotel zu übernehmen, schnell verflogen. Heute setzt sie sich als Hotelchefin gemeinsam mit ihrem Mann mit Leib und Seele für das Gelingen ihres Projektes ein. Trotz der Hektik des Saisonbeginns verbringt sie Zeit mit ihrer Familie. Zur Entspannung macht sie mit ihrem Mann und ihren Töchtern einen Ausflug an den Ort, wo es kein Telefon und keinen Fernseher gibt – in ihr Chalet mit dem schönen Namen „Haus des Glücks“. Hier gewinnt die ganze Familie Abstand vom turbulenten Alltag im Hotel. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.06.2007 arte
  • Folge 48 (26 Min.)
    Peteris aus Riga führt auf den ersten Blick ein ruhiges und geordnetes Leben. In Lettland ist der charismatische Mann ein von seinen Studenten geachteter Dozent für Schauspiel und Regie und zudem sehr bekannt. Der äußere Schein jedoch entspricht bei Peteris nie ganz der Realität, bei ihm muss man hinter die Fassade blicken. Doch schließlich lässt er einiges aus seiner leidvollen Vergangenheit durchblicken. Sein Vater, ein Lette, wurde vom KGB erschossen, er selbst wurde von einem russischen Stiefvater erzogen.
    Obwohl er aus einer verfolgten Familie stammte, durfte er an der Moskauer Filmhochschule studieren. Peteris versucht diese Widersprüche nicht zu erklären, er offenbart sich nicht gerne. „Wer nicht im Sowjetregime gelebt hat, kann das nicht verstehen“, wiederholt er immer wieder. Was seinem Vater zugestoßen sei, habe er erst nach der Unabhängigkeit Lettlands erfahren, als er die KGB-Protokolle einsehen konnte. Er kennt die Protokolle der Verhöre heute auswendig. Peteris’ ungeheure Energie ist ganz auf die Zukunft ausgerichtet und die Weitergabe seines Wissens an die jungen Studenten an der lettischen Kulturakademie.
    Dort unterrichtet er als Dozent drei Fächer: Schauspielkunst für junge Darsteller, Grundlagen der Inszenierung für Theaterregisseure und Filmkunst für Filmregisseure. Mit seiner Frau, einer Bildhauerin, setzt er sich dafür ein, den kulturellen Reichtum Rigas über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen. Er dreht Filme, inszeniert Theaterstücke, hält Vorlesungen, und manchmal tritt er auch als Schauspieler auf.
    Er will seine Unabhängigkeit ausleben und sein Schicksal selbst wählen. Peteris setzt seine Hoffnung in die Jugend und die Zukunft seines Landes. Seit der Öffnung Lettlands beenden manche seiner Studenten ihr Studium in anderen Ländern Europas, Peteris selbst wird Lettland nicht mehr verlassen, das ist sicher. Um die lettische Kultur zu bereichern, lädt er hingegen Kulturschaffende aus Europa nach Lettland ein – so geht letztlich auch Peteris durch seine Studenten ein wenig auf Reisen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.06.2007 arte
  • Folge 49 (26 Min.)
    Die temperamentvolle Portugiesin Zambèze ist ein wahres Energiebündel. „Ich bin mosambikanisch, portugiesisch und brasilianisch“, so stellt sie sich vor. Zambèze wurde in Mosambik geboren und wuchs in Brasilien mit portugiesischen Eltern auf. Heute lebt sie mit ihrem Partner Carlao, der sinnliche Skulpturen entwirft, in Lissabon. Der eigenwillige Schmuck, den sie in ihrem Atelier herstellt, entspricht ganz ihrer Wesensart. Jedes ihrer expressiven Schmuckstücke erzählt eine persönliche Geschichte und ist ein kleines Symbol. „Wir sprechen gerne über Erotik“, erzählt Zambèze lachend, „werden dabei aber nicht vulgär, ich mag nichts eindeutiges, alles muss immer umschrieben werden.“ Weil sie das viele Elend in Brasilien nicht mehr ertragen konnte und weil sie in ihrem Beruf als Schmuckdesignerin Erfolg haben wollte, ist sie nach Portugal gezogen.
    In Lissabon ist Zambèze bei allen Partys dabei und verpasst keine angesagte Vernissage und das manchmal ziemlich schräg gekleidet. Aber man darf sich Zambèze nicht als oberflächliche Person vorstellen: Als sie bei einer Reise die Armut in Brasilien sah, geriet sie in eine regelrechte Lebenskrise, erzählt sie. Zambèze ist zwar exzentrisch, aber auch großzügig, offenherzig und immer für ihre Freunde da. Voller Ungestüm und stets gut gelaunt durchquert sie die portugiesische Hauptstadt, und abends schläft sie inmitten ihrer Plüschtiere ein – ein anrührendes Motiv, das Carlao auf einem seiner Bilder für die Ewigkeit festgehalten hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 07.06.2007 arte
  • Folge 50 (26 Min.)
    Die tschechische Journalistin Petra Prochazkova lebt in der – wie sie selbst sagt – schönsten Stadt der Welt – Prag. Auch wenn es ihre Stadt ist, treibt es die rastlose Journalistin spätestens nach drei Monaten wieder ins Ausland. Seit 16 Jahren ist sie nun unterwegs – vom Kaukasus über Afghanistan nach Osttimor und Tschetschenien, wo sie vor einigen Jahren ein Flüchtlingszentrum gegründet hat. Dort finden Waisen und Flüchtlinge alle Art von Unterstützung. Petra trotzt auch hier jeglichem Missmut der anwohnenden Bevölkerung. Denn ihre Arbeit als Journalistin stößt nicht überall auf Anerkennung, so musste sie auch hinnehmen, dass sie unter der Regierung Putins aus Russland auf unbestimmte Zeit ausgewiesen wurde.
    Auch in Prag, wo sie jetzt einige Zeit verbringt und ihr Kind zur Welt bringen will, kommt sie trotz Babypause nicht zur Ruhe. Einmal im Jahr organisiert die lebensfrohe und engagierte Frau hier mit Freunden das „Refugee Festival“ – ein Fest, bei dem Flüchtlinge heimische Gerichte und Besonderheiten ihren Besuchern näher bringen. Auch nach der Geburt ihres Kindes wird es Petra wieder zurück zu ihrem Mann nach Kabul ziehen. Und auch ihr Schäferhund, ihr einziger, treuer Begleiter in Prag, den sie eigens gekauft hat, um ihn als Minenhund ausbilden zu lassen, wird diesmal mit ihr nach Afghanistan gehen. Bleibt nur zu fragen, wie lange sie diesmal an einem Ort bleiben wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 08.06.2007 arte

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